Dark Pattern

Dark Patterns sind Benutzeroberflächen-Tricks, die bewusst gestaltet wurden, um Nutzer zu bestimmten Handlungen zu bewegen, oft gegen ihre eigenen Interessen. Hier sind einige Beispiele für gängige Dark Patterns:

1. Hidden Costs (Versteckte Kosten)

Beispiel:

• Beim Online-Shopping erscheinen unerwartete Zusatzkosten (wie Versand oder Gebühren) erst im letzten Schritt des Bestellprozesses.

Ziel: Nutzer dazu bringen, die Bestellung trotz Überraschungskosten abzuschließen, weil sie schon Zeit investiert haben.

2. Bait and Switch (Köder und Wechsel)

Beispiel:

• Ein Button scheint eine harmlose Aktion auszuführen, z. B. “Schließen”, führt aber zu einer Registrierung oder einem Kauf.

Ziel: Nutzer täuschen, damit sie etwas tun, was sie nicht wollten.

3. Roach Motel (Schwer rauszukommen)

Beispiel:

• Es ist extrem einfach, ein Abo abzuschließen, aber fast unmöglich, es zu kündigen (z. B. nur über telefonische Anfragen oder versteckte Optionen).

Ziel: Nutzer in einem Abonnement oder Dienst gefangen halten.

4. Privacy Zuckering (Datenfallen)

Beispiel:

• Nutzer werden durch irreführende Einstellungen dazu gebracht, ihre Daten freizugeben, obwohl sie glauben, ihre Privatsphäre zu schützen.

Ziel: Maximale Datenerfassung für Werbezwecke.

5. Confirmshaming (Scham-Taktik)

Beispiel:

• Ein Popup fragt: „Willst du wirklich keine besseren Angebote?“ mit Optionen wie „Nein, ich will Geld verschwenden“.

Ziel: Nutzer durch Schuldgefühle oder Scham zur Zustimmung bewegen.

6. Forced Continuity (Automatische Verlängerung)

Beispiel:

• Eine kostenlose Testphase endet automatisch in einem kostenpflichtigen Abonnement, ohne klare Erinnerung.

Ziel: Nutzer zur Zahlung bringen, bevor sie bemerken, dass sie angemeldet bleiben.

7. Disguised Ads (Getarnte Werbung)

Beispiel:

• Anzeigen, die wie normale Inhalte oder Navigationselemente aussehen, um Nutzer zum Klicken zu bringen.

Ziel: Mehr Klicks auf Werbung, ohne dass Nutzer es bewusst merken.

8. Tricky Questions (Irreführende Fragen)

Beispiel:

• Formulare mit doppelten Verneinungen wie „Möchten Sie nicht keine Werbung erhalten?“

Ziel: Nutzer durch Verwirrung dazu bringen, falsche Entscheidungen zu treffen.

9. Sneak Into Basket (Produkt heimlich hinzufügen)

Beispiel:

• Ein Online-Shop fügt automatisch zusätzliche Produkte in den Warenkorb (z. B. Garantieverlängerungen).

Ziel: Durchschnittlichen Bestellwert erhöhen, ohne Zustimmung des Nutzers.

10. Misdirection (Ablenkung)

Beispiel:

• Wichtige Optionen, wie die Ablehnung von Cookies, werden klein und unauffällig platziert, während der „Akzeptieren“-Button groß und farblich hervorgehoben ist.

Ziel: Nutzer in die gewünschte Richtung lenken.

11. Nagging (Ständige Belästigung)

Beispiel:

• Wiederholte Popups oder Benachrichtigungen, die Nutzer drängen, ein Upgrade zu kaufen oder sich anzumelden.

Ziel: Nutzer frustrieren, bis sie nachgeben.

12. Infinite Scroll (Endloses Scrollen)

Beispiel:

• Plattformen wie Social Media bieten kein natürliches Ende der Inhalte, um Nutzer länger zu halten.

Ziel: Nutzungsdauer maximieren.

13. Hidden Options (Versteckte Alternativen)

Beispiel:

• Ein „Kostenloses Abo kündigen“-Button ist schwer auffindbar, oft tief in Menüs verborgen.

Ziel: Nutzer vom Kündigen abhalten.

Diese Dark Patterns sind nicht nur ärgerlich, sondern können auch ethisch fragwürdig oder sogar rechtlich problematisch sein. Sie unterstreichen, wie wichtig Transparenz und Nutzerfreundlichkeit im Design sind.