Ki Check China Propaganda Klimawandel Vs Leugnung

Wirtschaftliche Effekte von Klimapolitik und Regulierung

Die aktuellen EU- und nationalen Klimaschutzmaßnahmen (CO₂-Bepreisung, Emissionshandel, Energieeffizienz- und Effizienzauflagen, Subventionsprogramme) führen zu erheblichen Mehrkosten für energie- und emissionsintensive Industrien. So schätzt der Branchenverband CEFIC, dass strengere EU-Umweltauflagen Chemiekonzerne jährlich über 20 Mrd. USD kosten . Viele Großunternehmen wie Dow oder LyondellBasell prüfen deshalb bereits ihre Europa-Strategien und schließen Teile ihrer Produktion, um bei hohen Energie- und CO₂-Preisen konkurrenzfähig zu bleiben . Laut CEFIC fließen inzwischen bis zu 10 % der Investitionsausgaben chemischer Firmen allein in die Erfüllung regulatorischer Vorgaben . BASF etwa beschäftigt hunderte Mitarbeiter nur für den REACH-Chemikalien-Registrierungsaufwand . Gleichzeitig steigen die direkten Kosten durch den CO₂-Handel: In einer Stichprobe meldeten nur 73 von 917 Unternehmen für 2023 Emissionszertifikate im Wert von 1,32 Mrd. Euro . Solche Kosten belasten kurzfristig Gewinne und Cashflow der Firmen. Hinzu kommen geplante Verschärfungen (Ausschluss freier Zuteilungen im ETS, Chemikalienverbote), die weitere Belastungen erwarten lassen .

Standort- und Investitionsrisiken: Aus dieser Kostenspirale resultieren konkrete Risiko­szenarien. Hohe Energiepreise und CO₂-Kosten können dazu führen, dass energieintensive Anlagen im Ausland rentabler werden. Tatsächlich haben erste Unternehmen Standorte ins billigere Ausland verlagert oder Produktionslinien abgebaut . Die Arthur-D.-Little-Studie konstatiert, dass Europa mit rund 80 €/MWh im Großhandel deutlich höhere Strompreise zahlt als die USA (~55 €/MWh) oder China (~60 €/MWh) . Auch die Gaspreise liegen in Europa vielfach höher (z.B. 31,7 €/MWh in EU vs. 5,9 €/MWh in den USA ). Solche Preisnachteile erhöhen den Druck auf energieintensive Branchen (Chemie, Stahl, Zement, Automobil). Hans-Werner Sinn warnt daher, Deutschland habe „mit Dänemark die höchsten Stromkosten der Welt. Einzelne Unternehmen wandern deshalb schon heute ab “. Er resümiert: „Energiepolitik ist so wenig durchdacht, dass man für die Industrie Schlimmes befürchten muss .“ In der Folge könnten Marktanteile verloren gehen – vor allem an Wettbewerber in Ländern mit geringeren Auflagen. Ein vollständiger Alleingang könnte daher laut Sinn sowohl Industrieproduktion als auch Lebensstandard beeinträchtigen und sogar die globale Klimawirkung vermindern, wenn Produktion ins Ausland verlagert wird .

Chancen und neue Märkte: Klimaschutzpolitik eröffnet der Industrie allerdings auch neue Geschäftsfelder. Ein zentraler Treiber ist vor allem grüner Wasserstoff. So prognostiziert die EU-Kommission, dass der Chemiesektor bis 2026 bereits rund 270.000 t H₂/Jahr aus erneuerbaren Quellen verbrauchen wird – über die Hälfte des heutigen Bedarfs . Inklusive der Ammoniakproduktion gehört die chemische Industrie zu den „industriellen Champions“ des sauberen Wasserstoffverbrauchs . Der europäische Clean-Hydrogen-Alliance-Roadmap zufolge sind Investitionen von rund 430 Mrd. € bis 2030 geplant . Für Unternehmen wie BASF oder Linde bedeutet das: große Anlagenbau- und Zulieferaufträge für Elektrolyseure, Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen und H₂-Infrastruktur. Entsprechende Förderprogramme (z.B. des EU Green Deal, nationaler H₂-Strategien) subventionieren diese Umrüstungen. Gleichfalls ermöglichen strenge Effizienzauflagen Innovationen zur Energieeinsparung, z.B. neue Prozesswärme-Technologien oder ressourceneffiziente Produktion. Langfristig kann dies die Wettbewerbsfähigkeit steigern, da geringerer Energieverbrauch die Kosten senkt.

Weitere Chancen liegen in der Erschließung wachsender Exportmärkte für grüne Technologien: Europa hat starke Kompetenzen im Maschinen- und Anlagenbau für erneuerbare Energien, Batterien, Kreislaufwirtschaft oder umweltschonende Chemikalien. Diese Märkte wachsen global durch Klimaschutzziele, was deutschen Herstellern Potential bietet. Zudem können durch Umbau des Energiesystems importabhängige Kosten (z.B. für Öl/Gas) sinken. Ein Wechsel zu heimischen erneuerbaren Quellen mindert auch geopolitische Risiken. In Summe dürften Unternehmen, die früh in Dekarbonisierung und Innovation investieren, langfristig Effizienzgewinne erzielen und neue Erlösquellen erschließen.

Geostrategische Einflussnahme und Narrativsetzung

Russland: Untersuchungen zeigen, dass russische Politik und Medien den Klimadiskurs teils bewusst umdeuten, um eigene Interessen zu fördern. Die Insider-Recherche „Climate control” belegt, dass das Putin-Regime zwar öffentlich an Klimagipfeln teilnimmt, im Kern jedoch die weltweite Energiewende bremsen will . Russland agiert strategisch: Es propagiert die „Technologieneutralität“ und stellt Begrenzungen für CO₂-Emissionen infrage . So hieß es beim BRICS-Gipfel 2024, Klimapolitik müsse „die besonderen Umstände fossiler Staaten“ berücksichtigen und alle Energieformen einschließen . Zugleich finanzieren russische Oligarchen symbolische Projekte wie den „Pleistocene Park“ zur angeblichen CO₂-Speicherung , um pseudo-ökologische Narrative zu setzen. Tatsächlich verfolgt Moskau eine performative Klimapolitik: Sie betont Absorption von Emissionen durch Wälder und hofft auf Gutschriften, während sie faktisch die Emissionen bis 2030 erhöhen darf . Zuletzt agiert Russland etwa in BRICS-, SCO- und EAEU-Gremien aktiv gegen EU-Maßnahmen wie den Kohlenstoffgrenzwert (CBAM) – notfalls über WTO-Klagen . Ziel ist, zu verhindern, dass hohe Umweltstandards russische Exporte verteuern oder fossile Nachfrage sinkt. Diese Strategie schwächt indirekt Deutschlands Ziel, denn sie sendet nachdrücklich das Signal: Europäische Klimahärte erschwert industrielle Wettbewerbsfähigkeit, solange große Emittenten wie Russland ausgenommen bleiben .

China: Die Volksrepublik verfolgt im Klimabereich eigene Wirtschaftsziele. Einerseits fungiert China als Weltmarktführer bei Solar- und Batterieproduktion und könnte von einer globalen Energiewende profitieren. Andererseits insistiert Peking diplomatisch oft auf „historischer Verantwortung“ der Industriestaaten, was tatsächliche Emissionsreduktionspflichten abschwächt. Konkrete Kampagnen zur Desinformation über deutsche Industrie liegen öffentlich kaum vor. Dennoch verbreiten chinesische Staatsmedien gelegentlich Narrative, dass ambitionierte Klimaauflagen – etwa in Deutschland – Überinvestitionen darstellen oder die Wettbewerbsfähigkeit gefährden. So weisen sie implizit darauf hin, dass Länder in Entwicklung (inkl. China) sich anders entwickeln müssten. Dieses Narrativ kann als Fremdeinfluss verstanden werden: Es schwächt die Legitimation strenger europäischer Ziele, indem es die deutschen Unternehmen in ein Kontrastlicht zur (noch nicht gleichstarken) Konkurrenz stellt. Andersherum bemüht sich China auch um Partnerschaften in grüner Technologie (und würde von erfolgreichen „Green Deal“-Impulsen profitieren), weshalb die Lage hier ambivalent ist.

USA: Unter der aktuellen Regierung treibt die USA den Klimaschutz voran, doch historisch gab und gibt es in den USA starke Interessengruppen und Think­tanks (z.B. CATO, Heartland, CFACT), die eine ähnliche skeptische Sicht vertreten wie deutsche Klima-Leugner. Einige dieser Netzwerke (etwa die „Committee for a Constructive Tomorrow“, CFACT) haben Kontakte nach Europa – etwa durch Kooperationen mit Organisationen wie EIKE . Direkte staatliche Desinformationskampagnen über „Klimawaffen“ zur Destabilisierung Europas sind bislang aber nicht eindeutig belegt. Die USA betreiben eher direkten Technologiewettbewerb (z.B. Handelsstreitigkeiten bei Elektroautos) als subtile Narrative-Kampagnen. Gleichwohl fand vor manchen Wahlen eine Flut an US-amerikanischen Falschmeldungen und Deepfakes statt, wie etwa eine Studie zur Desinformationslage 2024 zeigt ; diese konzentrierte sich aber auf Kriegsnarrative und Verschwörungsmythen, nicht speziell auf Industriepolitik.

Supranationale Organisationen und NGOs: Auch innerhalb der EU oder internationaler Gremien kursieren starke Narrative. Manche Akteure in EU-Kommission, UN oder NGOs betonen häufig den Wandel zu einer “Verzichtsgesellschaft”, in der Konsum sinkt und traditionelle Industrien verschwinden müssten. Gegner werfen solchen Darstellungen vor, einseitig zu pessimistisch zu sein („Verzichtsrhetorik“), und vermuten sie werde von Interessengruppen bewusst geschürt. Konkrete ausländische Agenturen dahinter sind nicht klar nachweisbar, doch Desinformationsforscher warnen allgemein, dass Gruppen wie EIKE mit fremder (z.B. US-amerikanischer) Unterstützung Agenden verbreiten, die Klimaskepsis als Volksbewegung tarnen .

Akteure im Debattenfeld: Positionen und Einflüsse

• Prof. Dr. Bruno Burger (KIT/Fraunhofer): Energietechniker, spezialisiert auf Batteriesysteme und Stromnetze. Burger argumentiert vorwiegend technisch-wissenschaftlich und betont die rapide CO₂-Reduktion durch Erneuerbare. Er wies etwa auf einen realen Rückgang der CO₂-Emissionen der deutschen Stromproduktion hin (–11 % in 2024) und propagiert Elektromobilität und Wärmepumpen als langfristig wirksam . Seine Aussagen stützen sich auf Modellrechnungen und reale Messdaten. Er ist nicht politisch eingebunden, sondern als Wissenschaftler in Technologieforschung aktiv. Seine Agenda ist unideologisch: effizienter Strommarkt und Speicherlösungen. Burger erreicht vor allem Fach- und Finanzkreise (Publikationen, Podcasts) und hat begrenzten Einfluss auf breite Öffentlichkeit.

• Prof. Dr. Hans-Werner Sinn (Universität München, CESifo): Ex-Ifo-Präsident, bekannt für wirtschaftsliberale Analysen. Sinn argumentiert mit volkswirtschaftlichen Modellen und globalem Blick: Er warnt, dass nationale Klimapolitik ohne weltweite Beteiligung letztlich wirkungslos sein könne. Seine Argumentation ist ökonomisch-getrieben, weniger ideologisch-immanent als explizit wettbewerbsorientiert. Politisch stand er tendenziell dem konservativen Flügel nahe und hat unabhängig von Parteien Einfluss (als Autor zahlreicher Bücher, Interviews in Handelsblatt, Focus u.a.). Seine Kritik („extremistische Klimapolitik ruiniert unsere Industrie… wir setzen … ein Negativbeispiel“) findet breite mediale Resonanz . Sinn ist auch Mitglied im wissenschaftlichen Beirat für globale Umweltveränderungen der Bundesregierung, beriet frühere Kanzler und war EU-Berater. Sein möglicher Einfluss kommt vor allem über Wirtschaftsverbände und politische Entscheidungsträger, die seine Kritik zitieren. Kritiker werfen Sinn vor, nur Teilaspekte zu betonen, doch seine Stimme prägt den Diskurs (etwa zum europäischen Alleingang).

• Dr. Helmut Polleit (u.a. Mises-Institut): Österreichischer Geld- und Währungstheoretiker (u.a. FDP-nah, Ludwig-von-Mises-Institut). Polleit verbindet marktwirtschaftliche und libertäre Sichtweisen. Er setzt auf monetär-wirtschaftliche Argumente: oft warnt er vor staatlichen Eingriffen und Preismechanismen (Er würde etwa CO₂-Steuern als verzerrend kritisieren). Politisch ist er ungebunden, steht aber in der Tradition der Österreichischen Schule, die klimawissenschaftliche Basistrends skeptisch hinterfragt. Er publiziert in Goldreport und AfD-nahen Medien sowie gelegentlich auf dem KATO-Institut (siehe unten). Seine Wirkung liegt v.a. im intellektuellen Diskurs der Finanz- und Libertärszene, weniger in Massenmedien. Er zählt zu den Sprechern, die verbreitet „Wirtschaftsrealismus“ gegen grüne Ideologie setzen.

• Prof. Dr. Claudia Kemfert (DIW Berlin, TU Berlin): Ökonomin mit Schwerpunkt Energie und Klima, eine der bekanntesten Expertinnen für Klimapolitik in Deutschland. Kemfert arbeitet empirisch und modelliert die volkswirtschaftlichen Kosten von Klimaschutz vs. Schäden durch Klimawandel . Sie war Beraterin der EU-Kommission, Weltbank und UN und Gutachterin im IPCC , was ihre wissenschaftliche Fundierung belegt. Ihre Position ist klar pro-schwellen: Sie betont, dass die Kosten für vorbeugenden Klimaschutz deutlich unter den möglichen Schäden liegen . Ideologisch ist sie dem Nachhaltigkeits­lager nahestehend; sie tritt öffentlich für ambitionierte CO₂-Minderung ein (z.B. sprach sie 2024 auf einer „Fridays for Future“-Demo ). Sie sitzt in diversen Nachhaltigkeits­gremien (Sachverständigenrat für Umweltfragen, Klimabeiräte) und beeinflusst über Gutachten und Medienauftritte die Politik. Anhänger der Energiewende schätzen ihre fachlichen Einschätzungen, während Kritiker ihr gelegentlich zu optimistische Annahmen vorwerfen. Ihre Agenda wirkt in Richtung stärkere Regulierung und Förderungen, basierend auf empirischer Forschung.

• Prof. Dr. Volker Quaschning (HTW Berlin): Experte für regenerative Energietechnik, insbesondere Photovoltaik. Quaschning schreibt populäre Fachbücher und betreibt den „EnergiespeicherWiki“. Seine Argumente beruhen auf Ingenieurswissen: Er plädiert dafür, alle Erneuerbaren auszubauen und sieht dabei kaum Rechenfälle, in denen eine Netto-Deindustrialisierung notwendig wäre. Politisch eher grün-liberal, ist er in Umweltverbänden engagiert, etwa war er Mitgründer von Scientists4Future. Seine Aussagen sind wissenschaftlich und aktivistisch zugleich – er vermarktet erneuerbare Lösungen optimistisch. Institutionell ist er Uniprofessor (HTW Berlin) und in Umweltforen präsent. Quaschning hat Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung über Social Media und Bücher; er spricht Technikverständige ebenso an wie Laien. Kritiker aus Industriesektoren beurteilen ihn oft als zu utopisch, doch sein Standpunkt prägt besonders die klimafreundliche Mobilisierung („Energiewende technisch machbar“).

• Prof. Dr. Stefan Krauter (TU Berlin, emeritiert): Experte für Photovoltaik und Windenergie. Ähnlich wie Quaschning propagiert Krauter erneuerbare Energien und verknüpft dabei technologische Detailkenntnis mit ökologischen Zielen. Er publizierte Fachbücher (z.B. „Regenerative Energiesysteme“) und engagiert sich in Fachverbänden. Krauter argumentiert technisch fundiert und wirtschaftsnah: Er hebt etwa Kostensenkungen bei PV hervor. Er ist weniger politisch präsent als Quaschning, aber in der Branche gut vernetzt. Seine Einflüsse sind hauptsächlich auf Ausbildung und Ingenieurdialog gerichtet. Seine Agenda ist klar auf Ausbau erneuerbarer Technologien ausgerichtet.

• Prof. Dr. Wolfgang Eberhardt (HZB/Exxon-Forscher): Physiker, ehemaliger Exxon-Laborforscher und HZB-Energiereinrichtungen. Er ist kein prominenter politischer Kommentator. Eberhardt vertritt primär naturwissenschaftliche Standpunkte, etwa zur Materialforschung, und äußert sich kaum öffentlich zur Energiewende. Er ist weniger Teil der politischen Debatte und daher in diesem Kontext nur gering einflussreich.

• Fritz Vahrenholt (ehem. RWE/Vattenfall-Manager, SPD-Politiker): Industrieller und bekennender Klima-Skeptiker. Vahrenholt – laut Wikipedia „Klima­wandel-Leugner“ – betreibt ideologisch geleitete Zweifel am menschengemachten Klimawandel. Seine Argumentation ist wirtschaftsnah und populistisch: Er behauptet häufig, die Klimaangst sei übertrieben und fossile Energien kämen besser weg. Während seiner Zeit als Greenpeace-Mitbegründer („Waldsterben“) geläufig wurde, wandte er sich später den Erneuerbaren zu (Gründungs­mitglied eines Solarvereins). Heute publiziert er Bücher wie „Die kalte Sonne“, coautoriert mit Sebastian Lüning, wo er Sonnenzyklen überbetont. Institutionell ist Vahrenholt in Liberalen/Industriellen-Kreisen verankert (ehemals SPD, dann RWE-Vorstand, jetzt Aufsichtsräte). Seine Aussagen erscheinen oft in Boulevard- und konservativen Medien (Focus, Cicero). Wirtschaftlich lässt sich vermuten, dass er zumindest symbiotisch von Kontakten zur Energiebranche profitiert. Vahrenholts Einfluss zeigt sich dadurch, dass sein skeptischer Diskurs vor allem die öffentliche Debatte polarisiert; wirtschaftspolitische Entscheidungen werden selten nach seinen Ansichten getroffen, wohl aber nutzt er seine Plattform, um „Verzichts-Propaganda“ scharf zu verurteilen.

• EIKE (Europäisches Institut für Klima & Energie): Ein eingetragener Verein, der den menschengemachten Klimawandel grundsätzlich infrage stellt . EIKE präsentiert sich als Forschungseinrichtung, gilt jedoch in Fachkreisen und laut Wikipedia als „Lobbyorganisation“ der Klimaleugnerszene . Mitglieder sind eine Mischung aus Technikern, Ökonomen und Journalisten, viele haben Kontakte zu US-amerikanischen Leugnernetzwerken (z.B. CFACT) . EIKE verbreitet häufig irreführende „Klimafakten“ und betreibt Desinformation, indem es extreme Wetterereignisse kleinredet und fossile Brennstoffe verteidigt. Politisch ist EIKE parteipolitisch weitgehend unabhängig, aber sein Narrativ entspricht sehr oft der AfD-Linie – tatsächlich beeinflusst EIKE inzwischen die Klimapolitik der AfD . Die Argumentationsbasis bei EIKE ist pseudowissenschaftlich und ideologisch: Man lehnt überwiegend wissenschaftliche Konsensergebnisse ab und beruft sich stattdessen auf Randstudien oder ungeprüfte Hypothesen. In der öffentlichen Wahrnehmung ist EIKE umstritten; seriöse Medien weisen auf die Propagandacharaktere hin. Ihr Einfluss auf politische Entscheidungen ist marginal, doch sie tragen zur Verunsicherung der Öffentlichkeit bei.

• KATO-Institut: Ein kleineres Forschungsinstitut (politisch wirtschaftsliberal ausgerichtet) mit Schwerpunkt Energie- und Klimathemen. Wenige Informationen sind öffentlich, aber Analysen deuten darauf hin, dass KATO ähnliche Narrative wie EIKE vertritt – etwa die Betonung der Wohlfahrtskosten von Klimaschutz. Es ist politisch unabhängig, wird aber den wirtschaftsliberalen Kreisen (zum Teil AfD-nah) zugerechnet. Möglicherweise pflegt es Kontakte zur Wissenschaft, doch auch KATO hat sich durch kritische Veröffentlichungen hervorgetan, die etwa vor Energiewende-Risiken warnen. Das Institut ist nicht prominent in Massenmedien, wirkt aber im Hintergrund über Fachbeiträge und Gesprächsnetzwerke.

Zusammenfassung der Positionen: Während Experten wie Kemfert, Quaschning und Krauter primär natur- und sozialwissenschaftlich argumentieren und in etablierten Institutionen verankert sind, folgen Sinn, Polleit, Vahrenholt und Organisationen wie EIKE eher ideologischen und wirtschaftsnahen Argumentationslinien. Sie sehen häufig einseitig die Kosten der Transformation und warnen vor Deindustrialisierung. Ihre Netzwerke reichen von akademischen Beiräten (Kemfert) über Beratertätigkeiten (Sinn) bis zu Lobbyvereinen (EIKE) und Denkfabriken (KATO). Auf die öffentliche Wahrnehmung wirken sie unterschiedlich: Börsianer oder Industrielle beachten eher Sinn oder Polleit, Klimaaktivisten setzen auf Kemfert und Quaschning, während populistische Medien gerne Vahrenholt und EIKE zitieren. Insgesamt zeigen sich deutliche Scheidelinien: Wissenschaftlich/technokratisch und pro-transformation versus ideologisch/wirtschaftsnäher und skeptisch gegenüber Energiewende.

Ökonomische, strategische und geopolitische Implikationen

Die skizzierten Diskurse bergen Risiken für den Industriestandort. Einseitige Narrative – beispielsweise die ständig wiederholte Warnung vor „Deindustrialisierung“ oder „Verzichtspropaganda“ – können politische Entscheidungen verzerren. Wenn etwa aus Angst vor Produktionsverlagerung zu rigide Maßnahmen abgelehnt werden, besteht die Gefahr, notwendige Investitionen in erneuerbare Infrastruktur zu blockieren. Langfristig könnte Deutschland damit wirtschaftlich den Anschluss verlieren, etwa wenn die Binnenachfrage sinkt und wenn Exportländer wie China oder die USA Technologieführerschaft übernehmen. Umgekehrt würde eine völlige Ignoranz gegenüber validen Klimafolgen zu späten Anpassungen führen (z.B. bei Extremwetterschäden). Grauzonen bestehen hier: Einerseits muss man die echten Sorgen der Industrie ernst nehmen (z.B. aus hohen Energiepreisen resultierende Belastungen ). Andererseits wäre es falsch, allein durch Unterstellung von Deindustrialisierung Ängste zu schüren, ohne die faktischen Klimarisiken anzuerkennen.

Auf gesellschaftlicher Ebene prägen diese Kontroversen die Wahrnehmung: Die gleichzeitige Verbreitung von Extremen („Klimawandel ist Existenznotwendigkeit“ vs. „Klimawandel ist Schwindel“) kann zu Populismus und Polarisierung führen. Medien und politische Akteure müssen sich dieser Dynamiken bewusst sein. Desinformationsstudien legen nahe, dass vor allem Russland hinter vielen europäischen Fake-News-Kampagnen steckt . Auch wenn diese Kampagnen primär Kriegs- und Politiknarrative bedienten, ist das Prinzip übertragbar: Gezielt aufgebaute Fake-Websites und Deepfake-Inhalte können das Vertrauen in legitime Nachrichten untergraben. So entsteht eine „Atmosphäre des Chaos“, in der extremistische Botschaften (auch zur Klima-/Industriepolitik) leichter Nahrung finden . Die enge Verflechtung von Akteuren wie EIKE mit ausländischen Thinktanks zeigt zudem, dass globale Interessengruppen die Debatte beeinflussen wollen. Letztlich besteht die Herausforderung darin, fundierte, ausgewogene Informationen sichtbar zu halten: Politik und Medien sollten Expertisen wie die CEFIC-Studie und ADL-Report ebenso kommunizieren wie Forschungsbefunde (z.B. hydrogen investment outlook ). Nur so können Entscheidungen getroffen werden, die Industriecharakteristika, Klimaschutz und geopolitische Realitäten gleichermaßen berücksichtigen.

Quellen: Die obigen Analysen basieren auf aktuellen Wirtschafts- und Medienberichten sowie Publikationen der genannten Akteure und Organisationen . Sie berücksichtigen verschiedene Standpunkte und zeigen bewusst Kontroversen und Unsicherheiten auf.