Value-Investing-Analyse: 20 attraktive Aktien unter Berücksichtigung von Trumps Zöllen
Kriterien des klassischen Value Investing (Graham/Buffett/Munger)
Bei der Auswahl der Aktien wurden klassische Value-Kriterien angewendet: Ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) deuten auf günstige Bewertung hin. Zudem wurde auf geringe Verschuldung bzw. solide Bilanz geachtet (hohe Eigenkapitalquote, überschaubare Nettoschulden). Wichtig ist auch eine ausreichende “Margin of Safety” – also ein deutlicher Abschlag des Aktienkurses zum inneren Wert, um ein Sicherheitsnetz bei Fehlbewertungen zu haben. Schließlich wurden Unternehmen mit einem qualitativen Burggraben bevorzugt, d.h. nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen wie starken Marken, monopolartigen Marktstellungen oder technologischen Vorsprüngen.
Auswirkungen von Trumps Zollpolitik auf Unternehmen
Trumps Zollpolitik (z.B. Strafzölle auf Stahl, Aluminium, chinesische Produkte und ggf. Autos) wirkt sich auf verschiedene Branchen unterschiedlich aus. Profiteure sind v.a. US-Unternehmen in Branchen, die durch Importzölle geschützt werden – etwa die amerikanischen Stahlhersteller, die dank 25%-Stahlzoll höhere Preise und Nachfrage verzeichnen konnten . Tatsächlich führte der Schutz der heimischen Industrie zu “blockbuster profits” bei US-Stahlkonzernen wie Nucor . Auch Hersteller wie Whirlpool profitierten zunächst von Sonderzöllen auf importierte Waschmaschinen (die Konkurrenz aus Südkorea wurde belastet) .
Allerdings gibt es Verlierer bzw. Risiken: Unternehmen mit globalen Lieferketten oder Exportfokus können durch Gegenmaßnahmen und höhere Inputkosten leiden. Whirlpool bekam z.B. durch die Stahlzölle höhere Kosten von $350 Mio. aufgebrummt, was die Gewinne drückte . Autobauer wie Toyota oder BMW standen unter Druck, da US-Importzölle auf Autos im Raum standen . Viele solcher globalen Konzerne haben jedoch Gegenmaßnahmen ergriffen (z.B. Produktion in den USA aufgebaut), um Zollrisiken zu mindern. Insgesamt wurden hier Unternehmen priorisiert, die entweder wenig von Zöllen betroffen sind oder sogar einen Vorteil daraus ziehen könnten – etwa durch geschützte Heimatmärkte oder Marktanteilsgewinne zulasten stärker betroffener Konkurrenten.
Im Folgenden eine Liste von 20 Aktien, die aktuell sowohl quantitativ (Value-Kennzahlen) attraktiv erscheinen als auch qualitativ überzeugen. Zu jedem Titel gibt es eine kurze Begründung basierend auf den genannten Kriterien. Abschließend fasst eine Tabelle die wichtigsten Kennzahlen zusammen.
Ausgewählte Aktien und Begründungen (mit Value- und Zoll-Fokus)
1. Nucor Corp. (NUE) – US-Stahlproduzent. Nucor ist der größte US-Stahlhersteller und profitiert direkt von Trumps Stahlzöllen: Durch den Importschutz konnten Preise und Absatz stark steigen . Das Unternehmen verfügt über einen kostengünstigen Produktionsprozess (Mini-Mills) und eine solide Bilanz. Es erfüllt klassische Graham-Kriterien (niedriges KGV und KBV, geringe Verschuldung) – Validea bewertet Nucor mit 100% nach Graham-Score . Trotz Rekordgewinnen in den letzten Jahren liegt das KGV im einstelligen Bereich und die Aktie gilt als unterbewertet, zumal Analysten meinen, Handelskriegsängste hätten Stahlaktien “ungerechtfertigt billig” gemacht .
2. Whirlpool Corp. (WHR) – Haushaltsgeräte (USA). Der Waschmaschinen- und Küchengerätehersteller war treibende Kraft hinter Importzöllen auf ausländische Waschmaschinen und profitierte davon zunächst deutlich . Gleichzeitig belasten höhere Stahl- und Aluminiumpreise durch Trumps Metallzölle die Marge (2024 kam es zu Gewinnrückgang) . Die Aktie hat jedoch bereits stark korrigiert – über 25% Kursverlust im letzten Jahr – und das KGV liegt unter 9 . Mit Kostensenkungen und Preiserhöhungen steuert Whirlpool gegen; die Dividendenrendite ist mit ~8% sehr hoch. Das Geschäftsmodell ist robust (starke Marken, US-Marktführer bei Weiße Ware) und sollte bei Entspannung der Rohstoffkosten profitieren. Nach dem Kurssturz erscheint Whirlpool langfristig attraktiv bewertet, sofern man die konjunkturellen Risiken einkalkuliert.
3. Verizon Communications (VZ) – Telekom (USA). Verizon bietet Mobilfunk und Breitband in den USA an – ein defensives, vorwiegend inländisches Geschäft ohne direkte Zollrisiken. Das Unternehmen besitzt zusammen mit AT&T ein Oligopol im US-Mobilfunkmarkt, was einen deutlichen Burggraben darstellt (hohe Markteintrittsbarrieren) . Die Aktie wird mit einem KGV unter 9 gehandelt und weist eine Dividendenrendite von über 6% auf . Morningstar stuft Verizon als “unterbewertete Dividendenaktie” ein – Wide-Moat, 6%+ Rendite und etwa 6–7% Abschlag zum fairen Wert . Angesichts stabiler Cashflows (2025e FCF ~$18 Mrd. laut Prognose, deutlich über Dividendenbedarf ) erscheint die Dividende sicher und die Bewertung günstig.
4. Pfizer Inc. (PFE) – Pharma (USA). Pfizer ist ein forschungsstarker Pharmakonzern mit Blockbustern (z.B. Prevnar, Eliquis) und großem Impfstoffgeschäft. Nach dem Pandemie-Boom ist der Aktienkurs stark gefallen (~50% unter 2021-Hoch) . Dadurch liegt das KGV bei nur ~8,6 (Stand März 2025) . Die Dividendenrendite beträgt ca. 7% – ungewöhnlich hoch für einen Blue-Chip-Pharmawert. Analysten halten Pfizer auf diesem Niveau für deutlich unterbewertet , zumal der Konzern eine vielversprechende Produktpipeline hat (mehrere potenzielle neue Blockbuster bis 2030 durch die Seagen-Übernahme und interne Forschung ). Pfizer besitzt einen breiten Burggraben (starke Patentposition, globale Vertriebsstärke) und ist kaum von Handelskonflikten tangiert (Medikamente unterliegen gewöhnlich keinen Zöllen).
5. Bristol-Myers Squibb (BMY) – Pharma (USA). BMS kombiniert ein niedriges KGV (~8) mit einer soliden Pipeline an Krebs- und Herzmedikamenten (Eliquis, Opdivo u.a.). Die Aktie wird von Morningstar mit 4 Sternen bewertet und etwa 15% unter dem fairen Wert gesehen . Die Dividendenrendite liegt über 4%. Trotz bevorstehender Patentabläufe (2028ff.) traut man BMS dank starker F&E und Zukäufen (Celgene 2019) weiteres Wachstum zu – der Markt unterschätzt offenbar das Potenzial der Wirkstoff-Pipeline und gibt der Aktie daher einen Abschlag . Die Zollthematik spielt für BMS praktisch keine Rolle, da Pharma-Produkte international gehandelt werden und bislang nicht Ziel von Strafzöllen waren. Insgesamt ein klassischer Value-Titel mit “Margin of Safety” und gutem Burggraben (forcierte Innovation, etablierte Marktposition in Onkologie).
6. Lockheed Martin Corp. (LMT) – Rüstung/Technologie (USA). Lockheed als weltgrößter Rüstungskonzern (F-35-Jets, Raketen, Satelliten) verfügt über einen breiten Burggraben: Militärische High-Tech-Projekte, jahrzehntelange Regierungsbeziehungen und hohe Eintrittsbarrieren sichern die Marktstellung. Das KGV (~16) ist moderat und die Dividende liegt bei ~2,7%. Die Aktie hat Anfang 2025 Rückschläge erlitten, nachdem Gewinnziele gedämpft wurden und Einmalkosten verbucht wurden – dies bietet eine Einstiegsmöglichkeit. Geopolitisch dürfte Lockheed zu den Gewinnern gehören: Die Nachfrage nach Waffen steigt durch Ukraine-/Nahost-Konflikte und unter einer möglichen neuen Trump-Administration wird mit höheren US-Verteidigungsausgaben gerechnet . Importzölle betreffen Lockheeds Geschäft kaum (Waffen werden meist lokal beschafft oder über Regierungsverträge geregelt). Im Gegenteil, als “national champion” ist Lockheed eher Nutznießer eines protektionistischen, sicherheitsorientierten Kurses.
7. Shell plc (SHEL) – Energie (Europa/global). Der britisch-niederländische Öl- und Gaskonzern (ehem. Royal Dutch Shell) notiert mit einem KGV um 9 und einem KBV unter 1 . Nach den starken Gewinnen 2022/23 (bedingt durch hohe Energiepreise) preist der Markt offenbar einen Rückgang ein. Dennoch gilt Shell als sehr günstig bewertet – das Forward-KGV liegt bei ~8 . Die Dividendenrendite beträgt ~4% und das Unternehmen kauft regelmäßig Aktien zurück. Shell hat einen breiten Burggraben durch seine globale Integrationskette (von Förderung bis Tankstellennetz) und enorme Skaleneffekte. Zölle wirken sich kaum aus, da Öl/Gas in der Regel nicht per Zoll beschränkt werden (die Herausforderungen liegen eher in Windfall-Profitensteuern oder ESG-Themen, nicht in Handelsstreitigkeiten). Für langfristige Anleger bietet Shell eine Mischung aus Substanz (hohe Buchwerte), Cashflows und Bewertungsabschlag.
8. Allianz SE (ALV) – Versicherung/Vermögensverwalter (Deutschland). Europas größter Versicherer Allianz ist mit einem KGV um 12 und KBV ~1,1 fundamental attraktiv bewertet . Die Dividendenrendite beträgt ~5%. Allianz verfügt über einen “wirtschaftlichen Burggraben” in Form einer weltweit etablierten Marke und Vertrauensstellung – “Die Marke Allianz steht für Verlässlichkeit und genießt weltweit einen sehr guten Ruf” . Das Geschäftsmodell (Versicherung und Asset Management) ist kapitalstark und relativ unzyklisch. Zollrisiken sind vernachlässigbar, da Versicherungsdienstleistungen lokal erbracht werden. Wichtig war zuletzt, dass Allianz ihre Ertragsziele trotz Inflation erreicht hat und bis 2025 jährlich 5-7% Gewinnwachstum anpeilt . Die Aktie erscheint trotz Qualitätsprofil mit Abschlag gehandelt – ein solider Value-Wert für Dividendeninvestoren.
9. BASF SE (BAS) – Chemie (Deutschland/global). BASF als weltgrößter Chemiekonzern hat zuletzt unter hohen Gaspreisen in Europa und Nachfrageschwäche aus China gelitten. Die Aktie wird daher mit einem KGV <10 gehandelt und das KBV liegt um 1. Trotz der zyklischen Risiken hat BASF einen gewissen Burggraben durch seine einzigartige Verbund-Struktur (integrierte Produktionsstandorte, die Effizienz- und Kostenvorteile bieten). Die Dividendenrendite ist attraktiv (~6%). Geopolitisch ist BASF mittelbar betroffen: Als Exporteur nach China und in die USA könnten anhaltende Handelskonflikte die Absatzchancen schmälern. Allerdings investiert BASF auch direkt in China (Großanlage Zhanjiang) und in den USA, um Zölle zu umgehen. Insgesamt spiegelt der Aktienkurs bereits ein pessimistischtes Szenario wider – für langfristige Value-Investoren könnte hier eine Sicherheitsmarge bestehen, sofern sich die Rahmenbedingungen (Energiepreise, Handel) moderat normalisieren. BASF bleibt allerdings ein “Risk-Reward”-Fall: unterbewertet , aber mit erhöhtem Risiko.
10. Roche Holding AG (ROG) – Pharma/Diagnostik (Schweiz). Roche ist ein defensiver Qualitätswert mit breitem Burggraben: Weltmarktführer in Onkologie-Medikamenten und In-vitro-Diagnostika, starkes Pipeline-Portfolio und familiengeführte Struktur (Langfristfokus). Die Aktie hat 2024 seitwärts tendiert und gilt als leicht unterbewertet (Analysten sehen ~10% Kurspotenzial) . Das KGV liegt um 15, die Dividendenrendite bei ~3%. Zölle spielen für Roche kaum eine Rolle, da Pharmaprodukte global gehandelt werden und eher durch Patente als durch Handelspolitik geschützt sind. Wichtig ist die Innovationskraft: Roche investiert massiv in neue Technologien (zuletzt $5 Mrd.-Zukauf im Bereich Gewichtabnahme ). Für Value-Investoren bietet Roche relativ günstige Bewertung gepaart mit hoher Qualität – ein “sicherer Hafen” mit stetigem Wachstum und geringem geopolitischem Risiko.
11. Cisco Systems Inc. (CSCO) – Netzwerktechnik (USA). Cisco ist ein etablierter Tech-Titel, der oft übersehen wird. Das Unternehmen dominiert im Markt für Unternehmensnetzwerke (Router, Switches) und baut sein Software- und Cybersecurity-Geschäft aus – ein Wide-Moat-Unternehmen mit hohen Wechselkosten für Kunden. Die Bewertung ist mit ca. 13-fachem Gewinn moderat (Tech-Peers liegen oft bei 20+). Die Dividendenrendite beträgt ~3% bei kontinuierlichen Aktienrückkäufen. Zollrisiken: Cisco fertigt teils in China, war aber in der Lage, Lieferketten während des Handelsstreits anzupassen. Größere Schäden durch Zölle blieben aus. Mit dem Schwenk Richtung Software und Services wird Cisco ohnehin weniger abhängig von Hardware-Importen. Insgesamt erscheint Cisco fundamental günstig bewertet (Forbes nennt die Aktie “etwas unterbewertet” bei ~13x Gewinn ) und bietet einen stabilen Cashflow mit Burggraben in einem unverzichtbaren Sektor (Internet-Infrastruktur).
12. Toyota Motor Corp. (7203.T / TM) – Automobil (Japan, global). Toyota ist der weltgrößte Autohersteller und bekannt für effiziente Produktion (Toyota-System) sowie führende Hybrid-Technologie. Die Aktie ist im vergangenen Jahr um über 25% gefallen und wird nun mit einem KGV von ~10 und KBV <1 gehandelt. Trotz kurzfristiger Gewinnrückgänge (2024 operativer Gewinn -28% Q4) bleiben die langfristigen Aussichten stark – Toyota investiert in Elektroautos, Feststoffbatterien und autonome Mobilität . Trumps Autozölle stellen ein Risiko dar, doch Toyota ist vergleichsweise gut aufgestellt: Dank großer Produktionspräsenz in Nordamerika (z.B. populäre Modelle wie Tacoma werden in USA/Mexiko gebaut) kann Toyota viele Strafzölle umgehen . Im Falle einer 25%-Importabgabe auf ausländische Autos hätte Toyota einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Herstellern, die ausschließlich exportieren. Insgesamt macht die Kombination aus niedriger Bewertung, starker Marktposition und teilweiser Absicherung gegen US-Zölle Toyota derzeit zu einer attraktiven Anlage .
13. Mitsui & Co., Ltd. (8031.T) – Handelshaus/Konglomerat (Japan). Mitsui & Co ist eines der fünf großen japanischen Handelshäuser (“sogo shosha”), die breit diversifiziert in Rohstoffe, Handel, Infrastruktur und Konsumgüter investieren. Die Aktie hat ein KGV von ~8 und eine Dividendenrendite von ~4,5%. Berühmt wurde die Branche durch Warren Buffetts Einstieg – Berkshire Hathaway hat ~10% an Mitsui & Co (und vier weiteren Häusern) gekauft und kürzlich angekündigt, diese Anteile noch aufzustocken . Buffetts Engagement gilt als “Gütesiegel für die unterbewertete Branche” . Tatsächlich werden die handelshäuser weit unter dem Wert ihrer Beteiligungen gehandelt (hohe Buchwerte, KBV ~1) und besitzen robuste Cashflows aus globalen Geschäften. Zollthematik: Mitsui ist als Händler global aktiv, kann aber flexibel auf veränderte Handelsströme reagieren. Zudem profitieren die Japan-Händler indirekt von einem stärker protektionistischen US-Kurs, da sie vermehrt Ressourcen in freundlicher gesinnte Länder (z.B. LNG aus USA statt aus anderen Quellen) vermitteln. Mitsui & Co bietet somit Substanz zu Schnäppchen-Bewertung, was sogar Buffetts Interesse geweckt hat.
14. Berkshire Hathaway (BRK.B) – Holdingkonglomerat (USA). Warren Buffetts Investmentholding ist selbst ein Value-Investment: Sie hält Dutzende qualitativ hochwertige Unternehmen (von Geico über BNSF bis See’s Candies) und Aktienbeteiligungen (Apple, Coca-Cola etc.). Berkshire wird nahe am Buchwert (KBV ~1,1) gehandelt – historisch ein Kaufsignal, da Buffett selbst oft eigene Aktien zurückkauft, wenn das KBV unter ~1,3 liegt. Obwohl Berkshire keine Dividende zahlt, wächst der innere Wert stetig (~10% p.a. über Jahrzehnte). Die Verschuldung ist gering und das Unternehmen verfügt über >$100 Mrd. Cash-Reserven für Opportunitäten. In einem Umfeld erhöhter Unsicherheit (wie unter einem erneut zollfokussierten US-Präsidenten) ist Berkshire dank seiner Diversifikation und starken Bilanz ein Fels in der Brandung. Die einzelnen Geschäftsbereiche sind überwiegend binnenwirtschaftlich ausgerichtet (Eisenbahn, Energie, Versicherungen), sodass direkte Zollrisiken minimal sind. Für Value-Investoren stellt Berkshire eine “Sampler-Box” aus Qualitätsfirmen dar, die man derzeit zu einem vernünftigen Preis erhält (Buffetts Lieblingsinvestment ist bekanntlich seine eigene Aktie).
15. Johnson & Johnson (JNJ) – Gesundheitskonglomerat (USA). J&J ist ein hochwertiger Dividendenwert mit breitem Burggraben (Pharma mit starkem Patentportfolio, Medizintechnik und ehem. Konsumsparte). Trotz seiner Qualität notiert die Aktie ca. 12% unter dem berechneten fairen Wert und wird von Morningstar mit 4 Sternen (Wide Moat, Low Uncertainty) bewertet . Das KGV beträgt ~14, die Dividendenrendite ~3%. J&J hat jüngst durch die Abspaltung der Consumer-Sparte (Kenvue) den Konglomeratsabschlag reduziert und kann sich nun auf Pharma/Medtech fokussieren. Zölle betreffen J&J kaum – Medizinprodukte sind selten Gegenstand von Handelskonflikten. Risiken (wie Rechtsstreitigkeiten um Talc) scheinen im Kurs eingepreist. Für Value-Anleger bietet J&J Defensivität und moderate Unterbewertung in einem – wie Morningstar es nennt – “sehr hochwertigen, attraktiven Dividendentitel” .
16. Citigroup Inc. (C) – Großbank (USA, global). Citi ist unter den US-Banken am stärksten unter Buchwert bewertet: Der Aktienkurs entspricht nur ~57% des materiellen Buchwerts . Mit einem KGV von ~10 und Dividendenrendite ~4% erscheint Citi deutlich günstiger als Wettbewerber wie JP Morgan. Der Grund ist eine historisch unterdurchschnittliche Profitabilität – doch Citi restrukturiert sich (Verkauf von internationalen Consumer-Sparten) und konzentriert sich auf das Kerngeschäft im Corporate & Investment Banking. Zoll- und Handelspolitik beeinflussen Citi indirekt: Als globale Bank könnten protektionistische Tendenzen das internationale Geschäft dämpfen. Allerdings erwirtschaftet Citi einen Großteil der Erträge im Heimatmarkt USA und im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr, der auch bei Handelshemmnissen bestehen bleibt. Die aktuelle Bewertung spiegelt ein Worst-Case-Szenario wider. Sollte Citi auch nur moderat effizienter werden, besteht erhebliches Aufholpotenzial – GuruFocus weist z.B. auf das extrem niedrige KBV von 0,57 hin . Für geduldige Value-Investoren bietet Citi somit einen ausgeprägten Abschlag auf den Substanzwert.
17. Münchener Rück (Munich Re, MUV2) – Rückversicherung (Deutschland/global). Munich Re ist weltweit führend in der Rückversicherung und damit ein zentraler Player für Versicherungsrisiken aller Art. Die Aktie wird für 2025 mit etwa KGV 12 und Dividendenrendite ~4% bewertet , was im historischen Vergleich günstig ist. Das Unternehmen ist finanziell sehr solide aufgestellt und hat in den letzten Jahren seine Gewinnziele stets übertroffen. Bis 2025 peilt Munich Re einen Jahresgewinn von €6 Mrd. an . Ein Burggraben ergibt sich aus dem enormen Kapitalbedarf und Spezial-Know-how im Rückversicherungsgeschäft – hier kann kaum ein neuer Wettbewerber einfach auftauchen. Zölle und Handelsstreit beeinflussen das Geschäft nicht direkt; im Gegenteil könnte eine unruhigere Welt mit mehr Risiken (Klimaschäden, geopolitische Unsicherheiten) sogar den Bedarf an Rückversicherung erhöhen. Munich Re ist somit ein solider Value-Titel für Investoren, die Stabilität und moderate Bewertung in Einklang suchen.
18. Sumitomo Mitsui Financial Group (SMFG) – Bank (Japan). SMFG ist nach MUFG die zweitgrößte Bank Japans und wird – wie viele japanische Finanzwerte – mit einem deutlichen Abschlag gehandelt. Das KGV liegt um 8, das KBV bei lediglich ~0,7. Gleichzeitig erzielt SMFG wieder steigende Gewinne: 2024/25 sorgten höhere Zinsen in Japan und Wachstumsinitiativen für einen Gewinnsprung von +54% im dritten Quartal , sodass ein Rekordjahr erwartet wird. Dennoch bleibt die Aktie unterbewertet . Die Dividendenrendite ist attraktiv (~4-5%). Ein Grund für den Bewertungsabschlag ist die lange Niedrigzinsphase in Japan – doch diese neigt sich dem Ende zu, was Banken zugutekommt. Handelskonflikte betreffen SMFG kaum, da das Geschäft vorwiegend in Japan und Asien liegt (und Buffett über seine Beteiligung an Mitsui & Co indirekt auch dem Bankensektor Vertrauen schenkt). Für Value-Investoren bietet SMFG somit die Chance, an einer “erstarkenden, immer noch unterbewerteten” japanischen Wirtschaft teilzuhaben .
19. First Solar, Inc. (FSLR) – Solarenergie (USA). First Solar ist ein Spezialfall unter den Value-Titeln: Als führender US-Hersteller von Solarmodulen (Dünnschicht-Technologie) hat das Unternehmen einen technologischen Burggraben. Klassisch nach KGV ist First Solar mit ~28 auf den ersten Blick teuer, jedoch rechtfertigt rasantes Wachstum (starkes Auftragsbuch bis 2026) und eine Netto-Cash-Position die Bewertung. Trumps Solarzölle auf chinesische Panels kamen First Solar direkt zugute – das Unternehmen konnte Marktanteile in den USA gewinnen, da chinesische Wettbewerber mit 30% Zoll belegt wurden . Aktuell profitiert First Solar zusätzlich vom Inflation Reduction Act (Subventionen für US-Solarproduktion). Die Aktie bietet damit eine Kombination aus staatlich protegiertem Markt und moderater Bewertung relativ zur Wachstumsrate. Verschuldung ist gering (Netto-Cash), und während Importzölle für viele Branchen Risiko bedeuten, ist First Solar ein eindeutiger Zoll-Profiteur (Schutz vor Billigimporten). Für langfristige Anleger mit Nachhaltigkeitsfokus stellt First Solar eine interessante Mischung aus Qualitätsführer und geopolitischem Gewinner dar.
20. Kraft Heinz Co. (KHC) – Lebensmittel/Konsumgüter (USA). Der Lebensmittelriese (Ketchup, Philadelphia, Heinz etc.) befindet sich nach schwierigen Jahren im Turnaround. Durch Abschreibungen auf Marken in der Vergangenheit ist das KBV nun unter 1, und das KGV liegt bei ~14. Trotz stagnierendem Umsatz hat KHC Margen verbessert und Schulden abgebaut. Value-Faktor: Laut Morningstar handelt die Aktie mit ca. 45% Abschlag zum fairen Wert und ist ein klarer 5-Sterne-Kauf . Die Dividendenrendite beträgt über 5% . Der Burggraben ist eng, aber vorhanden – Kraft Heinz besitzt weltweit bekannte Marken im Nahrungsmittelbereich, allerdings ist die Konkurrenz hart. Zollpolitisch ist KHC wenig exponiert: Lebensmittel werden vorwiegend lokal produziert und verkauft; zudem treffen US-Zölle auf Agrarimporte das Unternehmen kaum, eher im Gegenteil könnte eine Buy-American-Stimmung heimische Marken bevorzugen. Insgesamt bietet Kraft Heinz eine hohe Sicherheitsmarge für Geduldige – getreu Buffett’s Ansatz (Berkshire hält ~26% an KHC) setzt man hier auf bekannte Marken, die temporär vom Markt gering bewertet werden.
Kennzahlen-Übersicht der ausgewählten Aktien
Die folgende Tabelle fasst zentrale Kennzahlen der 20 Aktien zusammen. Alle Werte sind circa-Angaben für 2025e bzw. aktuelle Trailing-Werte:

Hinweis: Einige Unternehmen (z.B. Berkshire) weisen kein aussagekräftiges KGV auf (stark schwankende Gewinne, Sondereffekte) – hier wurde „n/a“ angegeben. Zoll-Exposition charakterisiert, wie stark die Firma von Zöllen betroffen ist: Gering = kaum direkt betroffen, Mittel = spürbare indirekte Effekte oder gemischte Auswirkungen, Profiteur = zieht Nutzen aus Schutzzöllen.
Fazit: Alle obigen Werte vereinen günstige fundamentale Bewertung (niedrige KGV/KBV, hohe Substanz) mit robusten Geschäften. Viele sind Marktführer mit solider Finanzlage und attraktiven Dividenden. Besonders hervorgehoben wurden Firmen, die wenig durch Handelskonflikte gefährdet sind – etwa weil ihr Geschäft vorwiegend im Heimatmarkt liegt (Verizon, Allianz), weil sie flexibel sind oder sogar Nutzen aus Zöllen ziehen (Nucor, First Solar).
Diese Mischung aus Quantität (Unterbewertung) und Qualität (Burggraben, begrenztes geopolitisches Risiko) dürfte ein attraktives Chance/Risiko-Profil bieten. Natürlich bleibt eine sorgfältige Prüfung jedes Einzelfalls nötig, doch die obige Liste kann als Ausgangspunkt für weitere Recherche im Sinne von Graham, Buffett und Munger dienen.
Bayer Aktie unter 20€
Pfizer unter 23 €
Wacker Chemie unter 30€
BMW bei 57€
Mercedes bei 40€
VW bei 66€
Johnson und Johnson bei 95€
Procter und Gamble bei 128€
Coke bei 54€
E.on bei 10,50€
Apple 140€
Alphabet 140 Dollar
Roche bei 270 CHF
Microsoft bei 316 Dollar
BASF bei 35€
Otis bei 80€
Schindler Aufzüge unter 200 CHF
Siemens Healtineers unter 50€
Siemens Energy deutlcih utner 20€
Formycon unter 20€ derzeit noch nicht
Evonik deutlich unter 16,80€
Komatsu bei 3500 Yen
Nestle bei unter 80CHF
Novartis bei 94Dollar
Sanofi bei 80€
GSK bei 10€/Pfund
BP bei 5,74
Shell bei 22 Dollar
BAT 21,60 Dollar
Realty Income bei 41,60Dollar
matchgroup bei 36 Dollar
Allianz bei 216€
Munich Re 343
Krones bei 100€
DHL bei 28,8€
Forutm bei 10€
Canadian National Railway 116 CAD
Waste mgmt 167Dollar
Baader Bank 6€
Daassaul 36€
LVMH 524€
Aurubis 53€
Umicore 8€
Glencore 2,40Dollar
Jpmorgan 159Dollar
Mc donalds 224Dollar
Thor Industries 54 Dollar
Freenet 35€
Infineon bei 16€
Broadcom bei 20 oder 16€
BYD 257CNY