„Crowds and Power“ ist ein 1960 veröffentlichtes Werk des Schriftstellers und Nobelpreisträgers Elias Canetti. In dem Buch untersucht Canetti die Dynamiken von Massen und Machtstrukturen in der menschlichen Gesellschaft. Anstatt sich auf eine spezifische wissenschaftliche Disziplin zu konzentrieren, verbindet Canetti Elemente aus Anthropologie, Soziologie, Psychologie und Geschichte, um ein umfassendes Bild der Massenphänomene zu zeichnen.
Canetti unterscheidet verschiedene Arten von Massen, wie etwa offene und geschlossene Massen, und analysiert deren unterschiedliche Eigenschaften. Er beschreibt das Verhalten von Individuen innerhalb von Massen und wie sie sich in Anwesenheit von Autoritäten verändern. Canetti untersucht auch die Rolle von Symbolen und Ritualen in der Machtstruktur und zeigt, wie sie zur Kontrolle von Massen eingesetzt werden.
Ein zentrales Konzept des Buches ist die „Entladung„, bei der sich aufgestaute Spannungen und Aggressionen in einer Masse entladen, was oft zu gewaltsamen oder destruktiven Handlungen führt. Canetti argumentiert, dass Machtstrukturen und Herrscher diese Entladungen gezielt einsetzen, um die Kontrolle über die Massen aufrechtzuerhalten.
Insgesamt bietet „Crowds and Power“ eine faszinierende Analyse menschlicher Massenphänomene und Machtstrukturen, indem es Einblicke in das kollektive Verhalten von Individuen und die Mechanismen der Machtausübung liefert.