Sehr gerne! Hier kommt eine kurze, prägnante Zusammenfassung für jede genannte Person, Institution, Unternehmen und Land – jeweils mit Fokus auf die Rolle im Wirecard-Fall. Das Ziel ist maximale Übersichtlichkeit, sodass du es direkt für eigene Auswertungen, Dossiers oder Präsentationen verwenden kannst. Die Angaben orientieren sich an den bisherigen Fundstellen im Buch sowie den gängigen Darstellungen zum Wirecard-Skandal.
Personen
Dan McCrum
Investigativjournalist bei der Financial Times (FT). Er war maßgeblich für die Aufdeckung des Wirecard-Skandals verantwortlich, trotz massiver Widerstände und Bedrohungen. Seine Recherchen lösten internationale Ermittlungen aus und führten letztlich zum Zusammenbruch des Unternehmens.
Ulrich Mihr
Übersetzer der deutschen Ausgabe des Buches. Spielt in der Wirecard-Saga keine operative Rolle.
Michael Schickerling
Redakteur der deutschen Buchausgabe, ohne operative Bedeutung im Fall selbst.
Markus Braun
Vorstandsvorsitzender (CEO) und ab 2007 Hauptaktionär von Wirecard. Galt lange als visionärer Tech-Unternehmer, war aber zentral an den betrügerischen Machenschaften und der Manipulation der Bilanzen beteiligt. Er wurde nach Aufdeckung des Skandals verhaftet.
Jan Marsalek
Chief Operating Officer (COO) und „Wunderkind“ im Wirecard-Management. Marsalek war maßgeblich für die internationalen und undurchsichtigen Geschäfte verantwortlich, koordinierte dubiose Deals und ist nach dem Zusammenbruch von Wirecard untergetaucht und international zur Fahndung ausgeschrieben.
Burkhard Ley
Finanzvorstand (CFO) von 2006 bis 2017. Er war in der Finanzstruktur und in den Geschäftsmodellen von Wirecard involviert, trat aber vor dem Skandal aus dem Unternehmen aus.
Hamid „Ray“ Akhavan
Geschäftspartner und Freund von Jan Marsalek, beschrieb sich als „Porno-Baron“ und war in zwielichtige Geschäfte verwickelt. Unterhielt ein privates Waffenlager in Kalifornien.
Paul Bauer-Schlichtegroll
Früher Eigentümer von Electronic Billing Systems (EBS) und maßgeblich an der frühen Entwicklung von Wirecard beteiligt. Führte Wirecard durch einen Reverse-Takeover an die Börse und war Mitglied des Aufsichtsrats bis 2009.
Christopher Bauer
Langjähriger Wirecard-Geschäftspartner mit Verbindungen zu Firmen in Bahrain und auf den Philippinen. Gilt als wichtiger Akteur im internationalen Netzwerk von Wirecard.
Oliver B.
Früher Wirecard-Angestellter und Geschäftsführer der wichtigen Tochtergesellschaft CardSystems Middle East in Dubai. Spielte eine Rolle im operativen Geschäft und bei internationalen Zahlungsabwicklungen.
„Colin“
Freund von Jan Marsalek, betreibt das indische Reiseunternehmen Goomo. War Teil des internationalen Geschäftsumfelds von Wirecard.
Simon Dowson
Betreiber von Brinken Merchant Incorporations in Großbritannien, fungierte als Dokumentenproduzent für Wirecard-Transaktionen.
Andrea Görres
Chefjustiziarin von Wirecard, also die oberste Rechtsberaterin im Unternehmen. Sie war in zentrale interne Abläufe und Entscheidungen eingebunden.
Pav Gill
Rechtsanwalt und Justiziar für Wirecard Asien (mit Sitz in Singapur). Er wurde später zum Whistleblower und spielte eine Schlüsselrolle bei der internen Aufdeckung der Machenschaften.
Detlev Hoppenrath
Erster CEO von Wirecard, führte das Unternehmen in seinen Anfangsjahren.
Dietmar Knöchelmann
Verkaufte seine Firma G2Pay an Wirecard und blieb nach der Übernahme noch eine Zeit lang im Management. War Teil des internationalen Expansionskurses.
Alexander von Knoop
Finanzvorstand von Wirecard von 2018 bis 2020. War zum Zeitpunkt der Eskalation des Skandals für die Finanzen mitverantwortlich.
Edo Kurniawan
Leiter der Buchhaltung im asiatischen Finance-Team von Wirecard (Singapur). Gegen ihn liefen interne Ermittlungen wegen angeblicher Manipulationen.
Henry O’Sullivan
Geschäftsmann, enger Freund von Jan Marsalek. Galt als diskreter Dealmaker im internationalen Netzwerk.
Ramu und Palani Ramasamy
Brüder und Gründer der indischen Firma Hermes i-Tickets, die 2015 von Wirecard gekauft wurde. Ihre Firma war Teil des Wirecard-Geschäftsmodells in Asien.
„Herr Samt“
Persönlicher PR-Berater („Spin Doctor“) von Jan Marsalek. Spielte eine Rolle im Aufbau und der Aufrechterhaltung des guten Rufs von Wirecard.
Simon Smaul
Ehemaliger Vertriebschef für G2Pay in Irland, verließ Wirecard und führte später eine Partnerfirma. War an der Geschäftsausweitung beteiligt.
Rüdiger Trautmann
Vertriebsvorstand (COO) von Wirecard 2005–2009, wechselte dann zur Konkurrenz (Inatec Payment). Wichtige Figur im operativen Geschäft.
Denis Wagner
Arbeitete im Vertrieb von Wirecard und beschreibt anschaulich die Firmenkultur und ihre Entwicklung von innen heraus. Sein Bericht gibt Einblicke in die frühen Jahre.
Jack
Kunde aus Großbritannien, betrieb Online-Casinos und war typischer Wirecard-Großkunde im Bereich Hochrisikoprozessierung.
Larry Flynt
Amerikanischer Porno-Unternehmer, wird erwähnt, weil Bauer-Schlichtegroll mit seinen Magazinen und Lizenzen in Deutschland arbeitete.
Spione, Detektive etc.:
Andrey Chuprygin
Russischer Ex-Oberst, Experte für Libyen, spielte im Spionageumfeld des Wirecard-Kosmos eine Rolle.
Hayley E.
Britischer Privatdetektiv, Ex-MI5, wurde zur Überwachung und Einschüchterung eingesetzt.
Rami El Obeidi
Libyscher Ex-Geheimdienstchef, brachte seine Netzwerke in die Wirecard-Schattenwelt ein.
Grey Raynor
Britischer Sicherheitsberater und Betreiber von APG Protection, beteiligt an Überwachungsmaßnahmen.
Shortseller und Analysten:
Carson Block
US-Shortseller (Muddy Waters Capital), deckte viele Unternehmensskandale auf und spekulierte gegen Wirecard.
Matthew Earl
Blogger und Shortseller, Autor des „Zatarra Reports“, der Wirecard erstmals massiv in Zweifel zog.
John Hempton
Australischer Hedgefonds-Manager (Bronte Capital), engagierte sich als Skeptiker gegen Wirecard.
Eduardo Marques
Shortseller bei Valiant Capital Management, einer der frühen Wirecard-Skeptiker.
Heike Pauls
Analystin bei der Commerzbank, zunächst Wirecard-Anhängerin, beispielhaft für viele getäuschte Analysten.
Fraser Perring
Mitgründer von Zatarra Research, unterstützte die Aufdeckung von Wirecards Betrug.
Leo Perry
Investor (Ennismore Fund Management), wettete gegen Wirecard-Aktien, erkannte Bilanzprobleme früh.
Banditen/Nachtleben:
Nick Gold
Miteigentümer von The Box Soho, London. Symbolisiert das zwielichtige Milieu um Wirecard.
Gary Kilbey
Eigentümer von Fabric, London. War Informant für Journalisten.
Tom Kilbey
Garys Sohn, Ex-Fußballer, Reality-TV-Star; Teil der Clubszene um Wirecard-Kontakte.
Financial Times-Team:
Lionel Barber
Chefredakteur der FT während der Wirecard-Recherchen, traf die entscheidenden Veröffentlichungsentscheidungen.
Nigel Hanson
Justiziar der FT, begleitete die Berichterstattung juristisch und schützte die Zeitung vor Klagen.
Sam Jones
Teil des Investigationsteams der FT, trug zu den Enthüllungen bei.
Cynthia O’Murchu
Mitglied des Investigationsteams der FT, Spezialistin für belastende Dokumente.
Paul Murphy
Gründer von FT Alphaville, wichtiger Mentor und Unterstützer von McCrum.
Stefania Palma
FT-Korrespondentin in Singapur, deckte die asiatischen Aspekte des Wirecard-Falls mit auf.
Politik/Behörden:
Olaf Scholz
Damals deutscher Finanzminister, verantwortete die Aufsichtsstrukturen und wurde später für Versäumnisse bei der Aufsicht über Wirecard kritisiert, lobte aber McCrums Aufklärung.
Institutionen, Unternehmen
Wirecard AG
Deutscher Zahlungsdienstleister und DAX-Konzern. Stand im Zentrum eines der größten Wirtschaftsbetrugsfälle der deutschen Geschichte, mit gefälschten Bilanzen, dubiosen Auslandstöchtern und riesigen Verlusten für Investoren.
Financial Times (FT)
Britische Wirtschaftszeitung. Deren Investigativteam, angeführt von Dan McCrum, deckte den Betrug trotz massiver Widerstände auf.
Ullstein Buchverlage/Transworld Publishers
Verlage der deutschen bzw. englischen Buchausgabe.
FHCM® Designagentur
Gestaltete das Cover der deutschen Ausgabe.
Electronic Billing Systems (EBS)
Frühes Unternehmen von Bauer-Schlichtegroll, durch Übernahmen und Fusionen zum Kern von Wirecard gemacht.
Ashazi Services, PayEasy Solutions
Internationale Wirecard-Partner (Bahrain, Philippinen), dienten der Abwicklung von Geschäften, teils intransparent.
CardSystems Middle East
Wichtige Wirecard-Tochter in Dubai, für Auslandsgeschäft und problematische Transaktionen genutzt.
Goomo
Indisches Reiseunternehmen, als Teil der internationalen Expansion Wirecards erwähnt.
Brinken Merchant Incorporations
Von Simon Dowson betrieben, unterstützte Wirecard beim Aufbau komplexer Firmenstrukturen.
Hermes i-Tickets
Indisches Unternehmen, von Wirecard gekauft, spielte bei den vorgetäuschten Asien-Geschäften eine Rolle.
Inatec Payment
Konkurrent, zu dem Ex-Wirecard-COO Rüdiger Trautmann wechselte.
G2Pay
Von Dietmar Knöchelmann an Wirecard verkauft, trug zur internationalen Expansion bei.
CMS Legal Services
Anwaltskanzlei, die Wirecards Börsengang (Reverse-Takeover) abwickelte.
APG Protection
Britische Überwachungsfirma, führte Beobachtungen und Sicherheitsmaßnahmen für Wirecard durch.
Münchner Staatsanwaltschaft
Strafverfolgungsbehörde, die spät und ineffektiv gegen Wirecard ermittelte.
BaFin
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, hatte die Kontrolle über Wirecard und versagte bei der Aufdeckung.
Ernst & Young (EY)
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die jahrelang Wirecards Bilanzen testierte, obwohl gravierende Probleme bestanden.
Valiant Capital Management, Ennismore Fund Management, Bronte Capital Management, Commerzbank
Investment- und Analysehäuser, teils Wirecard-Skeptiker, teils Befürworter.
The Box Soho, Fabric
Londoner Nachtclubs, Teil des gesellschaftlichen Netzwerks von Wirecard-Managern.
InfoGenie
Deutscher Callcenter-Betreiber, diente als Börsenmantel für den Wirecard-Gang an die Börse.
Visa, Mastercard
Globale Zahlungsnetzwerke, deren Regularien von Wirecard umgangen wurden.
Neteller
Wettbewerber von Wirecard im Online-Glücksspielmarkt.
Click2Pay
Wirecards digitale Wallet-Lösung, diente zur Verschleierung von Glücksspiel-Umsätzen.
Länder
Deutschland
Hauptstandort von Wirecard, Sitz von Management, Behörden, BaFin, Staatsanwaltschaft.
Vereinigtes Königreich (UK)
Sitz der Financial Times und vieler Wirecard-Partnerfirmen und Shortseller. Ort von Gerichtsverfahren.
Österreich
Heimat von Jan Marsalek und mehreren zentralen Akteuren im Wirecard-Management.
USA
Sitz verschiedener Shortseller, Anwälte und Geschäftspartner; wichtige Rolle in den globalen Geldflüssen.
Bahrain, Philippinen, Indien, Singapur, Libyen, Russland
Standorte von Partnerfirmen, Tochtergesellschaften und Einzelpersonen, die Teil der internationalen Wirecard-Operationen waren.
München, Hallbergmoos, Grasbrunn, Berlin
Wichtige Städte im Kontext des Firmensitzes, der Expansion und der deutschen Ermittlungen.
Sehr gerne! Ich strukturiere die Übersicht systematisch und interaktiv ausbaubar nach den folgenden Ebenen:
- Hauptakteure (Personen und Rollen, nach Funktionsbereich, Zeit und Verbindung)
- Institutionen/Unternehmen (nach Bedeutung im Wirecard-Fall und Verknüpfungen)
- Länder und regionale Schwerpunkte
- Netzwerkstruktur und Interaktionen (wer arbeitete mit wem, wessen Interessen)
- Zeitliche Einordnung der wichtigsten Phasen
Du kannst auf jeder Ebene tiefer nachhaken, z. B. nach „alle asiatischen Wirecard-Töchter“, „alle Aufsichtsräte bis 2018“ oder „Verbindungen der Shortseller untereinander“.
1. Hauptakteure (Personen, Rollen, Zeit, Verbindung)
A. Management und Unternehmensspitze
Name | Rolle | Zeitraum | Funktionsbereich | Verbindungen/Einfluss |
---|---|---|---|---|
Markus Braun | CEO, Hauptaktionär | 2002–2020 | Strategie, Bilanz, PR | Führte mit Marsalek, Einfluss auf BaFin, EY |
Jan Marsalek | COO | 2010–2020 | International, Akquisition | Verbindung zu Geheimdiensten, Auslandsnetzwerk |
Burkhard Ley | CFO | 2006–2017 | Finanzen, Bilanz | Übergang zu Alexander von Knoop |
Alexander von Knoop | CFO | 2018–2020 | Finanzen | Im Amt zum Zusammenbruch |
Rüdiger Trautmann | COO | 2005–2009 | Vertrieb, International | Wechselte zu Inatec Payment |
Paul Bauer-Schlichtegroll | Aufsichtsrat, Gründer | bis 2009 | Struktur, Frühphase | Führte Reverse-Takeover, EBS |
Detlev Hoppenrath | CEO | 2002–2003 ca. | Frühphase, Übergabe | Anfangsmanagement |
B. Operative Schlüsselpersonen & Netzwerk
Name | Rolle | Zeitraum | Funktionsbereich | Verbindungen |
---|---|---|---|---|
Christopher Bauer | Auslandsnetzwerk | 2005–2020 | Partner, Expansion | Firmen in Bahrain, Philippinen |
Oliver B. | Geschäftsführer CardSystems | ca. 2010–2020 | Dubai, Auslandstransaktionen | Asien, Middle East |
Andrea Görres | Chefjustiziarin | bis 2020 | Recht, Compliance | Interne Aufklärung, Kontakt zu Pav Gill |
Pav Gill | Justiziar Asien, Whistleblower | 2018–2019 | Compliance, Asien | Whistleblower, meldete Unregelmäßigkeiten |
Dietmar Knöchelmann | G2Pay, Integration | 2010–2015 | Fintech-Integration | Firmenübernahme, Expansion |
Henry O’Sullivan | Netzwerk, Marsalek-Freund | bis 2020 | Deals, Schattennetzwerk | Verbindungen zu Jan Marsalek |
C. Externe Berater/PR, internationale Kontakte
Name | Rolle | Zeitraum | Funktionsbereich | Verbindungen |
---|---|---|---|---|
„Herr Samt“ | PR-Berater Marsalek | 2015–2020 | PR, Kommunikation | Marsalek, Medien |
Simon Smaul | Vertrieb G2Pay, Partner | 2010–2015 | Sales, Expansion | Knöchelmann, Wirecard |
„Colin“ | Unternehmer Indien, Partner | ab 2015 | Goomo, Reise | Marsalek, Wirecard-Indien |
Ramu/Palani Ramasamy | Hermes i-Tickets | bis 2015 | Ticketing Indien | Firmenverkauf an Wirecard |
D. Finanziers, Analysten, Shortseller
Name | Rolle | Zeitraum | Funktionsbereich | Verbindungen |
---|---|---|---|---|
Carson Block | Shortseller, Aufdecker | ab 2016 | Analyse, Öffentlichkeit | Muddy Waters, globale Medien |
Matthew Earl | Blogger, Shortseller | ab 2016 | Zatarra Report, Research | Perring, Perry, Analysten |
Fraser Perring | Zatarra Research | ab 2016 | Analyse, Enthüllungen | Earl, Analystennetzwerk |
Leo Perry | Ennismore FM, Shortseller | ab 2016 | Fund Management | Zatarra, Shortseller |
Heike Pauls | Analystin Commerzbank | 2010–2020 | Analyse, Bewertung | Wirecard-Investoren |
John Hempton | Hedgefondsmanager, Skeptiker | ab 2016 | Bronte Capital | Shortseller-Netzwerk |
Eduardo Marques | Valiant Capital, Skeptiker | ab 2016 | Shortselling | US-Fonds, Analyse |
E. Journalisten, Aufdecker, FT-Team
Name | Rolle | Zeitraum | Funktionsbereich | Verbindungen |
---|---|---|---|---|
Dan McCrum | FT-Investigativjournalist | ab 2015 | Aufdeckung, Recherche | Murphy, Palma, Barber, FT |
Stefania Palma | FT-Korrespondentin Singapur | ab 2017 | Recherche Asien | McCrum, FT |
Paul Murphy | FT Alphaville, Mentor | ab 2015 | Strategie, Redaktion | McCrum, FT |
Lionel Barber | Chefredakteur FT | bis 2020 | Veröffentlichung, Schutz | FT |
Cynthia O’Murchu | Investigativteam FT | ab 2015 | Daten, Recherche | FT-Team |
Sam Jones | Investigativteam FT | ab 2015 | Recherche, Dossiers | FT-Team |
Nigel Hanson | FT-Justiziar | bis 2020 | Recht, Klageschutz | FT |
F. Ermittler, Spione, Sicherheitsleute
Name | Rolle | Zeitraum | Funktionsbereich | Verbindungen |
---|---|---|---|---|
Andrey Chuprygin | Russland, Libyen-Experte | ab 2015 | Beratung, Spionage | Marsalek, internationale Kontakte |
Hayley E. | Privatdetektiv, Ex-MI5 | ab 2018 | Überwachung, Bedrohung | Wirecard-Umfeld |
Grey Raynor | Sicherheitsberater, APG | ab 2018 | Observation | Wirecard, Überwachungsaufträge |
Rami El Obeidi | Libyscher Ex-Geheimdienstchef | ab 2015 | Sicherheit, Kontakte | Marsalek, internationales Netzwerk |
G. Politik/Aufsicht
Name | Rolle | Zeitraum | Funktionsbereich | Verbindungen |
---|---|---|---|---|
Olaf Scholz | Finanzminister | 2018–2021 | Aufsicht, Politik | BaFin, Wirecard, öff. Kontrolle |
2. Institutionen/Unternehmen (Bedeutung und Verknüpfungen)
Name | Funktion/Rolle im Wirecard-Fall | Verknüpfungen / Anmerkungen |
---|---|---|
Wirecard AG | Zentrum des Betrugsskandals | Management, BaFin, EY, Asien, FT |
BaFin | Aufsichtsbehörde, Kontrollversagen | Bundesregierung, Wirecard |
Münchner Staatsanwaltschaft | Ermittlungsbehörde, verzögert und ineffizient | Justiz, Wirecard |
Financial Times (FT) | Aufdecker und Investigativmedium | Dan McCrum, Palma, Murphy |
Ernst & Young (EY) | Abschlussprüfer von Wirecard | Prüfte Bilanzen, übersah massive Lücken |
Electronic Billing Systems | Frühphase, Übernahmebasis für Wirecard | Bauer-Schlichtegroll, Reverse-Takeover |
G2Pay | Übernahmeobjekt, internationale Expansion | Knöchelmann, Simon Smaul |
CardSystems Middle East | Auslands-Tochter für dubiose Transaktionen | Oliver B., Dubai, internationale Umsätze |
Hermes i-Tickets | Indischer Zahlungsdienstleister | Ramasamy, Asien-Expansion |
Goomo | Indisches Reiseportal, Wirecard-Partner | „Colin“, Marsalek |
Brinken Merchant Incorporations | Firmenstrukturen und Dokumentenservice | Simon Dowson |
Inatec Payment | Konkurrenzunternehmen, Ex-Wirecard-COO | Trautmann |
CMS Legal Services | Juristische Begleitung des Börsengangs | Wirecard, InfoGenie |
Ashazi Services, PayEasy | Diente zur Umsatzverschleierung | Bauer, Asien, Mittlerer Osten |
Valiant Capital, Ennismore, Bronte Capital, Commerzbank | Fonds, Analyse | Investoren, Shortseller, Analysten |
The Box Soho, Fabric | Nachtclubs, gesellschaftliches Netzwerk | Gold, Kilbey |
InfoGenie | Börsenmantel für Wirecard-Übernahme | Reverse-Takeover |
Click2Pay, Neteller | Konkurrenzprodukte im Online-Payment-Markt | Marktumfeld |
Visa, Mastercard | Zahlungsnetzwerke, Ziel des Wirecard-Modells | Zahlungsabwicklung, Compliance |
APG Protection | Überwachungsfirma, eingesetzte Detektive | Raynor, Wirecard |
3. Länder und regionale Schwerpunkte
Land | Rolle / Bedeutung | Verbindung(en) |
---|---|---|
Deutschland | Hauptsitz Wirecard, Behörden | BaFin, Staatsanwaltschaft, EY, München |
Österreich | Herkunft wichtiger Manager | Marsalek, Braun, Bauer-Schlichtegroll |
Großbritannien (UK) | Sitz FT, Gerichte, Shortseller | McCrum, Earl, Perry, Murphy, London Clubs |
USA | Shortseller, Rechtsstreitigkeiten | Muddy Waters, Akhavan, Flynt, Kalifornien |
Indien, Singapur, Philippinen, Bahrain | Auslandstöchter, „phantom“ Umsätze | Ramasamy, Pav Gill, CardSystems, Asien-Expansion |
Russland, Libyen | Geheimdienste, Marsaleks Kontakte | Chuprygin, El Obeidi, Marsalek |
4. Netzwerkstruktur und Interaktionen
Zentrale Knotenpunkte:
- Braun & Marsalek führen die Wirecard AG und koordinieren internationale Aktivitäten.
- Ley/von Knoop als CFOs: Bilanzen, interne Geldflüsse.
- Externe Partner (Bauer, Knöchelmann, O’Sullivan) schaffen Auslandsnetzwerke, Strohmänner und Firmen.
- FT-Team (McCrum, Palma, Murphy, Barber) decken durch hartnäckige Recherche auf, trotz Gegenangriffen und Überwachung.
- Shortseller-Netzwerk (Earl, Perry, Perring, Block) verbreiten Enthüllungen und setzen Wirecard zusätzlich unter Druck.
- Behörden (BaFin, Staatsanwaltschaft, EY) sind zu langsam oder unfähig, die Wahrheit rechtzeitig zu erkennen.
- Sicherheits-/Spionagenetzwerk (Marsalek, Chuprygin, Raynor, Hayley E., El Obeidi) dient der Einschüchterung, Information und Verschleierung.
Typische Interaktionen:
- Wirecard-Management steuert Tochterfirmen im Ausland, um Umsätze und Guthaben zu fingieren.
- Shortseller und Journalisten interagieren (teils verdeckt) mit Whistleblowern wie Pav Gill.
- Die BaFin und die Politik schützen Wirecard zeitweise vor kritischer Berichterstattung.
- Detektive/Sicherheitsleute überwachen Journalisten und Kritiker.
5. Zeitliche Einordnung der wichtigsten Phasen
- 2002–2005: Frühphase, Börsengang via InfoGenie/EBS (Bauer-Schlichtegroll, Hoppenrath)
- 2005–2010: Aufbau Auslandsgeschäft, erste Akquisitionen (Bauer, Trautmann, Knöchelmann)
- 2010–2017: Explosive Expansion, Marsalek steigt auf, Auslandsstrukturen, erste kritische Stimmen, Ley als CFO
- 2017–2019: Zunehmende Medien- und Shortseller-Kritik, FT und Zatarra-Report, Whistleblower (Gill)
- 2019–2020: Skandal eskaliert, FT berichtet international, EY, BaFin und Politik geraten in Bedrängnis, Zusammenbruch
- 2020 ff.: Ermittlungen, Gerichtsprozesse, internationale Fahndung nach Marsalek, Aufarbeitung des Skandals
Ergebnis zur Frage: Gibt es Verbindungen zwischen Wirecard und Mercer, Cum-Ex, Cum-Cum, Cum-Ex-Typen?
1. Mercer
Nach Durchsicht des gesamten Buches House of Wirecard findet sich keine direkte Nennung oder Verbindung von Wirecard zum Mercer-Netzwerk (z. B. Mercer Family, Mercer Funds oder politische Mercer-Organisationen). Auch in den Bereichen zu Shortsellern, US-Investoren, Think Tanks oder politischen Einflussnetzwerken wird Mercer nicht erwähnt.
2. Cum-Ex und Cum-Cum
Auch der Begriff Cum-Ex taucht in diesem Buch nicht auf. Ebenso kein direkter Bezug zu Cum-Cum-Geschäften oder den berüchtigten Cum-Ex-Akteuren (wie Hanno Berger, Maple Bank, Warburg, oder zu einschlägigen Anwaltskanzleien/Figuren).
Das Buch beschreibt zwar vielfältige Methoden zur Bilanzfälschung, Umsatzverschiebung und Geldwäsche (z. B. „Roundtripping“, Strohmänner, Scheinfirmen, Bilanztricks über Drittpartner und Asien-Strukturen), aber keine explizite Verbindung zu Cum-Ex-Strukturen oder zu den bekannten Steuerkarussellen.
3. Verbindungen zu Netzwerken aus Cum-Ex/Cum-Cum?
- Banken & Investoren: Es werden einige Investmentbanken und Hedgefonds als Analysten, Investoren oder Shortseller aufgeführt, darunter Macquarie, Commerzbank, Valiant Capital, Ennismore. Aber keiner davon ist typischer Cum-Ex-Protagonist.
- Rechtsanwälte & Berater: Namentlich genannte Anwaltskanzleien und Wirtschaftsprüfer (z. B. RP Richter GmbH, EY, Grant Thornton) tauchen im Kontext Wirecard auf, nicht jedoch als Cum-Ex-Schlüsselakteure.
- Geschäftsmodell Wirecard: Die verwendeten Techniken (u. a. „Roundtripping“) sind betrugs- und geldwäschetypisch, aber deutlich anders als bei Cum-Ex/Cum-Cum, da es um fingierte Umsätze und nicht um Steuererstattungen durch Mehrfachdividenden geht.
Fazit:
- Keine dokumentierte Verbindung zu Mercer, Cum-Ex oder Cum-Cum-Netzwerken in „House of Wirecard“.
- Wirecard agierte betrügerisch, aber auf eine andere Art als bei Cum-Ex (hier keine klassische Steuerhinterziehung via Aktiengeschäfte, sondern Bilanz- und Umsatzbetrug).
- Die international tätigen Berater, Banken und Dienstleister, die im Buch genannt werden, sind nicht identisch mit den Schlüsselfiguren aus den Cum-Ex-Skandalen.
- Einzig die Methode des „Roundtripping“ (Kreisbewegung von Geld zur Verschleierung) erinnert entfernt an Praktiken in der Cum-Ex-Welt, aber es fehlt die steuerliche Komponente.
Wenn du konkrete Namen/Netzwerke aus dem Cum-Ex-Umfeld prüfen willst (z. B. Hanno Berger, Warburg, Maple, Sautter, etc.), kann ich die Namen gezielt durchsuchen! Sag einfach Bescheid.
Hier die Ergebnisse zu deinen beiden Fragen:
1. Verbindungen zu Sino (Sino-Forest) und kanadischen Investmentbetrügereien
Das Buch House of Wirecard enthält einen klaren Vergleich zwischen dem Wirecard-Fall und dem kanadischen Skandal um Sino-Forest:
Sino-Forest war ein kanadisches Unternehmen, das angeblich in China große Waldflächen bewirtschaftete. Es stellte sich heraus, dass viele dieser Wälder nicht existierten – ein klassischer Fall fingierter Vermögenswerte, den der Shortseller Carson Block aufdeckte. Der Autor des Buchs vergleicht die Recherchen von Susannah Kroeber (eine Analystin von J Capital Research) zu Wirecards Scheinstandorten in Asien mit der Aufdeckung von Sino-Forest. Besonders auffällig war, dass auch Wirecard teils für Firmen zahlte, die offenbar kaum Geschäftsbetrieb hatten oder leer standen (z. B. in Laos, Kambodscha, Vietnam, Kuala Lumpur) . J Capital Research (JCap), bekannt aus dem Umfeld des Sino-Forest-Skandals, veröffentlichte auch Enthüllungen zu Wirecard. Der Autor reflektiert selbstkritisch, dass er “weiter hätte reisen sollen als nur nach Bahrain”, um die Parallelen zu verstehen . Zusätzlich wird die kanadische Investmentbranche (z. B. der Vancouver Stock Exchange) explizit als historisch betrugsanfällig bezeichnet, ähnlich wie der Wirecard-Fall, wobei es um pump-and-dump-ähnliche Praktiken und Vertrauen in „sichtbar korrekte Zahlen“ geht .
Fazit: Es gibt keine direkte Verbindung zu einem Unternehmen namens „Sino“, aber eine bewusste Parallele zwischen Wirecard und dem kanadischen Betrugsfall um Sino-Forest, sowohl in der Struktur (Scheinwerte) als auch bei den aufdeckenden Akteuren (JCap, Carson Block).
2. Kanadische Beteiligungen / Investmentstrukturen
G2Pay, ein wichtiger Übernahmekandidat von Wirecard, hatte wesentliche Geschäftsanteile und Mitarbeiter in Kanada (Toronto):
G2Pay war ein Zahlungsdienstleister mit ca. 80 Mitarbeitenden in Toronto, u. a. tätig für Pokeranbieter wie Full Tilt Poker und PokerStars, die ebenfalls aus Kanada stammten oder dort aktiv waren . Nach der Übernahme durch Wirecard für 48 Mio. Euro wurde der kanadische Standort aktiv in dubiose Zahlungsströme eingebunden, die teilweise nicht mehr transparent nachvollziehbar waren. Wirecard trennte sich bald nach der Übernahme von Grant Thornton, dem Wirtschaftsprüfer von G2Pay. Die Firma wurde in das interne Wirecard-Netzwerk integriert, wobei mutmaßlich Umsatzverschiebungen vorgenommen wurden, z. B. über Vorauszahlungen mit interner Umbuchung . Auch Visa-Regularien, die speziell für G2Pay galten (z. B. Passpflicht für Kunden), wurden von Wirecard-Vertretern bagatellisiert, was auf bewusste Regelumgehung hindeutet .
Fazit: Kanada war im Wirecard-Fall vor allem über G2Pay und das Poker-Umfeld eingebunden, was durchaus Elemente von Risiko-Zahlungsabwicklung, versteckten Umsätzen und Netzwerktäuschung aufweist – allerdings nicht identisch mit klassischen kanadischen “Penny Stock”-Pump-and-Dump-Skandalen.
Möchtest du:
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