Meritokratie ist ein gesellschaftliches oder politisches System, in dem Macht, Einfluss und wirtschaftlicher Erfolg auf Leistung, Fähigkeiten und Verdienste basieren, anstatt auf Herkunft, sozialem Status oder Beziehungen. Der Begriff stammt vom lateinischen meritum („Verdienst“) und dem griechischen kratia („Herrschaft“).
Kernprinzipien einer Meritokratie:
1. Leistungsbasierte Selektion – Zugang zu Bildung, beruflichem Aufstieg und politischen Ämtern erfolgt durch nachweisbare Kompetenz.
2. Chancengleichheit – Jeder soll theoretisch die gleichen Startbedingungen haben, um durch eigene Fähigkeiten aufzusteigen.
3. Belohnung nach Leistung – Einkommen, Status und Einfluss sollen auf individueller Leistung beruhen.
Kritik an der Meritokratie:
• Ungleiche Ausgangsbedingungen: In der Realität starten Menschen mit unterschiedlichen sozialen, finanziellen und bildungstechnischen Voraussetzungen.
• Selbstverstärkende Elite: Erfolgreiche Gruppen tendieren dazu, ihre Privilegien an ihre Nachkommen weiterzugeben, was Meritokratie oft zur Oligarchie werden lässt.
• Überbewertung einzelner Fähigkeiten: IQ, Bildungsabschlüsse oder wirtschaftlicher Erfolg könnten überschätzt werden, während soziale und emotionale Kompetenzen unterbewertet bleiben.
Meritokratie wird oft als Ideal betrachtet, ist aber in der Praxis selten in ihrer reinen Form verwirklicht.