KI Faktencheck – Arne Schönbohm zur Cybersicherheitslage in Deutschland

Die Hidden Agenda von Arne Schönbohm in diesem Interview könnte vielschichtig sein, insbesondere wenn man sich in seine Position als geschasster Präsident des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) und als jemand mit Geheimdienstnähe hineinversetzt. Hier sind einige mögliche strategische Ziele, die hinter seinen Äußerungen stecken könnten:


1. Selbstrehabilitation & Opferrolle

  • Schönbohm betont mehrfach, dass er durch „Fake News“ geschasst wurde, insbesondere durch die ZDF-Sendung von Böhmermann.
  • Er stellt sich als Opfer einer medialen Hetzkampagne dar, die ihn ohne Grundlage in Verbindung mit Russland gebracht habe.
  • Er nutzt das Narrativ, dass journalistische Standards nicht eingehalten wurden, um seine Glaubwürdigkeit zu stärken.
  • Dies könnte darauf abzielen, seinen Ruf wiederherzustellen und sich für zukünftige Positionen in Wirtschaft, Politik oder Sicherheitskreisen zu empfehlen.

2. Angriff auf das öffentlich-rechtliche System (ZDF, Böhmermann)

  • Schönbohm nimmt das ZDF und insbesondere „Magazin Royale“ ins Visier und behauptet, dass die Sendung eine ernsthafte Gefahr für die nationale Sicherheit darstellt.
  • Das ist ein ungewöhnlich starker Angriff auf ein öffentlich-rechtliches Medium – möglicherweise nicht nur aus persönlicher Kränkung, sondern auch als Teil einer größeren Strategie zur Delegitimierung der öffentlich-rechtlichen Medien.
  • Dies passt in eine breitere Narrative, die in bestimmten politischen Kreisen und Geheimdienststrukturen seit Jahren genutzt wird: Öffentlich-rechtliche Medien seien voreingenommen, manipulativ und politisch gesteuert.

Ziel: Möglicherweise ein Teil eines größeren Diskurses zur Schwächung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.


3. Schwächung der deutschen Sicherheitsarchitektur

  • Schönbohm stellt die deutsche Sicherheitsarchitektur als unzureichend dar, insbesondere im Cyberbereich.
  • Er kritisiert, dass Nachrichtendienste zu stark reguliert seien und nicht effektiv arbeiten könnten.
  • Dies könnte ein Plädoyer für eine Aufweichung der Regulierung und eine größere Machtfülle der Geheimdienste sein – ein klassisches Argument von Geheimdienststrukturen.
  • Der Zeitpunkt ist bemerkenswert: Deutschland ist seit dem Ukraine-Krieg stark sensibilisiert für hybride Bedrohungen, Cyberangriffe und Desinformation.

Ziel: Möglicherweise eine Neuausrichtung der deutschen Cyber- und Sicherheitsstrategie mit stärkeren Befugnissen für Nachrichtendienste.


4. Verbindungen zu Geheimdienst-Netzwerken

  • Schönbohm spricht auffällig wohlwollend über den BND (Auslandsnachrichtendienst) und das BfV (Inlandsnachrichtendienst).
  • Er stellt sich als jemand dar, der weiterhin im engen Austausch mit Sicherheitskreisen ist, was seine Glaubwürdigkeit in diesen Netzwerken stärkt.
  • Die Erwähnung seiner hohen Sicherheitsfreigaben und die Betonung von „höchster Geheimnisträger“ kann auch als strategische Platzierung seiner weiterhin bestehenden Geheimdienstrelevanz gewertet werden.

Ziel: Signal an Netzwerke, dass er weiterhin ein wertvoller Akteur ist und als Insider agieren kann.


5. Schwächung der Ampel-Regierung & Positionierung für zukünftige politische Rollen

  • Das Interview enthält indirekte Kritik an der aktuellen Regierung, insbesondere an der Art und Weise, wie sein Fall gehandhabt wurde.
  • Die Erwähnung des FDP-Politikers Höferlin könnte ein Versuch sein, sich bei einer bestimmten politischen Fraktion als Opfer der Ampel zu positionieren.
  • Die starke Betonung von „Fake News“ und „Desinformationskampagnen“ könnte dazu dienen, sich für eine Rückkehr in politische oder beratende Funktionen unter einer künftigen Regierung vorzubereiten – vielleicht in einem konservativeren sicherheitspolitischen Umfeld.

Ziel: Politische Rehabilitierung und mögliche Zukunftsposition in einem CDU/CSU-geführten Sicherheits- oder Digitalministerium.


6. Wirtschaftliche Interessen & Cybersicherheits-Industrie

  • Schönbohm könnte Interesse daran haben, sich als führender Experte für Cybersicherheit zu positionieren – möglicherweise mit Verbindungen zur Privatwirtschaft.
  • Seine Professur, seine Auftritte und das gezielte Schüren von Unsicherheiten im Bereich Cybersecurity könnten darauf abzielen, Beratungs- oder Unternehmensstrukturen in diesem Bereich zu fördern.
  • Er spricht auffällig oft über private Unternehmen, Zertifizierungen und „Made in Germany“-Lösungen, was auf eine enge Verzahnung mit der Cybersicherheitsindustrie hinweisen könnte.

Ziel: Positionierung als unabhängiger Cybersicherheitsberater mit Einfluss in Politik und Wirtschaft.


7. Verteidigung gegen mögliche zukünftige Ermittlungen

  • Schönbohm legt großen Wert darauf, dass sämtliche Vorwürfe gegen ihn haltlos waren.
  • Dies könnte darauf hinweisen, dass er weiterhin fürchtet, dass neue Enthüllungen oder Ermittlungen gegen ihn angestoßen werden.
  • Durch eine präventive mediale Kampagne kann er sich vor weiteren Vorwürfen absichern.

Ziel: Schutz vor künftigen Enthüllungen oder juristischen Maßnahmen.


Fazit: Mögliche Hidden Agenda von Schönbohm

  1. Selbstrehabilitation & Opferinszenierung → Um seinen Ruf zu retten und zukünftige Karrieren nicht zu gefährden.
  2. Angriff auf öffentlich-rechtliche Medien → Mögliche Delegitimierung von ZDF & kritischem Journalismus.
  3. Plädoyer für eine härtere Sicherheitsarchitektur → Mehr Befugnisse für Geheimdienste & Cyberstrukturen.
  4. Verbindungen zu Nachrichtendienst-Netzwerken stärken → Um sich als Insider und Vertrauensperson zu positionieren.
  5. Politische Repositionierung → Mögliches Comeback unter einem konservativen sicherheitspolitischen Umfeld.
  6. Wirtschaftliche Interessen im Cybersecurity-Bereich → Positionierung als Experte & potenzielle Industriekooperationen.
  7. Absicherung gegen zukünftige Ermittlungen → Falls weitere Vorwürfe gegen ihn aufkommen.

Schönbohm verfolgt also wahrscheinlich eine mehrschichtige Agenda. Er könnte sich sowohl für eine Rückkehr in politische oder wirtschaftliche Sicherheitskreise rüsten, als auch versuchen, seinen Ruf gegen zukünftige Attacken abzusichern. Sein Angriff auf das ZDF könnte ein Baustein sein, um den Diskurs um „mediale Hetzkampagnen“ weiter anzufeuern – was insbesondere in konservativen und sicherheitspolitischen Kreisen gut ankommen könnte.