Uwe Behrens – China: Wirtschaft, Armutsüberwindung, Geopolitik, Uiguren
Hier ist eine zusammengefasste Version des Vortrags:
Einleitung und persönliche Erfahrungen:
Der Sprecher hat über 20 Jahre in China, Indien und Hongkong gelebt und in der internationalen Logistik gearbeitet. Er organisierte Transporte über die Transsibirische Eisenbahn und war Zeuge der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Asien. Seine Bücher, wie Feindbild China, schildern persönliche Erlebnisse und die Entwicklung Chinas, einschließlich der Neuen Seidenstraße.
Historische und wirtschaftliche Entwicklung Chinas:
- 1949–1978: Unter Mao Zedong wurde China nach den Bürgerkriegen vereinigt. Der Fokus lag auf Bildung, Gesundheit und dem Aufbau einer industriellen Basis.
- 1978–2001: Deng Xiaoping leitete Reformen ein, förderte Infrastruktur und Wohnungsbau sowie die Entwicklung der Industrie. China wurde zur „Werkstatt der Welt“.
- 2001: WTO-Mitgliedschaft ermöglichte Chinas vollständige Integration in die Weltwirtschaft. Es wurden jedoch bewusst die chinesische Währung und Finanzwirtschaft abgeschirmt.
- 2014–heute: Umstellung auf eine duale Zirkulation: Förderung des Binnenkonsums und Reduktion der Abhängigkeit vom Export. Zudem wurde die Produktion auf hochwertige Güter umgestellt.
Herausforderungen und Transformation:
- Produktivität: Die sinkende Produktivität wird durch eine verstärkte Digitalisierung und den Einsatz von Robotern adressiert.
- Innovationsförderung: 70% des BIP stammen aus der Privatwirtschaft, die den Großteil der technologischen Innovationen liefert.
- Immobilienkrise: Maßnahmen zur Regulierung des Immobilienmarktes verhindern Spekulation und fördern Sozialwohnungen.
- Jugendarbeitslosigkeit: Mit 18% hoch, jedoch ähnlich wie in der EU (14%). Es gibt Strategien zur Reduzierung.
- Umwelt und erneuerbare Energien: Führend in Solar- und Windenergie, getrieben durch den eigenen Bedarf an sauberer Luft und Wasser.
Internationale Handelsstrategien:
- Neue Seidenstraße: Aufbau von Handelsrouten in Zentralasien, Afrika und Südostasien als Alternative zu traditionellen Handelswegen.
- BRICS: Zusammenarbeit mit Schwellenländern zur Stärkung der Unabhängigkeit von den G7-Ländern.
- Handel mit Entwicklungsländern: 65-70% des chinesischen Handels erfolgen mittlerweile mit dem Globalen Süden.
Gesellschaftliche Entwicklungen:
- Urbanisierung: Ziel ist es, bis 2035 eine Urbanisierungsrate von 70% zu erreichen, mit gleichzeitiger Revitalisierung ländlicher Gebiete.
- Absoluter Wohlstand: Die absolute Armut wurde durch gezielte Infrastrukturmaßnahmen, wie den Bau von Straßen, Elektrizität und sauberem Trinkwasser, überwunden.
- Sozial- und Rentensystem: Schrittweise Einführung eines modernen sozialen Sicherungssystems, inspiriert von europäischen Modellen.
Geopolitische Themen:
- Taiwan: Historisch ein Teil Chinas, wird der Konflikt durch separatistische Bewegungen und US-Interessen verschärft.
- Südchinesisches Meer: Die Spannungen resultieren aus geopolitischen Machtkämpfen, insbesondere mit den USA.
- Xinjiang: Fokus auf Terrorismusbekämpfung und Verbesserung des Lebensstandards.
Abschließende Bemerkung:
China befindet sich in einer Phase intensiver Transformation, sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich. Die Regierung arbeitet pragmatisch daran, Herausforderungen wie die Immobilienkrise, Produktivitätssteigerung und Umweltprobleme zu lösen, und strebt ein qualitatives Wachstum an. Internationale Spannungen, insbesondere mit den USA, spielen dabei eine zentrale Rolle.
Falls spezifische Punkte vertieft werden sollen, können diese erläutert werden.