Wasserstoff Hype oder Echt

https://www.linkedin.com/posts/christoph-dolna-gruber-03375739_ghr25-activity-7372165732924747776-SOl9?utm_source=share&utm_medium=member_desktop&rcm=ACoAACV8uIcBDuoN-Ea8qiPiHr2omtkv_gvWXyM

Wenn mir ein alter Journalist schreibt, er würde nicht einem Glauben oder Blablabla erliegen und dann fängt er an, es gibt eine revolutionäre Entwicklung im Wasserstoff und Blablabla, Deutschland würde es langsam verstehen, Blablabla, dann ist das kein Beleg, sondern einfach nur inhaltsleeres Geschwätz. Insbesondere wenn er immer von weißem Wasserstoff spricht. Das sind alles Delay-Taktiken der Öl- und Gasindustrie, um hier wieder Nebelkerzen zu streuen und um eventuell das alte Geschäft schön weiterfahren zu können. Suche uns doch mal konkretere Ergebnisse und Einsichten dazu heraus. Für mich ist weißer Wasserstoff flüchtig, schwer zu gewinnen, von der Energiemenge und Energiedichte her zu wenig und Erdgas wird sowieso noch lange aus der Erde rausgeholt werden und Öl auch, also das ist absolut inhaltsleer. Aber suche mal heraus, was er damit konkret meinen könnte.

ChatGPT:

Nachgedacht für 1m 42s

Alles klar – lass uns das Buzzword „weißer Wasserstoff“ (= natürlicher/geologischer Wasserstoff) vom Hype trennen und konkret machen.

Kurzfazit

  • Es gibt echte geologische Signale, z. B. das kleine Förderfeld Bourakébougou (Mali), neue Funde/Indizien in Lothringen (Frankreich) und ein USGS-Prospektivitätsatlas (USA). Aber: keine kommerzielle Großproduktion, keine gesicherten Reserven, viele Unbekannte. NatureCNRS NewsUSGS Veröffentlichungsdatenbank
  • Kostenversprechen (0,3–1 $/kg) sind bislang Behauptungen, keine erprobte Realität. Seriöse Bewertungen sagen: Kosten & Skalierung unbewiesen, erst recht auf Volumen. Royal Society
  • Chemie/Physik: Wasserstoff ist sehr flüchtig und hat hohe Energiedichte pro Masse, aber niedrige pro Volumen – gut für Raketen/Spezialfälle, schlecht für einfache Volumentransporte ohne Verdichtung. The Department of Energy’s Energy.gov

Was meinen Leute mit „revolutionärer Entwicklung“ konkret?

  1. Selbst-nachbildende Vorkommen
    Das Feld Bourakébougou (Mali) zeigt über Jahre stabile Drücke/Flüsse; ein Nature-Ableger (Sci. Reports) spricht von „spontan aufladender“ Lagerstätte – Hinweis auf fortlaufende Bildung (Serpentinisierung/Radiolyse). Volumina/Flüsse sind aber sehr klein. NatureRoyal Society
  2. Große geologische Ressource – wenn überhaupt anbohrbar
    Ein USGS/Science Advances-Modell schätzt das globale in-place-Potenzial extrem breit (10³–10¹⁰ Mio. t), mit einem wahrscheinlichsten Wert um 5,6 × 10⁶ Mio. tmeist nicht gewinnbar, aber zeigt theoretische Fülle. Wissenschaft.orgPubMed
  3. Neue „Hotspots“ in Europa/USA
    In Lothringen wurden im Bohrloch > 15 % H₂ bei ~1100 m gemessen; Simulationen spekulieren auf > 90 % bei 3000 m und nennen ~46 Mio. tklar als unbestätigt deklariert; Testbohrung bis 4000 m ist geplant. CNRS NewsBrennstoffzellenWorks
    Die USGS veröffentlichte erste Potenzialkarten für die USA – hilfreich für Exploration, aber frühe Annahmen, wenig Messdaten. USGS VeröffentlichungsdatenbankRoyal Society
  4. Geld & Bohrgeräte rollen an
    Koloma (Breakthrough Energy u. a.) sammelte > 200 Mio. $ und bohrt/exploriert in den USA; HyTerra startete 2025 ein Bohrprogramm in Kansas. Beweis für Machbarkeit auf Großskala gibt’s noch nicht. Canary MediaBreakthrough EnergyThe Australian

Was wir wirklich wissen (Substanz vs. PR)

  • Förderstatus: Nur Mali lieferte bislang nennenswerte, aber sehr kleine Flüsse (Bericht: ~1 500 m³/Tag am Entdeckungsbrunnen; Nordsee-Erdgas-Topbrunnen: > 2 000 000 m³/Tag – Größenordnung!). Spanien (Monzón) plant Produktion ab 2029 – Zukunftsmusik. Royal Society
  • Geologie & Dichtheit: H₂ kann sich ansammeln, wenn wirksame Deckschichten/Strukturen vorhanden sind (Salz/tonige Schiefer/igneöse Dichtegesteine). Genau diese Sealing-Frage ist zentral & offen. ACS PublicationsOnePetro
  • Reinheit & Begleitgase: Natürlicher H₂ kommt oft mit N₂, CH₄, He – das beeinflusst Verwertungskosten/CO₂-Fußabdruck (Aufbereitung). Royal Society
  • Kosten: Branchen-Claims reichen von 0,3–10 $/kg. Die Royal Society betont: nicht belegt, da keine Produktion „in Menge“. Fazit: Kostenoptimismus ≠ belastbare Ökonomie. Royal Society
  • Regulierung/Skalierung: OIES (Oxford Energy) sieht Potenzial, aber geringe Wahrscheinlichkeit für Skalierung kurzfristig; IEA verweist generell auf langsamen H₂-Rollout außerhalb Nischen. Oxford EnergyKallanish CommoditiesIEA

Einordnung deiner Punkte

  • „Flüchtig, schwer zu gewinnen“ – ja, teilweise:
    H₂ diffundiert schnell, ist mikrobiell konsumierbar und chemisch „versickerungsfreudig“. Ohne gute Traps/Seals entweicht es. Genau deshalb sind fundierte Geomodellierung und Dichtheitsnachweise der Knackpunkt. CSIRO PublishingScienceDirect
  • „Energiedichte zu wenig“ – kommt drauf an, wie man misst:
    Massebezogen hoch (~120 MJ/kg), volumenbezogen niedrig (z. B. flüssig ~8 MJ/L; Benzin ~32 MJ/L). Für Transport/Netze braucht’s Verdichtung/Verflüssigung oder Umwandlungsträger (NH₃, LOHC) – alles mit Zusatzverlusten/Kosten. The Department of Energy’s Energy.gov
  • „Delay-Taktik der Öl/Gas-Lobby?“
    Teilweise plausibel: Viele Akteure/Methoden stammen aus der O&G-Welt, die Exploration ähnelt O&G. Aber Forschung ist real (USGS-Karten, Royal-Society-Bericht). Entscheidend ist, dass Politik & Medien die Ungewissheiten (Kosten, Dichtheit, Flüsse) transparent machen – nicht nur Erzählungen über „riesige Vorkommen“. USGS VeröffentlichungsdatenbankRoyal Society

Woran du ernsthafte Substanz erkennst (Checkliste)

  1. Messzahlen: kontinuierliche Förderraten (nicht nur Prozentanteile im Gas) + Druckverhalten über Monate/Jahre. Royal Society
  2. Geologie: belegte Deckschichten und Reservoireigenschaften (Labor/Bohrkern, Shale-Integrität). ScienceDirect
  3. Ökonomie: CAPEX/OPEX-Modelle mit Aufbereitung bei realen Reinheiten, nicht Idealwerte; unabhängiges Cost-Audit. Royal Society
  4. Skalierpfad: genehmigte Testbohrungen, Langzeittests, Abnahmeverträge. (Beispiel: Lothringen testet Tiefbohrung; Spanien nennt 2029.) BrennstoffzellenWorksRoyal Society

TL;DR

„Weißer Wasserstoff“ ist keine Spinnerei, aber die revolutionäre Erzählung stützt sich derzeit mehr auf Potenzial-Modelle und frühe Indizien als auf harte Produktionsdaten. Wer heute „Durchbruch“ ruft, sollte Förderraten, Reinheiten, Abdichtung und Kosten zeigen – das sind genau die Lücken, die seriöse Arbeiten (Royal Society, USGS) selbst benennen. Bis dahin ist das kein Ersatz für real existierende Energiequellen, sondern Exploration mit Chancen – und viel Ungewissheit. Royal SocietyUSGS VeröffentlichungsdatenbankWissenschaft.org

Aktuelle Berichte & Meldungen zu natürlichem („weißem“) Wasserstoff

ft.com

Geologists signal start of hydrogen energy ‚gold rush‘

18.02.2024

Forrest-backed hydrogen hopeful starts US drilling

The Australian

Forrest-backed hydrogen hopeful starts US drilling

21.04.2025

How a cigarette sparked a slow-burn search for buried 'gold' hydrogen

ft.com

How a cigarette sparked a slow-burn search for buried ‚gold‘ hydrogen

12.06.2024

Du:

Es wird vor allen Dingen auch immer auf regionale, örtliche Gegebenheiten ankommen, ob Wasserstoff eventuell auch eine Option ist. Japan zum Beispiel hat ja schon eine ausgebaute Wasserstoffinfrastruktur, da ist das bestimmt ganz toll. Aber bei uns wird das meiste Zeug zurückgebaut oder wenn, dann nimmt man Bio-LNG oder solche Sachen, weil das ja auch aus der Landwirtschaft übrig bleibt. Untersucht doch mal, was bei Nikolaus los ist oder andere Wasserstoff-Auto- oder Truck-Hersteller.

ChatGPT:

Nachgedacht für 1m 55s

Klar, schauen wir nüchtern drauf – erst Nikola (der „Nikolaus“, den du meinst), dann die anderen H₂-Auto-/Truck-Player, plus ein kurzer Realitätscheck zu Japan vs. DE.

Was ist bei Nikola los?

  • Insolvenz & Ausverkauf: Nikola hat am 19. Februar 2025 freiwillig Chapter-11 beantragt und einen verkaufsgetriebenen Prozess gestartet (Section-363-Auktion). Das Unternehmen kündigte an, nur bis Ende März 2025 noch einige direkte Service- und HYLA-Betankungs-Operationen selbst zu betreiben; danach sollten Partner übernehmen. Es folgten Delisting-Schritte von der Nasdaq im März. ReutersSECNikola Corporation
  • Konsequenz für Flotten: Service/Support für die ausgelieferten FCEV-Zugmaschinen ist nach dem 31. März 2025 nur über Partner und je nach Asset-Verkauf möglich – ein zentrales Betriebsrisiko für Betreiber. SEC
  • HYLA-Stationen (Kalifornien): 2024 wurden modulare HYLA-Stationen u. a. in Ontario und Long Beach eröffnet; der Plan sah 14 Standorte bis Ende 2024 vor. Die aktuelle HYLA-Seite zeigt einzelne Standorte (z. B. Santa Fe Springs „open“, West Sacramento „coming soon“) – die Zukunft hängt jedoch am Fortgang des Insolvenzverfahrens/Partnern. Nikola Corporation+1hyla.co

Nikola Corp (NKLA)

$0.18

-$1.11(-85.81 %)Aktuelles Jahr1D5D1M6MYTD1Y5Ymax

Öffnen0,23

Volumen37,1 Mio.

Tagestief0,17

Tageshoch0,28

Jahrestief0,18

Jahreshoch5,95

Andere H₂-Truck-/Auto-Hersteller – der Stand 2025

  • Hyundai (XCIENT Fuel Cell): Deutlich am weitesten kommerziell unterwegs. Cum. >13 Mio. km in 13 Ländern; 2025 zeigte Hyundai eine überarbeitete US-Class-8-Version (ACT Expo) und kooperiert z. T. mit Plus (Autonomie-Stack). Hyundai News+1Hyundai NewsHyundai
  • Daimler Truck (Mercedes-Benz GenH2, flüssiger H₂): Kundenbetrieb seit Juli 2024; 5 GenH2-Trucks absolvierten >225 000 km bei Air Products, Amazon, Holcim u. a.; Programm jüngst abgeschlossen – nächster Schritt Richtung Serie (zweite Hälfte der Dekade). Daimler Truck North AmericaSustainable Truck&Van
  • Volvo Group / cellcentric (mit Daimler JV): Fokus auf Stacks & Serienfertigung (NextGen-System, Pilotproduktion gestartet; Großfabrik in Weilheim a. d. Teck geplant). Kundentests von Volvo-FCEV-Trucks in der zweiten Dekadenhälfte avisiert. Cellcentric+1Daimler TruckVolvo Group
  • Toyota × PACCAR (Kenworth/Peterbilt): Nach Ankündigung „Deliveries 2024 / Serie 2025“ gab’s Infrastruktur-Reality-Check: Kenworth verschob den SOP 2025 wegen Betankungs-Lücken auf unbestimmt. Toyota zeigte 2025 eine Gen-3-FC und eigene Flottenpläne in SoCal. KenworthPower Progresselectrive.comToyota USA Newsroom
  • Honda/Isuzu (GIGA Fuel Cell): Öffentliche Straßentests in Japan seit Ende 2023/2024; Markteinführung ab 2027 angepeilt. Parallel zeigt Honda ein Class-8-Konzept. TruckinginfoHonda GlobalTruck and Bus Builder
  • Hyzon: Kleine, fokussierte Projekte (u. a. PFG in Kalifornien, Refuse-Truck-Piloten). 2024/25 vor allem Trials, keine breite Serien-Skalierung. Performance Food Group InvestorsHyzon

Infrastruktur-Realität: Japan vs. Kalifornien vs. Deutschland

  • Japan: Langjährige H₂-Strategie mit massiven Subventionen (z. B. Zuschüsse für Fahrzeuge, bis zu ~4,8 €/kg Preisstütze; Stationen bis zu ~2 Mio. USD gefördert). 2025 hat METI Prioritätsregionen für kommerzielle FC-Fahrzeuge ausgewiesen; Betreiber wie Iwatani melden >50 Stationen im eigenen Netz. Kurz: fester politischer Rückenwind, aber Fokus verschiebt sich klar Richtung Nutzfahrzeuge. CEPMinistry of Economy, Trade and IndustryIwatani
  • Kalifornien (Light-Duty): 2024 schloss Shell seine Pkw-H₂-Stationen; Zahl der offenen Pkw-Stationen sank 2024, Wartezeiten/Preise stiegen – Pkw-FCEV-Markt schwächelt. Gleichzeitig verlagert der Staat Mittel Richtung Medium/Heavy-Duty (wenige, aber große HRS). S&P GlobalAutoweekCalifornia Energy Commission
  • Deutschland / EU (Real-World-Alternative): Bio-LNG im Schwerlastverkehr legt stark zu: ~98 % des LNG-Absatzes an dt. Tankstellen stammten H1 2025 bereits aus erneuerbaren Quellen, >190 Tankstellen in DE, ~700–780 LNG-Stationen europaweit (Bio-LNG kompatibel). Für viele Flotten ist das derzeit pragmatischer als FCEV. »Automobil Industrie«Gas H2Volvo Trucks

So ordne ich das für dich ein

  • Nikola ist faktisch weg (Chapter-11/Sale) – das unterminiert kurzfristig die H₂-Truck-Story in den USA, solange kein starker Käufer die Plattform + Service/HYLA übernimmt. ReutersNikola Corporation
  • Hyundai liefert real und steckt die Benchmark für Betriebserfahrung; Daimler zeigt mit LH₂ technische Reife im Kundenbetrieb – aber Serienskalierung braucht noch Infrastruktur/Capex. Hyundai NewsDaimler Truck North America
  • Toyota/PACCAR: Technik okay, Marktdurchbruch hängt am Betankungsnetz – sichtbar an der Kenworth-Verschiebung. electrive.com
  • Japan könnte dank politikgetriebener Korridore (Priority Regions) früher kommerzielle H₂-Logistikinseln sehen als Europa/USA. Deutschland setzt derweil spürbar auf Bio-LNG als Brückenlösung; das passt exakt zu deiner Beobachtung. Ministry of Economy, Trade and IndustryGas H2

Wenn du willst, picke ich dir als Nächstes die konkreten Einsatzfenster heraus, in denen FCEV-Trucks heute besser sind als BEV (Gewicht/Range/Schichtbetrieb) – inkl. TCO-Bandbreiten und Infrastruktur-Optionen für Süddeutschland vs. NRW.

Du:

Such mal weitere Rückschläge oder auch positive Dinge zu Wasserstoffaktien, aber ich bin der Meinung, dass überall 90% Kursverlust ist bei den Dingen.

ChatGPT:

Nachgedacht für 1m 28s

Kurz gesagt: Deine „-90 %“-These passt für viele reine Wasserstoff-/Brennstoffzellen-Plays seit den Hype-Spitzen 2020/21 ziemlich gut – typische Spanne −66 % bis −95 %. Einzelbelege & der aktuelle Stand:

Rückschläge (2025)

  • Nikola: Chapter-11 am 19. Feb 2025; Aktie kollabierte zuvor – massives Risiko für bestehende FCEV-Flotten & H₂-Stationen/HYLA.
  • McPhy Energy (FR): Gerichtliche Sanierung → am 8. Jul 2025 Teilverkauf an John Cockerill Hydrogen; übrige Aktivitäten in Liquidation.
  • Nel ASA (NO): Personalabbau & temporäre Stilllegung der Gigafactory Herøya zur Kostensenkung; Effekte „schrittweise im 1. HJ 2025“.
  • Green Hydrogen Systems (DK): Entlassung von 89 MA im Rahmen einer Umstrukturierung.
  • Ceres Power (UK): Bosch beendet im Feb 2025 die SOFC-Partnerschaft & verkauft Beteiligung → Aktiensturz −35–40 % an dem Tag.
  • Ballard Power (CA): Restrukturierung (Opex −30 % geplant), schwache Orderaufnahme, fortgesetzte Verluste.
  • Plug Power (US): Hohe Verluste, Liquiditätsrisiko bleibt Thema; Q1/25: −196 Mio. $ Verlust, Equity-Finanzierung & Kostenschnitte; Q2/25 meldet zwar Fortschritte, aber Turnaround unbewiesen.
  • Branchensignale: Zahlreiche Projektstopps/-verzögerungen und indexweiter Preisrutsch (S&P Kensho Hydrogen zurück auf 2020-Niveau).

Positive Ausnahmen/Signale

  • PowerCell Sweden (SE): Rekordquartal Q2/25 – Umsatz +96 % auf 130 Mio. SEK, positive Nettomarge; mehrere neue Aufträge/Partnerschaften.
  • Bloom Energy (US) (SOFC, v. a. NG/H₂-ready): Umsatz +19,5 % in Q2/25; Aktie sprang im Aug 2025 nach JPM-Upgrade und Erwartung neuer US-Steuergutschriften.
  • ITM Power (UK): FY25-Update (14. Aug 2025): Rekordumsatz/Backlog, Cash ~£207 M; Aktie bleibt jedoch volatil.
  • SFC Energy (DE): H1/25 Umsatz +3,9 % YoY; Profitabilität gedrückt, aber Folgeaufträge in Nischen (EFOY).

„−90 % überall?“ – Einordnung

  • Breiter Abschwung: Viele H₂-Titel seit 2021 −66 % bis −95 % – die Aussage ist für die Mehrheit der Pure Plays nicht weit weg.
  • Ausnahmen existieren (z. B. Bloom mit Politik-Rückenwind), sind aber nicht die Regel.

Wenn du magst, stelle ich dir als Nächstes eine kompakte Watchlist (PLUG, BLDP, NEL, ITM, CWR, FCEL, PCELL, SFC, MCPHY) mit Ampelstatus (Bilanz-Puffer, Auftragseingang, Restrukturierung, Politik-Tailwinds) zusammen – inkl. kurzer TCO-/Cash-Runway-Notizen und News-Alerts pro Wert.

Du:

ja auf gehts

ChatGPT:

Nachgedacht für 1m 7s

alles klar — hier ist die kompakte H₂-Watchlist mit Ampelstatus (Stand: 6. Sep 2025). Ich pack dir unten auch einen ETF-Chart rein, damit man den Sektor auf einen Blick sieht.

H₂-Watchlist (Ampelstatus, kurz & knackig)

PLUG (Plug Power) – 🟡 Spekulativer Turnaround

  • Q2/25: Umsatz +21 % y/y, Bruttomarge auf −31 % verbessert (von −92 %). „Project Quantum Leap“ senkt Kosten.
  • Parallel harte Einschnitte (z. B. 261 Stellen im Capital Region/WARN-Filings).

BLDP (Ballard Power) – 🟡 Zähes Vorankommen

  • Q2/25: EPS besser als erwartet, Umsatz unter Konsens; weiter Verluste/Capex-Disziplin.
  • Aktuelle IR-Unterlagen & Q2-Report veröffentlicht.

NEL (Nel ASA) – 🟡 Kostenbremse, schwache Nachfrage

  • Herøya: Produktion temporär gestoppt/Kapazität angepasst; Kostensenkungen H1/25.

ITM (ITM Power) – 🟡 Operativ besser, Cash-Puffer

  • FY25 vorläufig: £207 m Cash, Orderbuch wächst; Profitabilität noch nicht erreicht.

CWR (Ceres Power) – 🔴 Strategischer Schock

  • Bosch beendet Partnerschaft (20. Feb 2025) und will Beteiligung abbauen → Kurssturz, strategische Neuaufstellung nötig.

FCEL (FuelCell Energy) – 🟡 Restrukturierung läuft

  • Q2/25: Umsatz +67 % y/y, aber weiter hohe Verluste; Reorg & Stellenabbau (≈17–22 %) zur Kostenreduktion.

PCELL (PowerCell Sweden) – 🟢 Seltene Positiv-Story

  • Q2/25: Rekordumsatz 130 M SEK, positive Nettomarge; Opex-Quote stark gesenkt.

SFC (SFC Energy) – 🟡 Nischen-Stabilität, aber Druck auf Marge

  • H1/25: robuste Kernmärkte, Guidance heruntergenommen, Profitabilität unter Vorjahr.

MCPHY (McPhy Energy) – 🔴 Zerschlagung/Liquidation

  • Gericht ordnet Verkauf wesentlicher Assets an John Cockerill Hydrogen; Rest in Liquidation, Delisting eingeleitet.

Quick-Take

  • Deine „~−90 %“ These passt auf viele Pure-Plays seit 2021; der Sektor-ETF HYDR zeigt die gedrückte Grundstimmung.
  • Positiv sticht derzeit PowerCell heraus; ITM wirkt finanziell robuster; Ceres/McPhy sind die klaren Negativfälle.

Willst du, dass ich daraus eine Watchlist-Tabelle mit Ampel, Cash-Puffer, nächstem Katalysator & Risiken als Datei (CSV/Excel) baue — und optional News-Trigger pro Ticker (z. B. „Q-Zahlen“, „Großauftrag“, „Finanzierung“)?

Du:
Hochgeladenes Bild

ordne das ein, für mich ist es märchen!

ChatGPT:

Nachgedacht für 29s

du liegst mit „Märchen“ nicht weit daneben. Die Folie ist klassisches Marketing-Framing: große Epochen-Worte, Farbspielchen (grün/blau/weiß), keine Zahlen. Hier die Einordnung, claim-für-claim – und woran du Substanz erkennen würdest.

Kurzurteil

„Start in die Hydrogen Economy“ + „Blaue Dekade“ ohne Kosten, Volumina, Emissionsbilanz, Infrastruktur = Storytelling, kein Plan. Teile davon sind technisch real, aber die Folie verschweigt die limitierenden Größenordnungen und Risiken.

Claim → Realität

  • „Grüner H₂ ist Standard – aber teuer“
    Falsch formuliert. Standard ist heute weiterhin grauer H₂ (aus Erdgas, ohne CCS). Grüner H₂ existiert, ist aber knapp und kostet idR mehrere €/kg. Physik bleibt: ~50–55 kWh Strom pro kg H₂ + Verluste für Verdichtung/Transport/Nutzung. Ohne sehr günstigen Strom in großer Menge wird’s nicht skaliert.
  • „Blauer H₂ ist aufwendig – aber günstiger“
    Teilwahr – mit dicken Sternchen. Günstiger nur bei billigem Gas und hoher CO₂-Abscheidung. Klimanutzen gibt’s erst bei >90–95 % Capture und sehr niedriger Methan-Leckage. Real sind Projekte oft darunter. Zusätzlich: CO₂-Transport/-Speicherung, Genehmigungen, Akzeptanz – alles Kosten und Zeit.
  • „Weißer (natürlicher) H₂“
    Frühe Exploration. Es gibt geologische Signale (Mali, Frankreich, USA), aber keine gesicherten, großen, kommerziellen Volumina. Für eine „Dekade zur Klimaneutralität“ ist das nicht bankfähig. Wer hier Revolution verspricht, muss Förderraten, Reinheiten, Dichtheit zeigen – heute überwiegend Hypothesen.
  • „Zero Emission Technology / Mobilität mit H₂“
    Pkw-Schiene ist vielerorts zurückgefahren; im Schwerlast-Nischenbetrieb kann H₂ Sinn haben (hohe Auslastung, weite Distanzen, wenige große Tankpunkte). Breite Netze fehlen, TCO hängt an H₂-Preis und Betriebsstunden. Für Wärme/Pkw ist H₂ i. d. R. ineffizient.

Die roten Flaggen der Folie (Rhetorik-Check)

  • Epochen-Vokabular („Start“, „Dekade“, „bahnbrechend“) statt Messzahlen.
  • Farben-Narrativ verschleiert Kettenemissionen (Gas+CCS? Leckagen? Strommix?).
  • Keine Größenordnungen: Wieviel H₂ (Mt/Jahr)? Wieviel neue EE-TWh? Wieviel €/kg? Wieviele Tankstellen/Pipelines bis wann?

Was fehlen müsste, um es ernst zu nehmen (Checkliste)

  1. Volumen & Bedarf je Sektor bis 2030/35 (Chemie/Ammoniak, Stahl, Raffinerien, Schifffahrt; nicht pauschal „Wirtschaft“).
  2. Quelle & Kosten: LCOH nach Pfad (grün/blau), angenommene Strom-/Gaspreise, CAPEX/OPEX, Auslastung (h/d).
  3. Emissionsbilanz „well-to-wheel“: Capture-Rate, Methan-Leckage-Annahme, Strommix.
  4. Infrastruktur-Plan: konkrete FID-Projekte, Starttermine, Leitungen/Speicher/Tankpunkte, wer zahlt.
  5. Use-Case-Matrix: Wo H₂ zwingend (Ammoniak, DRI-Stahl, bestimmte LKW-Korridore, Prozesswärme >1000 °C) – wo nicht (Pkw, Hausheizung, Stromspeicher im Tagesbetrieb).

Bottom line

  • Grün: wichtig, aber rar – bitte nur dort einsetzen, wo es keine effizienteren Alternativen gibt.
  • Blau: kann Übergang sein, nur mit harten Grenzwerten (Capture ≥95 %, Leakage ≈0,2–0,5 %) und belastbarer CO₂-Speicherung – sonst Greenwashing/Lock-in.
  • Weiß: spannend für die Forschung, irrelevant für 2030-Politik.
  • „Blaue Dekade“ klingt gut, ist ohne Zahlen Märchenprosa.

Wenn du willst, zerlege ich dir die Folie Zeile für Zeile in eine „Behauptung → Prüfgröße → Messwert nötig“-Tabelle, die du in Diskussionen oder Mails direkt verwenden kannst.

Du:

ja auf gehts!

ChatGPT:

Nachgedacht für 1m 11s

top — hier ist deine „Behauptung → Prüfgröße → Messwert“-Tabelle zum Slide, direkt einsetzbar in Debatten.

Behauptung auf der Folie / im PitchPrüfgröße (Was messen/prüfen?)Messwert nötig / BenchmarkRed Flags / Risiko
„Grüner Wasserstoff ist heute Standard – aber teuer.“Anteil grünen H₂ an der heutigen Nachfrage; LCOH (€/kg) an der Anlage und geliefert; zusätzliche EE-Energie (TWh) & Elektrolyseur-Auslastung; Projektstatus (FID vs. Ankündigung).Klare Marktanteilszahl heute & 2030; LCOH nur bei sehr billigem Strom und hoher Auslastung ≤2–3 €/kg, sonst höher; Daumenregel: 1 Mt H₂ ≈ 55 TWh Strom (ohne Logistik); ≥70–80 % Auslastung; Liste der FIDs mit Kapazitäten.„Standard“ ohne Marktanteilszahl; Strombedarf/Netzausbau unterschlagen; Best-Case-Kosten; keine FIDs.
„Blauer Wasserstoff ist aufwendig – aber günstiger.“CO₂-Abscheiderate gesamt (inkl. Vorkette); Methan-Leckage (%); well-to-gate-CO₂-Intensität (kg CO₂e/kg H₂); CCS-Vertrag (Standort, Volumen, Dauerhaftigkeit); gelieferter Preis (€/kg).Capture ≥95 % insgesamt; Leckage sehr niedrig (<~0,5 %); CO₂-Intensität ≤1–2 kg CO₂e/kg H₂; nachgewiesene Speicherinjektion mit Monitoring; Preisvergleich zum grünen H₂ am Ort des Verbrauchs.Nur „Absorptionsrate am Reformer“ genannt; Leckagen ignoriert; CCS ohne gesicherten Speicher; Kosten ohne Transport/CO₂-Gebühren.
„Weißer (natürlicher) Wasserstoff – bahnbrechend.“Langzeit-Förderrate pro Bohrung (m³/Tag) & H₂-Reinheit; Druckverhalten; geologische Abdichtung (Trap/Seal); Aufbereitungskosten; Umweltauflagen.Belastbarer Pilot: ≥10 000 m³/Tag, ≥80 % H₂, ≥12 Monate stabil; Dichtheits-/Reservoirmodell nachgewiesen; Kosten am Bohrloch ≤1–2 €/kg mit glaubwürdiger Skalierung.Nur Prozentangaben aus Probebohrungen; keine stabilen Flüsse; fehlende Dichtheit; Kosten-Claims ohne Betriebserfahrung.
„Zero Emission Technology.“Well-to-wheel-Emissionen je Use-Case (g CO₂e/km bzw. kg CO₂e/t·km); Stromquelle; Verluste für Verdichtung/Verflüssigung/Transport; Lebenszyklus der Anlagen.Transparente WTW-Bilanz inkl. Vorketten; bei grünem H₂ nahe Null, bei blauem nur bei strengen Grenzwerten; Logistikverluste offenlegen (+10–30 % auf Elektrolysebedarf).„Zero“ ohne WTW-Bilanz; Logistik/Kompression ignoriert; Lieferkettenemissionen fehlen.
„Mobilität mit Wasserstoff.“TCO/km vs. Diesel/BEV; H₂-Preis an der Säule (€/kg); Verbrauch (kg/100 km); Netzabdeckung, Uptime ≥95–98 %, Betankungszeit, Nutzlast.Schwerlast-Verbrauch typ. 7–10 kg/100 km; Parität, wenn (Preis €/kg × Verbrauch/100) ≈ Diesel-Kosten/km; Korridor-Stationen alle 150–200 km; Uptime ≥95–98 % für Flotten.Keine TCO-Rechnung; Fantasiepreise (<6 €/kg) ohne Beleg; dünnes/instabiles Netz; Fokus auf Pkw statt Nischen.
„Ausstieg aus Fossil – Einstieg in die Wasserstoff-Wirtschaft.“Zu ersetzende H₂-Mengen je Sektor (Chemie, Stahl, Raffinerien …); nötige EE-Zubauten (TWh, GW) & Netz/Leitung/Speicher; FIDs, CAPEX, Zeitplan bis 2030/35.Bedarfsplan: X Mt/Jahr → ≈55·X TWh; Liste konkreter Projekte (Kapazität, Standort, Startjahr); gesicherte Finanzierung/Offtake.Sektorunspezifische Sprüche; fehlender EE-/Netzausbau; Roadmaps ohne Budgets/FIDs.
„Epoche der Klimaneutralität / Blaue Dekade.“Politikinstrumente: CfD/Prämie €/kg, Investzuschüsse, CO₂-Preis; verbindliche Ziele mit Sanktionsmechanismus; jährlicher Monitoring-Report.Publizierte Fördersätze & Budgethöhe; # bewilligter Projekte/Jahr; realisierte Produktion/Importe (kt/Jahr) vs. Zielpfad.Schlagworte ohne Instrumente/Haushalt; keine jährliche Erfolgskontrolle; Ankündigungen ≠ Inbetriebnahmen.

Wenn du die Tabelle als Datei brauchst:

Willst du, dass ich dir damit eine Ein-Seiten-Folie baue (mit drei stärksten Gegenfragen + zwei Zahlenbeispielen), die du direkt in Mails/Vorträgen nutzen kannst?

Du:

Angeblich würde das amerikanische Energieministerium das so geil finden und so toll finden. Untersucht das doch mal!

ChatGPT:

5 Minuten lang gearbeitet

Tatsächlich gibt es in den USA derzeit viel Forschungs‑Buzz rund um natürliches/geologisches Wasserstoffvorkommen. Der Eindruck, das Energieministerium (DOE) sei davon „verzückt“, beruht aber vor allem auf Medienberichten und einzelnen Zitaten. Die amtliche Linie ist weit nüchterner:

  • Geologic‑H₂‑Programme sind Forschung, kein Rollout: Das DOE‑Ressort ARPA‑E hat im Februar 2024 zum ersten Mal Wettbewerbs‑mittel für dieses Thema ausgeschrieben und 16 Forschungsteams ausgewählt. Die Projekte sollen untersuchen, wie man den Wasserstoff‑Bildungsprozess in eisenreichen Gesteinen stimuliert, wie man geologischen H₂ aufspürt und extrahiert und welche Umwelt‑/Kosteneffekte das hättenrel.gov. In der NREL‑Meldung zum Programm heißt es ausdrücklich, geologischer Wasserstoff sei „derzeit ein schlecht verstandenes, aber potenziell bahnbrechendes Energie‑Ressource“; das Vorhaben soll klären, ob Produktion in großem Maßstab technisch und ökonomisch möglich istnrel.gov. Auch ARPA‑E‑Direktorin Evelyn Wang betonte in ihrer Senatsanhörung, dass diese Projekte Hoch‑Risiko‑Forschung seien – das Ziel sei, erst einmal herauszufinden, ob man geologischen Wasserstoff „überhaupt im großen Maßstab stimulieren und wirtschaftlich gewinnen kann“energy.senate.gov.
  • Wissenschaftliche Skepsis statt Überschwang: USGS‑Forscher Geoffrey Ellis erklärte vor dem Senat, dass es bisher nur „einige wenige Dutzend“ Öl‑ oder Gasfelder mit nennenswerten Wasserstoffanteilen gebe und dass viele geowissenschaftliche Fragen offen seienenergy.senate.gov. In einem globalen Modell schätzt der USGS das geologisch vorhandene Wasserstoff‑Potenzial zwischen einigen tausend und mehreren Milliarden Tonnen, weist aber darauf hin, dass der Großteil „zu tief, zu weit offshore oder zu klein“ sei, um wirtschaftlich gefördert zu werdenenergy.senate.gov. Es sei daher mehr Geowissenschaft und Datenarbeit notwendig, um überhaupt herauszufinden, wo natürliche Lagerstätten liegenenergy.senate.gov.
  • Positive Visionen – aber mit vielen Vorbehalten: ARPA‑E‑Chefin Evelyn Wang sprach in ihrer Anhörung von einem möglichen „Paradigmenwechsel“ – geologischer Wasserstoff könne langfristig die heimische Versorgung vergrößern und Kosten senkenenergy.senate.gov. Sie machte jedoch deutlich, dass der erste Schritt „umfangreiche Forschung und Entwicklung“ sei und die Risiken groß sindenergy.senate.gov. In Medienberichten wird dieses Zitat gern aufgegriffen, was den Eindruck eines Durchbruchs verstärkt. Auch Energieministerin Jennifer Granholm verwendet das Bild vom „Schweizer Taschenmesser der Null‑Emissions‑Lösungen“ für sauberen Wasserstoff insgesamtkjzz.org. Diese Aussage bezieht sich aber auf das breite Anwendungsspektrum von grünem/blauem Wasserstoff – nicht auf geologischen Wasserstoff.
  • Unterm Strich: Das DOE sieht sauberen Wasserstoff (aus Elektrolyse oder Erdgas+CCS) als wichtigen Baustein der Energiewende und setzt dafür Milliarden an Fördermitteln ein. Die Debatte um „weißen“/geologischen Wasserstoff wird hingegen als frühe, hochriskante Forschung behandelt. Offizielle Dokumente betonen, dass geologischer Wasserstoff „eine einzigartige Chance“ darstellt, jedoch zunächst grundlegende Fragen zu Vorkommen, Förderung, Wirtschaftlichkeit und Umweltauswirkungen beantwortet werden müssennrel.govenergy.senate.gov. Behauptungen, das amerikanische Energieministerium halte geologischen Wasserstoff bereits für die großartige Lösung, sind daher stark überzeichnet.

Quellen

Du:

Derselbe Journalist, der sich seiner Sache so unglaublich sicher ist, dass er hier schon wieder was wüsste und die Wahrheit wisse, hat mir dann auch erzählt, dass hier Kalifornien die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt sei, weil das alleine ja die ganze USA hochzieht, so ähnliche Sprüche wie Söder über Bayern ablässt. Auch hier sehe ich es wieder so, da muss er erstmal genaueres analysieren, wie entstehen solche Zahlen über volkswirtschaftliche Größenordnungen, Bruttoinlandsprodukt, wie entsteht das, wie viel Übertreibung ist da dabei, wie viel Blausenbildung, wie viel Hype, wenn man zum Beispiel solche Sachen wie Tesla Aktien anschaut, dann könnte man auch mal eine ganz tolle Firma, aber bei einem Kursgewinnverhältnis von 205 und Absatzrückgängen und Technologierückstand etc. pp. würde ich mal sagen, das war nicht die erste Börsenblase, die geplatzt ist. Wir erinnern uns an Enron, Immobilienkrise und so weiter. Und diese ganzen Zahlen können noch so schön klingen, aber meistens ist da irgendwo ein Haken hinten dran. Zum Beispiel, dass die Zahlen hochgerechnet und geschönt sind. Man kann so vieles da rein manipulieren. Also das ist sehr merkwürdig, wenn einer meint, er wüsste da was.

ChatGPT:

Nachgedacht für 1m 37s

Du hast recht: „Kalifornien = 4.-größte Volkswirtschaft der Welt“ ist vor allem ein PR-Satz. Er beruht auf einer spezifischen Rechenart (nominal, USD, ein bestimmtes Jahr/Wechselkurs) – und kippt schnell, wenn man die Annahmen ändert.

Was hinter dem Spruch steckt (Faktenlage 2024/25)

  • Der Gouverneur ließ am 23. Apr 2025 verkünden, Kalifornien habe 2024 $4,1 Bio. BIP erreicht und damit Japan ($4,0 Bio.) überholt – Grundlage: IMF-WEO 2024 (nominal, USD) + BEA-Daten zum BIP der US-Bundesstaaten. Große Medien übernahmen das 1:1.
  • Die BEA (US-Statistikbehörde) veröffentlicht das BIP nach Bundesstaat, methodisch eng an das nationale BIP angelehnt (Wertschöpfung je Branche; inkl. Dienstleistungssektoren, u. a. immobilienbezogene Wertschöpfung).
  • In der BEA-Jahresmeldung zu 2024 waren u. a. „Real estate and rental and leasing“ sowie „professional, scientific, and technical services“ zentrale Wachstumstreiber – typisch kalifornisch und preisniveau-sensibel (nominal).
  • Japan 2024: offiziell rund JPY 609 Bio. ≈ $4,0 Bio. – das Ranking von Ländern (ohne US-Bundesstaaten) listet Japan (4) hinter Deutschland (3). Der Dollar/Yen-Kurs erklärt viel vom „Schieben“ im Ranking.
  • Parallel kursierten 2025 auch Listen, in denen Indien bei ~$4,2 Bio. an Japan vorbeizieht – zeigt, wie wechselkurs- und jahrgangsabhängig diese Ranglisten sind.
  • Seriöse Redaktionen haben die April-PR übrigens kritisch eingeordnet („…or is it?“).

Warum das „#4“-Label wackelig ist

  1. Nominal vs. real/PPP: Ranglisten nach nominalen USD schwanken mit Wechselkursen und Preisniveaus; real (preisbereinigt) oder PPP erzählen oft eine andere Geschichte.
  2. Subnational vs. national: Kaliforniens GSP (Gross State Product) ist vergleichbar, aber nicht identisch mit Landes-BIP. Vergleiche über Ebenen sind politisch dankbar, statistisch aber nicht eins zu eins.
  3. Preisgetriebenes BIP: Hohe Imputed Rents/Immobilienwerte heben nominale Wertschöpfung – sagt wenig über Breitenwohlstand (Per-Capita-Zahlen/Armutsquote) aus.
  4. Jahrgangs-Effekt: 2024 war der Yen schwach – schon ein Rebound kann die Schlagzeile „entzaubern“.

Börsenhype ≠ BIP

  • Aktienkurse/Market Cap fließen nicht direkt ins BIP ein. Zählen tut Wertschöpfung (Produktion, Löhne, Steuern abzügl. Subventionen). Kursblasen (Tesla, Enron-Ära etc.) wirken höchstens indirekt (Vermögenseffekt, Investitionen), aber Kapitalgewinne sind kein BIP.

Dein „Bullshit-Filter“ für solche Aussagen

Frag die Person nach diesen vier Eckdaten – wenn sie die nicht liefern kann, ist es Marketing:

  • Datenbasis: IMF-WEO (Jahr, Ausgabe?) + BEA-State-BIP (Jahrgang?) – nominal oder real?
  • Wechselkurs-Annahme: Stichtag/Jahresdurchschnitt? Sensitivität bei ±10 % Wechselkurs.
  • Preisniveau/Struktur: Anteil Immobilien/Professional Services am nominalen Plus.
  • Pro-Kopf / Armut: Per-Capita-BIP (real) und soziale Kennzahlen – sonst ist’s Ranglisten-Kosmetik.

Fazit

Die „Kalifornien ist #4“-Erzählung ist formal nicht falsch, aber hochgradig kontextpflichtig und PR-getrieben: nominale USD-Rechnung, starker Preis-/Wechselkurseinfluss, Ebene-Mix (Bundesstaat vs. Nation). Für eine saubere Analyse brauchst du exakt Jahr, Methode, Wechselkurs, Strukturbeiträge – sonst bleibt es ein schönes Schild für Pressekonferenzen.

Wenn du magst, bastle ich dir eine einseitige Check-Folie („Claim → Datenbasis → Gegenfragen“) inkl. zwei Mini-Rechenbeispielen (Wechselkurs-Sensitivität, Anteil Immobilien an nominalem Wachstum).

Du:

erkläre ihm auch erstmal wie Geld und wohlstand entsteht MMT und steuern nicht nur geldmengen dh ein land hat es ziemlich selber in der hand diese zahlen des BIP hoch oder runterzutrwiben noch dazu mit dollar hoheit…. statsanleihen machen es möglich

ChatGPT:

Nachgedacht für 27s

Klar. Hier ist eine kompakte, scharfe Erklärung, die du ihm schicken kannst – ohne Hype, mit klaren Hebeln.

Geld ≠ Wohlstand (5 Sätze)

  1. Geld ist eine Rechnungseinheit des Staates/der Zentralbank. Wohlstand sind reale Ressourcen: Arbeit, Wissen, Fabriken, Energie, Rohstoffe.
  2. Mehr Nominalgeld schafft nicht automatisch mehr Wohlstand; es kann aber ungenutzte reale Kapazitäten aktivieren.
  3. Preise (und damit nominales BIP) können durch Politik, Steuern, Zinsen, Wechselkurs und Messmethodik steigen – auch ohne reale Ausweitung.
  4. Kapitalgewinne (z. B. steigende Aktien-/Immobilienpreise) sind kein BIP.
  5. Entscheidend ist, ob reale Engpässe (Fachkräfte, Energie, Materialien) gelöst werden – nicht die Geldmenge an sich.

MMT-Kernideen in 8 Zeilen

  • Währungssouveräne Staaten (z. B. USA) emittieren die Währung, in der ihre Steuern fällig sind.
  • Staatsausgaben kommen zuerst, Steuern löschen danach Reserven/Geld – sie „finanzieren“ nicht technisch die Ausgaben, sondern schaffen Nachfrage nach der Währung und dämpfen Inflation.
  • Staatsanleihen dienen primär der Zinssteuerung/Sparanlage des Privatsektors; sie sind keine operative Finanzierungshürde für den Emittenten seiner eigenen Währung.
  • Haushaltsdefizit = Finanzüberschuss des Privatsektors + Auslandsüberschuss (Sektorbilanz-Identität: (G−T) = (S−I) + (M−X)).
  • Bindende Grenzen: Inflation (reale Kapazitätsgrenzen), Wechselkurs-/Importpreise, politische Regeln.
  • Nicht-souveräne (Euro-Staaten) und Bundesländer sind Währungsnutzer – andere Spielräume als die USA.
  • Steuern steuern gesamtwirtschaftliche Nachfrage und Verteilung – nicht „Staatskasse auffüllen“ im mechanischen Sinn.
  • Gute Ausgaben bauen reale Kapazität (Netze, Energie, Bildung) und senken Inflationsdruck langfristig.

Wie man das BIP „hoch/runtertreibt“ (legal & ohne Tricks)

Nominaler Hebel:

  • Fiskalimpuls (z. B. +100 Mrd. für Bau/Energie): bei freien Kapazitäten steigt Output & Einkommen; bei vollen Kapazitäten steigen eher Preise.
  • Deflator/Preise: höherer allgemeiner Preisindex ⇒ nominales BIP hoch, real kaum bewegt.
  • Wechselkurs: starker Dollar ⇒ Exporte relativ teuer, netto dämpfend auf reales BIP; schwacher Yen/Euro macht vergleichende Ranglisten wacklig.
  • Imputationen in der Statistik (z. B. unterstellte Mieten fürs Wohnen, Lizenzgebühren, F&E-Aktivierung) erhöhen das gemessene BIP ohne neue Fabrikhalle.
  • Reklassifikationen & Revisionen: methodische Updates verschieben Level & Wachstumspfad.

Realer Hebel (Wohlstand):

  • Energie- & Netzausbau, Produktivität (Automatisierung, Bildung, Forschung), Gesundheit, Logistik. Nur hier wächst langfristig das reale BIP tragfähig.

„Dollarhoheit“ (Exorbitant Privilege) – was sie kann und was nicht

  • Die USA emittieren die Weltreservewährung; Ausland hält Dollar-Aktiva (z. B. Treasuries) als sichere Sparanlage.
  • Das erlaubt anhaltende Leistungsbilanzdefizite und große Bundesdefizite, ohne Solvenzrisiko in USD.
  • Staatsanleihen sind dabei v. a. Zinssteuerungs- und Sparvehikel; Zinszahlungen sind Einkommen des Privatsektors.
  • Kein Freifahrtschein: Wenn Ausgaben reale Kapazitäten überlasten, kommt Inflation/Importpreisschock. Dann helfen Steuern, Zinsen, Importpolitik, Angebotsausbau – nicht „mehr Geld“.

Warum „Kalifornien = #4 Weltwirtschaft“ ein PR-Satz ist

  • Es mischt Subnational (GSP) mit National (BIP) und nutzt nominale USD – extrem wechselkurs- & preisabhängig.
  • Sektoren wie Immobilien & Tech-Services treiben nominale Werte stark; das sagt wenig über Median-Einkommen/Armut.
  • Ein Yen-Rebound oder andere PPP-Maßnahme – und das Ranking kippt.
  • Assetblasen (z. B. Mega-KGVs bei Tech) heben Vermögenspreise, aber nicht das BIP; sobald die Luft raus ist, bleibt der reale Output unverändert.

Gegen die „Ich weiß die Wahrheit“-Attitüde – dein 60-Sekunden-Konter

  1. Ebene & Methode? Staat vs. Land, nominal vs. real/PPP, Jahr/Wechselkurs – bitte exakt.
  2. Struktur? Welcher Anteil kommt aus imputierten Größen (Wohnen), Preis statt Menge?
  3. Reale Kapazität? Energie, Netze, Fachkräfte – wodurch wächst reales BIP?
  4. Sektorbilanz-Check: Wenn Staat spart, wer verschuldet sich? Privatsektor? Ausland?
  5. MMT-Frage: Wenn „Steuern finanzieren den Staat“, wieso steigen Bankreserven erst nach Staatsausgaben? (Hinweis: Buchungssatz.)

Mini-Rechenbeispiel (illustriert, rund)

  • Regierung USA investiert $100 Mrd. in Netze; Leerlauf vorhanden; Multiplikator 1,3+130 Mrd. reales BIP über 2 Jahre.
  • Gleiche $100 Mrd. gehen stattdessen in Subventionen, aber Netz/Arbeitsmarkt sind vollPreise hoch, realer Zuwachs gering – nominales BIP steigt trotzdem.
  • Botschaft: Nicht das Geld, wohin es fließt, entscheidet.

Was du ihm in zwei Sätzen schreiben kannst

Geldpolitik druckt keine Fabriken. Ein währungssouveräner Staat wie die USA kann Zahlen nominal bewegen (Ausgaben, Zinsen, Wechselkurs), aber Wohlstand entsteht nur, wenn Politik reale Kapazitäten baut – Energie, Netze, Produktivität. Alles andere ist Ranglisten-Kosmetik.

Wenn du willst, bastle ich dir daraus eine A4-„Spickzettel“-Folie (Claim → Realität → Gegenfrage) mit den drei wichtigsten Grafiken: Sektorbilanz-Identität, nominal vs. real/PPP, Ausgabenpfad → Kapazität/Inflation.