Club of Rome 2025

Der Club of Rome ist eines der einflussreichsten und zugleich umstrittensten Denkfabriken des 20. und 21. Jahrhunderts. Ursprünglich gegründet mit dem Anspruch, globale Probleme rational, systemisch und wissenschaftlich zu analysieren, hat sich seine Rolle im Laufe der Jahrzehnte gewandelt – und damit auch die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Hier eine differenzierte Analyse:

1. Ursprung und Gründungsidee (1968–1972)

• Gründung: Der Club of Rome wurde 1968 von dem italienischen Industriellen Aurelio Peccei und dem schottischen Wissenschaftler Alexander King gegründet. Beide wollten ein Forum schaffen, in dem sich führende Denker mit globalen Herausforderungen beschäftigen – jenseits nationaler und ideologischer Grenzen.

• Antrieb: Die Hauptidee war, dass die Menschheit auf einen Systemkollaps zusteuert, wenn wirtschaftliches Wachstum, Ressourcenverbrauch, Bevölkerungszunahme und Umweltverschmutzung ungebremst weiterlaufen.

• Finanzierung: Die ersten Studien wurden unter anderem durch Volkswagen Stiftung, Stiftungen wie Ford oder Rockefeller, aber auch staatliche Stellen mitfinanziert. Das Interesse war groß, da viele Industrieländer begannen, Umweltrisiken ernster zu nehmen.

2. Der Report „Die Grenzen des Wachstums“ (1972)

• Der wohl berühmteste Bericht, „The Limits to Growth“, wurde vom MIT-Forscherteam unter Dennis und Donella Meadows erstellt.

• Er verwendete Systemsimulationen (World3-Modell), um mögliche Zukunftsszenarien durchzuspielen.

• Kernaussage: Wenn keine tiefgreifenden Änderungen erfolgen, wird es innerhalb von 100 Jahren zu einem wirtschaftlichen und ökologischen Kollaps kommen.

• Wirkung: Das Buch wurde ein globaler Bestseller. Es beeinflusste Politik, Umweltbewegungen – aber auch früh Kritik aus der Wirtschaft (z. B. von Exxon, der Montanindustrie und Neoliberalen Think-Tanks wie dem Heritage Foundation Network).

3. Wandel in den 1980er und 1990er Jahren

• Der Club of Rome wurde zunehmend ideologisiert – weniger durch die Gründer, sondern durch neue Mitglieder, die stärker in NGO-Kreisen, supranationalen Institutionen und dem entstehenden „global governance“-Netzwerk eingebunden waren.

• Die Agenda verschob sich: Vom systemischen Denken hin zu moralisch aufgeladenen Appellen – mit zunehmender Medienwirkung, aber teils wissenschaftlich schwächerer Fundierung.

• Kritik: Einige Beobachter warfen dem Club eine „apokalyptische Rhetorik“ und die Förderung eines neuen Technokraten- und Elitendenkens vor (etwa nach dem Motto: „Nur die Wissenden dürfen lenken“).

4. Einflussreiche Netzwerke und Finanzierer

• Immer wieder flossen Mittel von Rockefeller Foundation, der Volkswagen Stiftung, der UN, der Weltbank (zeitweise), aber auch privaten Sponsoren und Think-Tank-Kreisen mit wirtschaftspolitischem Eigeninteresse.

• Einige Berichte – wie der Bericht „Come On!“ von 2018 – stehen inhaltlich nahe an Narrativen von WEF, IPCC und UN und propagieren einen weltweiten Umbau von Gesellschaften entlang ökologischer und sozialer Parameter („Great Transformation“).

• Das führt zu Verflechtungen mit Institutionen wie:

• WEF (World Economic Forum)

• Club of Budapest

• Global Marshall Plan Initiative

• GIZ und OECD-Kreise

• Soros-nahe Netzwerke

• EU-Kommission und NGOs wie WWF

5. Der Club heute: Sprachrohr oder Mahner?

• Der Club von heute(2020er) ist ein loser Verbund von Mitgliedern und nationalen Gruppen (z. B. Club of Rome Deutschland), die stark aktivistisch auftreten.

• Viele Papiere fordern:

• Postwachstumsmodelle

• Klimagerechtigkeit

• Verhaltenssteuerung durch Bildung, Medien und Narrative

• Kritiker sagen, der Club habe sich von seinen analytischen Ursprüngen entfernt und sei zu einem „moralischen Sprachrohr“ geworden – mit starker Nähe zu grünen Eliten, aber ohne wirkliche demokratische Legitimation.

Kritische Einordnung

• Positiv:

• Frühe Warnungen waren wichtig (Umweltzerstörung, Ressourcenkonflikte, Systemdenken).

• Impulse für Ökologie, Nachhaltigkeit und interdisziplinäre Forschung.

• Kritisch:

• Einseitigkeit: Kaum Betrachtung technologischer Innovationen oder Resilienzmechanismen.

• Mangelnde Transparenz: Wer entscheidet im Club? Welche Interessen stehen dahinter?

Moralismus statt Analyse: Viele Berichte arbeiten mit Angstnarrativen oder Visionen einer neuen Weltordnung.

• Instrumentalisierung:
Narrative des Clubs werden heute häufig von grünen Finanzeliten, postnationalen Netzwerken oder PR-Agenturen übernommen, um Politik zu beeinflussen.

Fazit

Der Club of Rome war einst ein mutiger und notwendiger Impulsgeber, der versuchte, globale Komplexität sichtbar zu machen. Heute wirkt er oft wie ein elitärer Resonanzraum für moralisch aufgeladene Narrative, die nicht immer auf demokratischer Legitimation oder tiefer Systemanalyse basieren. –> Die Folge einer „grünen Pleite“ kann aber keine Volkswirtschaft widerspruchslos hinnehmen!