Die aktuellen globalen Studien und Analysen zeigen, dass die Kosten für erneuerbare Energien im Vergleich zu fossilen und atomaren Energien weiterhin sinken, was ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessert. Diese Trends spiegeln sich weltweit wider, obwohl regionale Unterschiede bestehen.
Laut der International Renewable Energy Agency (IRENA) sanken die globalen gewichteten durchschnittlichen Stromgestehungskosten (LCOE) für neue Solarphotovoltaik- (PV) und Onshore-Windkraftanlagen im Jahr 2022 weiterhin, trotz steigender Material- und Ausrüstungskosten. Bei Onshore-Windprojekten fielen die Kosten um 5 % auf 0,033 USD/kWh, während sie bei Solar-PV-Projekten um 3 % auf 0,049 USD/kWh sanken. Im Vergleich dazu stiegen die Kosten für Offshore-Windprojekte leicht an. Die Verbesserungen in der Wettbewerbsfähigkeit der erneuerbaren Energien sind teilweise auf die stark steigenden Preise für fossile Brennstoffe zurückzuführen. [„][„]
Eine Metaanalyse des Umweltbundesamtes, die verschiedene Szenarien zum Ausbau erneuerbarer Energien untersucht, zeigt, dass die Gesamtkosten des Umbaus in mehrere Bestandteile untergliedert sind und in den verschiedenen Szenarien unterschiedlich bewertet werden. Diese Studie betrachtet Szenarien für Deutschland, Europa und die ganze Welt und zielt darauf ab, bis zum Jahr 2050 mindestens 80% des Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien zu decken.[„]
Eine weitere Studie von Agora Energiewende vergleicht fossile Stromsysteme mit nahezu vollständigen Erneuerbare-Energien-Stromsystemen. Es zeigt sich, dass ein Stromsystem mit 95 Prozent erneuerbaren Energien bis 2050 unter den meisten erwartbaren Energie- und CO₂-Preisentwicklungen etwa gleich viel oder sogar weniger kostet als ein fossiles Alternativsystem. Ein kohlebasiertes System wäre nur dann günstiger, wenn für 2050 sehr niedrige CO2-Preise angenommen werden.[„]
Global gesehen hat Enerdata in seinem Bericht „Globale Energietrends 2023“ festgestellt, dass die Weltwirtschaft ihr Trendwachstum wieder aufgenommen hat, aber auch, dass ein erneuter Anstieg der CO₂-Emissionen über das Niveau von 2019 hinaus verzeichnet wurde. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, weiterhin in erneuerbare Energien zu investieren und den Übergang zu einer nachhaltigeren Energieversorgung voranzutreiben.[„]
Die jüngsten Studien und Berichte zeigen, dass erneuerbare Energien, insbesondere Wind- und Solarenergie, trotz steigender Technologiekosten weiterhin die kostengünstigsten Optionen für den Neubau von Stromerzeugungsanlagen sind. Dies gilt sowohl für Australien als auch global.
Die GenCost-Studie 2022-23, eine gemeinsame Analyse des CSIRO (Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation) und des Australian Energy Market Operator (AEMO), zeigt, dass erneuerbare Energien trotz eines durchschnittlichen Kostenanstiegs von 20 % die günstigsten neuen Stromerzeugungstechnologien in Australien bleiben. Dieser Anstieg der Technologiekosten ist auf globale Lieferkettenbeschränkungen zurückzuführen, die durch die COVID-19-Pandemie und den Krieg in der Ukraine verursacht wurden. Die Studie prognostiziert, dass die Technologiekosten bis 2027 auf normale Niveaus zurückkehren werden. Wind- und Solarenergie sind weltweit die am schnellsten wachsenden Energiequellen, und Batterien spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung sowohl der variablen erneuerbaren Energieerzeugung im Stromsektor als auch der schnellen Expansion der Elektromobilität im Transportsektor.[„][„][„]
Dieses Ergebnis wird auch durch eine weitere Analyse bestätigt, die zeigt, dass Wind- und Solar-PV als „die kostengünstigste Erzeugungstechnologie mit einem signifikanten Vorsprung“ gelten, trotz der Kostensteigerungen um 20 % für neue Stromerzeugungsanlagen in Australien. Diese Entwicklung unterstreicht die Bedeutung von Investitionen in erneuerbare Energien und Speichertechnologien, um die Lücke zu füllen, die durch das Ausscheiden von Kohlekraftwerken aus dem australischen Stromnetz entsteht.[„]
Zusammenfassend zeigen diese Studien, dass trotz kurzfristiger Herausforderungen und Kostensteigerungen aufgrund globaler Ereignisse, erneuerbare Energien weiterhin eine kosteneffiziente und wachsende Energiequelle darstellen. Sie sind entscheidend für die Erreichung von Netto-Null-Emissionszielen und für eine nachhaltige Energiezukunft.
In den USA konzentriert sich das National Renewable Energy Laboratory (NREL) auf die Modellierung der Kosten von Solar-Photovoltaik- (PV-) Systemen und Energiespeicherlösungen. Der neueste Bericht des NREL, „U.S. Solar Photovoltaic System and Energy Storage Cost Benchmarks: Q1 2021“, bietet eine detaillierte Analyse der Kosten für PV-Systeme in Wohn-, Gewerbe- und Versorgungsmaßstab, sowohl mit als auch ohne Speicher. Diese Analyse beinhaltet eine Bottom-up-Ermittlung aller System- und Projektentwicklungskosten, die bei der Installation von PV-Systemen anfallen. Der Bericht modelliert die Kapitalkosten und die levelisierten Kosten für Energie (LCOE) dieser Systeme. Dieser Ansatz hilft dabei, die technologischen Fortschritte im Bereich der Solarenergie zu verfolgen, indem die Kostenentwicklungen für verschiedene PV-Systeme und Energiespeicherlösungen untersucht werden.[„][„]
Des Weiteren beinhaltet der Bericht „Approach & Methodology | Electricity | 2023 | ATB | NREL“ eine umfassende Analyse verschiedener Energieerzeugungstechnologien, einschließlich Wind, Solar, Wasserkraft, und fossiler Brennstoffe. Die zukünftigen Kostenschätzungen im ATB-Bericht basieren hauptsächlich auf Expertenanalysen, Bottom-up-Modellierung und Literatur zu spezifischen Technologieinnovationen. Der Bericht berücksichtigt auch verschiedene Technologieinnovationen, die voraussichtlich die meisten Kostensenkungen in den ATB-Szenarien antreiben werden. Diese umfassen unter anderem Verbesserungen in der Modul-Effizienz, Inverter-Leistungselektronik und Installationseffizienz bei Solarmodulen sowie Fortschritte in Rotor-, Nabenmontage und spezifischer Leistung bei Windkraftanlagen.[„]
Diese Studien zeigen, dass in den USA die Technologien der erneuerbaren Energien, insbesondere Solar-PV-Systeme, kontinuierlich weiterentwickelt und effizienter gestaltet werden, um die Kosten für die Erzeugung von erneuerbarer Energie zu reduzieren und somit eine nachhaltige und kosteneffiziente Energieversorgung zu fördern.
Die Diskussion über die Kosten und Effizienz von erneuerbaren Energien ist komplex und beinhaltet sowohl Befürworter als auch Kritiker. Während Studien wie die des National Renewable Energy Laboratory (NREL) in den USA und des CSIRO in Australien die sinkenden Kosten und die wachsende Effizienz von erneuerbaren Energien, insbesondere Solar- und Windenergie, hervorheben, gibt es auch kritische Stimmen zu dieser Entwicklung.
Einige der häufig geäußerten Bedenken und Kritikpunkte bezüglich erneuerbarer Energien umfassen:
- Variabilität und Speicherbedarf: Erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie sind naturgemäß variabel und abhängig von Wetterbedingungen. Dies erfordert Investitionen in Energiespeicherlösungen und Netzstabilität, um eine konstante Energieversorgung zu gewährleisten.
- Kosten für Netzintegration und Infrastruktur: Die Integration erneuerbarer Energien in das bestehende Stromnetz kann zusätzliche Kosten verursachen. Dies umfasst den Ausbau des Stromnetzes und die Anpassung an die dezentrale Energieerzeugung.
- Umweltauswirkungen: Trotz ihres grünen Images haben auch erneuerbare Energietechnologien Umweltauswirkungen. Dazu gehören Landnutzungskonflikte, insbesondere bei großen Solar- und Windprojekten, sowie Bedenken hinsichtlich der Rohstoffgewinnung für Photovoltaikmodule und Batterien.
- Lebenszykluskosten und Nachhaltigkeit: Kritiker weisen darauf hin, dass die Herstellung, Installation, Wartung und Entsorgung von Anlagen für erneuerbare Energien ebenfalls Ressourcen verbrauchen und Emissionen verursachen. Die Lebenszykluskosten und die ökologische Bilanz dieser Technologien müssen umfassend bewertet werden.
- Wirtschaftliche und politische Herausforderungen: Die Umstellung auf erneuerbare Energien erfordert erhebliche Investitionen und politische Unterstützung. Es gibt Bedenken hinsichtlich der wirtschaftlichen Machbarkeit, insbesondere in Ländern, die stark von fossilen Brennstoffen abhängig sind.
- Technologische Reife und Marktdurchdringung: Einige Kritiker argumentieren, dass bestimmte erneuerbare Technologien, wie beispielsweise fortschrittliche Batteriespeichersysteme, noch nicht vollständig marktreif sind oder dass die Kostenreduktionen nicht so schnell erfolgen, wie es für eine umfassende Energiewende notwendig wäre.
Zusammenfassend ist es wichtig, beide Seiten der Diskussion zu beleuchten, um ein vollständiges Bild von den Herausforderungen und Möglichkeiten zu erhalten, die mit dem Übergang zu erneuerbaren Energien verbunden sind. Sowohl die positiven Aspekte in Bezug auf Kostenreduktion und Umweltauswirkungen als auch die angesprochenen Herausforderungen müssen in Betracht gezogen werden, um eine nachhaltige und effiziente Energiezukunft zu gestalten.
Prof. Hans-Werner Sinn, ein bekannter deutscher Ökonom, hat verschiedene Positionen zu Themen wie Energiepolitik, Umweltschutz und Wirtschaftsordnung vertreten. Seine Ansichten, besonders im Bereich der Energiepolitik und der ökonomischen Theorie, haben sowohl Unterstützung als auch Kritik hervorgerufen.
- Energiepolitik und Erneuerbare Energien: Sinn hat sich kritisch über die Effizienz erneuerbarer Energien und die Energiepolitik in Deutschland geäußert. Er argumentiert, dass die intermittierende Natur von Wind- und Solarenergie zu Stabilitätsproblemen im Stromnetz führen und dass die Kosten für die Speicherung dieser Energiequellen nicht ausreichend berücksichtigt werden. Kritiker dieser Ansicht betonen jedoch die Fortschritte in der Energiespeichertechnologie und die Bedeutung des Klimaschutzes.
- Ökonomische Theorien: Als Ökonom ist Sinn auch für seine Beiträge zur ökonomischen Theorie bekannt. Er steht in Verbindung mit dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung, das sich mit einer Vielzahl von wirtschaftspolitischen Themen befasst. Das ifo Institut wird manchmal mit der Österreichischen Schule der Ökonomie in Verbindung gebracht, die von Ökonomen wie Friedrich Hayek und Ludwig von Mises beeinflusst wurde. Diese Schule betont freie Märkte, Unternehmertum und Skepsis gegenüber staatlicher Intervention. Kritiker dieser Schule argumentieren, dass sie bestimmte soziale und wirtschaftliche Realitäten übersehen könne, wie zum Beispiel die Rolle des Staates in der Bereitstellung öffentlicher Güter und im Ausgleich von Marktmängeln.
- ifo Institut und Wirtschaftspolitik: Das ifo Institut, mit dem Sinn eng verbunden ist, ist ein führendes Wirtschaftsforschungsinstitut in Deutschland. Es bietet wichtige Einblicke und Analysen zu verschiedenen wirtschaftspolitischen Fragen. Kritiker des Instituts könnten jedoch argumentieren, dass seine Forschung und Empfehlungen zu sehr von einer bestimmten wirtschaftspolitischen Perspektive beeinflusst sein könnten, was die Neutralität und Breite seiner Analysen beeinträchtigen könnte.
Insgesamt bietet Prof. Hans-Werner Sinns Arbeit wichtige Perspektiven auf verschiedene wirtschaftliche und energiepolitische Fragen. Seine Verbindung zum ifo Institut und die Beeinflussung durch die Österreichische Schule der Ökonomie bringen zusätzliche Dimensionen in seine Analysen. Wie bei jeder wirtschaftspolitischen Debatte ist es jedoch wichtig, eine Vielfalt von Meinungen und Forschungsergebnissen zu berücksichtigen, um ein umfassendes Verständnis der diskutierten Themen zu erlangen.
In einem kürzlichen Gespräch zwischen Fatih Birol, dem Exekutivdirektor der Internationalen Energieagentur (IEA), und Michael Liebreich in der Podcast-Reihe „Cleaning Up“ wurden mehrere Schlüsselaspekte der globalen Energie- und Automobilindustrie beleuchtet. Birol erwähnte, dass von den CEOs der 20 führenden Automobilunternehmen weltweit 18 ihre Top-Priorität auf Elektrofahrzeuge (EVs) setzen. Dieser Trend spiegelt sich auch in den Verkaufszahlen wider, denn mittlerweile ist einer von fünf weltweit verkauften Autos ein Elektrofahrzeug. Birol betonte, dass diese Entwicklung nicht nur auf den Wunsch zurückzuführen sei, den Planeten zu retten, sondern auch auf das Bestreben der Unternehmen, ihre Gewinne zu maximieren.[„][„][„]
Die Diskussion um die Verfügbarkeit von kritischen Mineralien für EV-Batterien wurde ebenfalls angesprochen. Birol erklärte, dass es zwar Herausforderungen bei der Beschaffung bestimmter kritischer Mineralien geben könnte, aber bei ausreichendem wirtschaftlichem Anreiz und entsprechenden Preissignalen diese Mineralien auf den Markt kommen würden. Er äußerte seine Überzeugung, dass diese Herausforderungen die rasche Penetration von Elektroautos in der Automobilindustrie nicht stoppen oder sogar verlangsamen würden.[„]
In Bezug auf die Klimadebatte und die Prognosen zum Klimawandel gibt es unterschiedliche Meinungen und Ansätze. Während einige Experten und Organisationen vor den drastischen Folgen des Klimawandels warnen, weisen andere darauf hin, dass die Situation möglicherweise nicht so katastrophal ist, wie sie manchmal dargestellt wird. Hannah Ritchie, eine Forscherin, die sich mit Umweltdaten beschäftigt, bietet beispielsweise eine Perspektive, die darauf hindeutet, dass die aktuelle Klimakrise möglicherweise nicht zu einem Weltuntergang führen wird. Solche Ansichten basieren oft auf einer Analyse historischer und aktueller Daten zum Klima und zur Umwelt. Es ist wichtig, eine ausgewogene Sichtweise zu haben, die sowohl die Dringlichkeit des Handelns im Hinblick auf den Klimawandel als auch die Vielfältigkeit der wissenschaftlichen Meinungen und Prognosen berücksichtigt.[„][„]. IPCC