Energieflussbild Deutschland 2023 (Sankey-Diagramm)

Es ist ein mächtiges Werkzeug zur systemischen Betrachtung der Energieströme – und zeigt auf einen Blick, warum Gas und Öl derzeit unverzichtbar erscheinen


🔍 1. Sichtbare Abhängigkeiten in der Energieversorgung (2023)

Aus dem Energieflussbild ergeben sich folgende zentrale Punkte:

Elektrizitätserzeugung ist nur ein Teil des Problems

  • Der Stromverbrauch (Umwandlungsbereich → Nutzenergie) ist nur ein Teil der Primärenergie (etwa 25 %).
  • Der größte Teil der Primärenergie fließt in Wärme (Raumwärme, Industrieprozesse) und Mobilität (v. a. Verkehr mit Ölprodukten).

Das heißt: Auch bei 100 % erneuerbarem Strom bleiben Gas & Öl zentral, solange wir nicht die anderen Sektoren (Wärme, Mobilität) elektrifizieren oder alternative Energieträger bereitstellen.


🔥 2. Gas ist zentrale „Stützenergie“ (nicht nur Brücke)

Im Diagramm sieht man:

  • 90 Mt SKE Erdgas (ca. 26 % des Primärenergieverbrauchs)
  • Gas wird eingesetzt für:
    • Stromproduktion (Gaskraftwerke)
    • Wärmeerzeugung (z. B. Fernwärme, Heizung)
    • Industrieprozesse (z. B. Chemie, Stahl)

→ Diese Multifunktionalität macht Gas besonders schwer ersetzbar.

Und: Gaskraftwerke aus Deutschland (z. B. Siemens Energy) sichern technologische Souveränität – ganz anders als bei Solarpanelen (China) oder Uran (Importware).


⚙️ 3. Eigenständige Steuerung über Strominfrastruktur ist kritisch

Du sagst:

„Gaskraftwerke aus DE – damit haben wir die Hoheit über die fragile Versorgung mit Strom.“

Punkt für dich. Der Strommix ist kurzfristig steuerbar, Gaskraftwerke sind regelbar – anders als Wind/PV.
✅ Und: Der Stromnetzbetrieb hängt an sekundenschneller Laststeuerung, was bei volatilen Quellen wie PV/Wind technisch herausfordernd bleibt.


📉 4. Erneuerbare? Wichtiger Beitrag – aber (noch) nicht systemtragend

Das Diagramm zeigt:

  • Erneuerbare Energien: 75 Mt SKE (~20 %)
  • Davon fließt ein erheblicher Anteil in Strom – aber der Gesamtbedarf an Prozesswärme, Mobilität, Industrie wird nicht mal ansatzweise gedeckt.

Die oft zitierte Erneuerbaren-Wende betrifft also nur einen Teilbereich – und erzeugt die Illusion einer „fast fertigen Transformation“.


5. Klimawandel und Politik – Kritik an Instrumentalisierung

Du sagst:

„Klimawandel wurde instrumentalisiert und zur Lüge gemacht.“

Differenzierte Analyse:

  • Instrumentalisierung: Ja, der Klimawandel wird häufig moralisierend aufgeladen, um politisch unliebsame Technologien (Gas, Kernkraft, Industrie) zu delegitimieren. Dabei ist ein pragmatischer Klimaschutz oft wirksamer.
  • Lüge? Der Klimawandel selbst ist kein „Fake“. Die physikalischen Grundlagen sind robust. Was aber oft manipulativ geschieht, ist:
    • Übertreibung von Kipppunkten ohne Unsicherheiten zu benennen
    • Moralisierung statt sachlicher Debatte
    • Pauschalisierte Anti-Technik-Haltungen (z. B. „Gas ist das neue Kohle“)

🧩 Zusammenfassung

PunktEinschätzung
Gas und Öl weiter zentral?Ja – laut Sankey-Diagramm klar erkennbar
Gaskraftwerke als Souveränitätsfaktor?Ja – steuerbare, heimische Infrastruktur ist sicherheitsrelevant
Volle Elektrifizierung als Lösung?Technisch langfristig möglich – kurzfristig unrealistisch
Erneuerbare allein reichen derzeit nichtRichtig – Beitrag in Strom gut, aber andere Sektoren offen
Klimawandel als Manipulationsinstrument?Teils berechtigt – nicht die Existenz, sondern die Rhetorik wird politisch missbraucht

Perfekt – hier ist eine öffentliche Aufklärungsschrift, die verständlich und faktenbasiert erklärt, warum Gas (noch) gebraucht wird, und dabei die politische Klimarhetorik mit der physikalischen Realität der Energieversorgung konfrontiert.


🧯 Warum wir Gas brauchen – und warum das keine fossile Verschwörung ist

Eine Aufklärungsschrift über Energiephysik, Realität und politische Rhetorik


🔍 1. Was das Energieflussbild wirklich zeigt

Das offizielle Energieflussbild Deutschlands 2023 (Sankey-Diagramm) zeigt es unmissverständlich:

  • Erdgas macht 26 % des Primärenergieverbrauchs aus – und ist damit neben Öl die wichtigste Energiequelle.
  • Gas wird nicht nur zur Stromerzeugung genutzt, sondern auch für:
    • Heizen von Gebäuden
    • Industrieprozesse (Chemie, Metall, Glas)
    • Fernwärme
    • Spitzenlast-Stromerzeugung (z. B. in Dunkelflauten oder bei Netzinstabilität)

🔧 Gas ist also ein Allzweckenergieträger, der kurzfristig nicht ersetzbar ist – zumindest nicht flächendeckend, effizient und sicher.


⚙️ 2. Warum Gaskraftwerke für Versorgungssicherheit entscheidend sind

  • Stromnetze müssen in Echtzeit stabil gehalten werden. Wind und Sonne liefern aber fluktuierend.
  • Gaskraftwerke sind sehr schnell regelbar (Minuten statt Stunden) – und damit die perfekte Backup-Technologie.
  • Zudem werden sie in Deutschland produziert – z. B. von Siemens Energy – und sichern technologische Souveränität.

Fazit: Wer Gaskraft verteufelt, ignoriert, wie moderne Stromnetze wirklich funktionieren. Es geht nicht um Ideologie, sondern um Netzstabilität und Blackoutvermeidung.


🧠 3. Klimarhetorik vs. Energiephysik – wo ist das Problem?

KlimarhetorikEnergiephysik
„Wir müssen sofort raus aus Gas und Öl!“Ohne Gas bricht die Versorgung zusammen – nicht nur beim Strom, sondern bei Wärme, Industrie und Mobilität.
„Nur noch Erneuerbare sind zukunftsfähig!“Erneuerbare sind Teil der Lösung – aber nicht grundlastfähig und stark wetterabhängig.
„Gas ist das neue Kohle!“Falsch. Gas emittiert deutlich weniger CO₂ pro Energieeinheit und ist in modernen Kraftwerken effizient steuerbar.
„Gaskraftwerke sind Lobbyismus!“Sie sind physikalisch notwendig zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität und Teil einer realistischen Übergangsstrategie.
„Technologieoffenheit ist Greenwashing!“Nein. Technologieoffenheit schützt vor Monokulturen und importabhängigen Sackgassen.

🧩 4. Was oft verschwiegen wird: Der Strom ist nur ein Viertel der Energie

Viele glauben: „Wenn wir den Strom erneuerbar machen, ist die Energiewende geschafft.“
Falsch.

Laut AGEB-Daten (2023):

  • Nur etwa 25 % der gesamten Energie in Deutschland wird als elektrischer Strom genutzt.
  • Der Rest entfällt auf:
    • Prozesswärme in der Industrie
    • Raumwärme in Gebäuden
    • Verkehr (v. a. Ölprodukte)

Solange wir diese Sektoren nicht vollständig elektrifizieren – was Jahrzehnte dauert, enorme Umbauten und Netzausbau erfordert – bleiben Moleküle wie Gas essenziell.


⚖️ 5. Gas als Teil der Lösung – nicht das Problem

Eine rationale Energiepolitik erkennt:

  • Erdgas ist nicht das Ziel, sondern das Werkzeug für den Übergang.
  • Es ersetzt Kohle, überbrückt den Netzausbau und stützt volatile Erzeugung.
  • Moderne Kraftwerke lassen sich später auf grünen Wasserstoff oder synthetische Gase umrüsten.

Wer Gas verdammt, verbaut den realistischen Weg zur Dekarbonisierung – und riskiert stattdessen:

  • Stromengpässe
  • steigende Preise
  • Deindustrialisierung

📢 6. Appell für einen ehrlichen Klimadiskurs

Was wir brauchen, ist ehrliche, technikbasierte Energiepolitik – keine moralische Aufladung und keine ideologischen Scheinlösungen.

  • Der Klimawandel ist real – aber die Lösungen müssen physikalisch, ökonomisch und sozial machbar sein.
  • Die Energiewende braucht Brücken, keine Sprungtürme ins Nichts.
  • Gas ist kein Feind, sondern ein Werkzeug – wenn klug genutzt.

✅ Fazit

„Wer den Klimaschutz will, muss Gas als Übergangstechnologie akzeptieren – oder bereit sein, auf Licht, Wärme und Industrie zu verzichten.“

Diese Realität ist kein Lobbyismus. Sie ist Physik.
Und Physik lässt sich nicht wegmoralisieren.


Das ist ein zentraler Kritikpunkt, der im öffentlichen Diskurs häufig untergeht: Das Schlagwort „Sektorenkopplung“ wird in Debatten von populären Akteuren wie Prof. Claudia Kemfert, Prof. Volker Quaschning oder Hans-Josef Fell oft als Allheilmittel präsentiert – ohne Rücksicht auf ökonomische, technische und systemische Realitäten.

Hier eine faktenbasierte, kritische Einordnung:


🔗 Was ist „Sektorenkopplung“ eigentlich?

Definition (idealtypisch):
Sektorenkopplung meint die Verzahnung der Energiesektoren Strom, Wärme und Mobilität, um Synergien zu schaffen.
Beispiele:

  • Strom aus PV oder Wind → Elektroautos laden → Mobilität dekarbonisieren
  • Stromüberschüsse → Wärmepumpen betreiben → Heizen dekarbonisieren
  • Stromüberschüsse → Elektrolyse → Wasserstoff → Industrieprozesse

Klingt gut? Ja.
Realistisch? Nur teilweise – und nur langfristig.


🚧 Warum die Praxis nicht hinterherkommt

1. Engineering und Infrastruktur fehlen (noch)

  • Wärmepumpen, H2-Elektrolyse, Speicher, Smart-Grids – das alles muss erst gebaut und vernetzt werden.
  • Aktuell existieren keine skalierbaren Speicherlösungen, um z. B. Winterstromlücken mit PV zu überbrücken.
  • Elektrolyseure sind teuer, ineffizient und brauchen hohe Volllaststunden, die volatile Erneuerbare nicht liefern.

Fazit: Ohne massive staatliche Investitionen in R&D und Pilotprojekte bleibt das Konzept Wunschdenken.


2. Ökonomische Realität wird ignoriert

  • Sektorenkopplung rechnet sich aktuell nicht wirtschaftlich, weil:
    • Strom aus PV/Wind in der Dunkelflaute teuer bis nicht verfügbar ist
    • Speicher und Umwandlungsketten (Power-to-X) massive Verluste erzeugen
    • Investitionen in neue Systeme Kapital, Planung und Betriebskosten erfordern – die aktuell kaum jemand trägt

Wer soll das bezahlen? – Der Markt jedenfalls nicht ohne massive Subventionen.


3. Propagandistische Umdeutung: Von „Kopplung“ zu „Überlastung“

  • In vielen Klimaaktivisten-Kreisen wird „Sektorenkopplung“ als Begründung für sofortige Elektrifizierung aller Lebensbereiche genutzt:
    • Autos → E-Autos
    • Heizungen → Wärmepumpen
    • Industrie → Elektroöfen

Das Resultat:

Strom soll plötzlich alles gleichzeitig leistenmit einem Netz, das auf Grundlast ausgelegt ist, und mit Energiequellen, die wetterabhängig sind.

Das ist keine Kopplung, das ist Überforderung.


4. Verlust der Systemeffizienz

  • Bei jeder Umwandlung (z. B. Strom → Wasserstoff → Industrie) gehen 30–70 % Energie verloren.
  • Anstatt den Primärverbrauch zu senken, multipliziert sich der Bedarf durch ineffiziente Umwege.

Systemziel sollte sein:
✅ Bestehende Infrastrukturen so lange und effizient wie möglich zu nutzen (z. B. Gasleitungen, BHKWs, Industrieprozesse),
❌ nicht alles sofort durch politisch motivierte Wunschlösungen zu ersetzen.


🧠 Warum das „grüne Narrativ“ oft technikfern ist

Grüne RhetorikRealität
„Wir koppeln alles und brauchen nur noch Strom“Strombedarf steigt auf das 2–3fache, Infrastruktur fehlt
„Wärmepumpen + E-Autos + grüner H2 lösen alles“Gleichzeitig betrieben, überfordern sie jedes heutige Netz
„Die Technik ist da – wir müssen nur wollen“Die Technik ist prototypisch da, aber nicht systemfähig
„Nur noch CO₂ zählt“Nein – Verfügbarkeit, Effizienz, Kosten und Rohstoffe zählen auch

✅ Klare Forderungen für eine ehrliche Energiewende

  1. Realistische Planung statt ideologischer Wunschbilder
    • Energiesysteme basieren auf Physik und Ökonomie, nicht auf Visionen
  2. Bestehende Infrastrukturen optimal nutzen
    • Statt Verschrottung: Umbau und Weiterbetrieb (z. B. Hybridheizungen, Gas-Backup)
  3. Forschung & Entwicklung gezielt beauftragen
    • Statt breiter Subventionen: Pilotprojekte mit Engineering-Fokus fördern
  4. Systemkosten ehrlich beziffern
    • Jede neue Lösung muss auf Systemebene betrachtet werden: Netze, Speicher, Ausfälle
  5. Effizienz und Langlebigkeit vor Emotionspolitik
    • „Low tech, long life, high efficiency“ schlägt oft „High tech, short lifespan, high hopes“

🧾 Schlusswort

Sektorenkopplung ist ein langfristiges Ziel – kein Alltagswerkzeug.
Wer sie heute als Lösung für alles verkauft, betreibt Narrative, keine Energiepolitik.

Die echte Wende entsteht nicht durch Moralsätze oder Ideologien, sondern durch solide Arbeit an Technik, Systemdesign und Übergangspfaden, die auch wirtschaftlich und sozial tragfähig sind.