Investment Strategie Thieme/Schuster/Graham

Überblick der aktuellen Strategie

Thieme und Schuster gemischt

Beispiel: Anwendung der Graham-Methode

Ein Investor analysiert eine Dividendenaktie mit folgenden Daten:

  • KGV: 12
  • KBV: 1,4
  • Dividendenrendite: 4 %
  • Gewinnwachstum: 4 % p.a. über 10 Jahre
  • Schuldenquote: 1,3

Das Unternehmen erfüllt die meisten Graham-Kriterien und könnte daher ein attraktiver Kauf sein.

Hier ist die optimierte Zusammenfassung deiner langfristigen, sicherheitsorientierten Aktienstrategie mit den wichtigsten Kennzahlen zuerst, ergänzt um branchenbezogene Kaufindikatoren.

Schnell-Check: Wichtige Kennzahlen für Qualitätsaktien

Eine Aktie ist interessant, wenn sie folgende Kriterien erfüllt:

✅ KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis): Unter 15, idealerweise unter 12 für konservative Branchen (Energie, Industrie, Versorger).

✅ KBV (Kurs-Buchwert-Verhältnis): Unter 2, besonders wichtig bei Finanz- und Industrieunternehmen.

✅ Dividendenrendite: Mindestens 3-4 %, besser 5 %+ für defensive Werte (Versorger, Basiskonsum, Versicherungen).

✅ Gewinnwachstum: Mindestens 4 % p.a. über 10 Jahre, stabil ohne große Schwankungen.

✅ Schuldenquote (Fremdkapital zu Eigenkapital): Maximal 1,5 (bei Versorgern/Banken bis 2,0 tolerierbar).

✅ Langjährige Dividendenhistorie: Mindestens 20 Jahre ohne Kürzung, idealerweise mit jährlichen Erhöhungen.

✅ Große Marktkapitalisierung & stabiles Geschäftsmodell: Keine Pennystocks oder spekulative Start-ups, sondern etablierte Unternehmen mit globalem Geschäft.

Diese Kennzahlen helfen, überbewertete Aktien und Unsicherheitsfaktoren zu vermeiden!

Branchenanalyse: Welche Kennzahlen sind in welchen Sektoren wichtig?

Nicht alle Kennzahlen sind in jeder Branche gleich aussagekräftig. Hier eine Übersicht, worauf du bei verschiedenen Sektoren achten solltest:

1. Basiskonsumgüter (Lebensmittel, Haushaltswaren, Getränke) → Defensiv, stabil

• KGV: Unter 18 ist akzeptabel, da diese Unternehmen selten stark wachsen.

• KBV: Kann höher sein (bis zu 3-4), da Markenrechte oft nicht bilanziert sind.

• Dividendenrendite: 3-5 %, oft mit jährlicher Steigerung.

• Wichtig: Preissetzungsmacht & stabile Margen → Unternehmen können Preise in Krisenzeiten anheben.

Beispiele: Nestlé, Procter & Gamble, Unilever, Coca-Cola, PepsiCo

2. Gesundheitswesen (Pharma, Medizintechnik, Krankenversicherer) → Krisensicher

• KGV: Bis zu 20 akzeptabel, da stabile Nachfrage.

• KBV: Unter 3, wenn keine übermäßige Verschuldung.

• Dividendenrendite: 2-4 %, sollte jährlich steigen.

• Wichtig: Patentlaufzeiten, Pipeline für neue Medikamente, regulatorische Risiken beachten.

Beispiele: Johnson & Johnson, Roche, Pfizer, Medtronic

3. Energie & Versorger (Strom, Wasser, Gas) → Konjunkturresistent, hohe Dividenden

• KGV: Unter 12, da Kapitalintensive Branche.

• KBV: Unter 1,5, wegen hoher Investitionen.

• Dividendenrendite: 4-7 %, als Inflationsschutz wichtig.

• Wichtig: Verschuldung sollte unter 2,0 bleiben, da Investitionen oft kreditfinanziert sind.

Beispiele: Enel, Duke Energy, RWE, National Grid

4. Industrie & Maschinenbau (Automobilzulieferer, Logistik, Infrastruktur) → Zyklisch

• KGV: Unter 15, idealerweise unter 12.

• KBV: Unter 1,8, je nach Substanz.

• Dividendenrendite: 2-4 %, oft niedriger als in defensiven Branchen.

• Wichtig: Auftragseingang und globale Expansion → Unternehmen mit hohem Cashflow bevorzugen.

Beispiele: Siemens, 3M, Caterpillar, Union Pacific

5. Finanzsektor (Banken, Versicherungen) → Nur etablierte Marktführer

• KGV: Unter 12, da Banken oft zyklisch sind.

• KBV: Unter 1,3, Banken mit hohem KBV oft überbewertet.

• Dividendenrendite: 3-6 %, abhängig vom Geschäftsmodell.

• Wichtig: Hohe Eigenkapitalquote → Core Tier 1 Ratio über 10 % als Stabilitätsmerkmal.

Beispiele: JP Morgan, Allianz, Munich Re

Kaufstrategie: Wann und wie investieren?

💰 1. Einstieg mit gestaffelten Käufen (Tranchen-Strategie):

• 1. Tranche: Kauf bei einem 20 % Kursrückgang vom Höchststand (Investition: max. 1-2 % des Kapitals).

• 2. Tranche: Kauf bei weiteren 15-20 % Rückgang (nochmal 1-2 % Kapital).

• 3. Tranche: Kauf bei zusätzlichen 20-30 % Rückgang (bis zu 3 % Kapital).

📌 Beispiel: Aktie X kostet 100 €, fällt auf 80 € (-20 %) → Erste Tranche.

Fällt sie weiter auf 64 € (-20 % vom neuen Kurs) → Zweite Tranche.

Fällt sie auf 51 € (-20 % vom letzten Kurs) → Dritte Tranche.

👀 2. Technische Unterstützung beachten:

• Bei langfristigen Qualitätsaktien lohnt es sich, 200-Tage-Linie als Unterstützung zu nutzen.

• Kaufzonen oft in Korrekturphasen mit überverkauften RSI-Werten (<30).

🚀 3. Langfristig halten & Gewinne absichern (Trailing Stop-Loss):

• Stop-Loss bei -15 bis -20 %, um Verluste zu begrenzen.

• Verkauf 1. Tranche ab +30 % Gewinn, 2. Tranche ab +50 %,

• Letzte Tranche laufen lassen & Stop-Loss dynamisch anpassen (Trailing Stop 10-20 % unter Höchststand).

ETF-Alternative: Wann ETFs statt Einzelaktien?

🔹 ETF als Basis-Investment:

• Falls keine 15+ Aktien für Diversifikation → MSCI World, S&P 500 als Kerninvestment.

• Vorteil: Keine Einzelaktienauswahl nötig, breite Risikostreuung automatisch.

🔹 Themen-ETFs als Ergänzung:

• Falls unsichere Branchen, kann ein Branchen-ETF (z. B. Gesundheits- oder Dividenden-ETF) helfen.

• Alternativ: Qualitäts-ETFs (z. B. MSCI World Quality Index).

🚨 Wann KEINE ETFs?

• Wer die Kontrolle über einzelne Unternehmen haben will (statt Index-Durchschnitt).

• Wer gezielt auf unterbewertete Aktien setzen möchte (weil ETFs immer alle enthalten).

Fazit: Optimale Langfrist-Strategie für sicherheitsorientierte Anleger

✅ Einzelaktien mit soliden Fundamentaldaten → KGV < 15, KBV < 2, mind. 3 % Dividendenrendite.

✅ Defensive Branchen bevorzugen → Basiskonsum, Gesundheit, Versorger, Industrie.

✅ Nachkaufen bei Rücksetzern in Tranchen → -20 %, -35 %, -50 %.

✅ Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen → Stop-Loss & Trailing Stops nutzen.

✅ ETF als Basis oder Ergänzung, falls nicht genug Einzelaktien vorhanden sind.

👉 Mit dieser Strategie investierst du langfristig sicher & profitabel in echte Substanzwerte statt in spekulative Trends.

Wenn man nun zb. das Global Portfolio One in drei Tranchen bei Rückgängen von mindestens 20 Prozent kaufen würde wäre doch alles super?

Strategie basiert auf dem Investieren in qualitativ hochwertige Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten. Die Hauptmerkmale der Strategie sind:

  • Auswahlkriterien für Aktien:
  • Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) unter 15 oder 12, abhängig von der Branche.
  • Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) maximal 2.
  • Langjährige Dividendenzahlungen über Jahrzehnte hinweg. (20ig Jahre minimum)
  • Weltweites Geschäftsmodell und zuverlässiges Management.
  • Große Konzerne mit hohem Handelsvolumen.
  • Investitionsstrategie:
  • Kauf in Tranchen, wenn der Kurs um bestimmte Prozentsätze fällt.
    • Erste Tranche: Kauf bei mindestens 20% Kursrückgang, Investition von maximal 1% des liquiden Vermögens.
    • Zweite Tranche: Weitere 1% Investition bei zusätzlichem Rückgang von 15-20%.
    • Dritte Tranche: Weitere 1% Investition bei nochmaligem Rückgang von 20-30%.
  • Verkauf der Tranchen bei bestimmten Gewinnschwellen.
    • Erste Tranche: Verkauf ab 25-30% Gewinn.
    • Zweite Tranche: Verkauf ab 35% Gewinn.
    • Dritte Tranche: Laufen lassen und Stop-Loss nachziehen.
    • Stop-Loss bei 50% Gewinn auf 30-35% setzen.
    • Bei 100% Gewinn Stop-Loss auf 70-80% anheben.
    • Bei 1000% Gewinn Stop-Loss auf 800% setzen.
  • ETF-Investitionen:
  • 50% des investierten Kapitals in ETFs anlegen.
  • Fokus auf USA und Europa, Asien untergewichtet.
  • Ähnliche Kaufstrategie wie bei Aktien, Kauf bei mindestens 20% Kursrückgang.
  • Investition von 3-5% des Kapitals pro ETF.

Bewertung der Strategie

Stärken:

  • Qualitätsorientierung: Fokus auf etablierte Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten und langfristiger Dividendenhistorie.
  • Disziplinierte Vorgehensweise: Klare Kriterien für Kauf- und Verkaufszeitpunkte.
  • Risikomanagement: Begrenzung des Investitionsvolumens pro Position und Verwendung von Stop-Loss-Orders.
  • Diversifikation: Aufteilung des Kapitals auf verschiedene Aktien und ETFs.

Schwächen:

  • Starre Kaufkriterien: Festgelegte Prozentsätze für Kursrückgänge könnten dazu führen, dass Chancen verpasst oder in fallende Märkte investiert wird, ohne die Ursachen zu berücksichtigen.
  • Übermäßige Diversifikation: Mit maximal 1% pro Position könnte das Portfolio zu stark fragmentiert sein, was die Rendite verwässern kann.
  • Marktbedingungen unberücksichtigt: Die Strategie berücksichtigt möglicherweise nicht ausreichend makroökonomische Faktoren oder Branchenentwicklungen.
  • Stop-Loss-Problematik: In volatilen Märkten können Stop-Loss-Orders zu unerwünschten Verkäufen führen.

Optimierung der Strategie

  1. Flexibilisierung der Kaufkriterien:
  • Statt starrer Prozentsätze könnten gleitende Durchschnitte, Trendanalysen oder Relative-Stärke-Indikatoren genutzt werden.
  • Fundamentalanalyse vertiefen, um zu beurteilen, ob Kursrückgänge auf temporäre Probleme oder fundamentale Schwächen zurückzuführen sind.
  1. Anpassung der Positionsgrößen:
  • Investitionsbeträge an die Überzeugung und das Risikoprofil der jeweiligen Aktie anpassen.
  • Konzentration auf weniger Positionen mit höherem Potenzial.
  1. Dynamisches Risikomanagement:
  • Verwendung von mentalen Stop-Losses oder Preisalarmen anstelle von festen Orders.
  • Regelmäßige Portfolioüberprüfung und Anpassung an veränderte Marktbedingungen.
  1. Erweiterung der Diversifikation:
  • Einbeziehung von Schwellenländern und globalen Märkten, um von internationalem Wachstum zu profitieren.
  • Berücksichtigung verschiedener Anlageklassen wie Anleihen oder Rohstoffe zur Risikostreuung.
  1. Integration von Makroanalyse:
  • Beobachtung globaler Wirtschaftstrends, Zinsentwicklungen und geopolitischer Ereignisse.
  • Anpassung der Strategie an langfristige Marktzyklen.
  1. Kontinuierliche Weiterbildung:
  • Aktualisierung des Wissens über Finanzmärkte, neue Anlageinstrumente und Investmentstrategien.
  • Nutzung von Fachliteratur, Seminaren und Finanzmedien.

Optimierte Strategie zum Anwenden

  1. Aktienauswahl:
  • Fundamentalanalyse:
    • KGV (unter 15 oder 12) und KBV (unter 2) als erste Indikatoren nutzen, aber auch andere Kennzahlen wie Eigenkapitalrendite, Gewinnwachstum und Verschuldungsgrad berücksichtigen.
    • Analyse der Branche und Wettbewerbsposition des Unternehmens.
  • Qualitative Faktoren:
    • Bewertung des Managements, Unternehmensstrategie und Innovationskraft.
    • Nachhaltigkeitsaspekte und ESG-Kriterien einbeziehen.
  1. Timing des Kaufs:
  • Technische Analyse:
    • Verwendung von Chart-Techniken zur Identifizierung von Unterstützungsniveaus und Trendwenden.
    • Beobachtung von Handelsvolumen und Marktstimmung.
  • Schrittweiser Einstieg:
    • Kauf in Tranchen beibehalten, aber die Intervalle flexibel gestalten.
    • Eventuell größere Tranchen bei höherer Überzeugung investieren.
  1. Risikomanagement:
  • Positionsgrößen anpassen:
    • Maximal 2-5% des Portfolios pro Position, abhängig vom Risikoprofil.
    • Gesamtportfolio-Risiko im Blick behalten.
  • Stop-Loss-Strategie:
    • Statt fester Stop-Loss-Orders könnten Trailing Stops oder Preisalarme genutzt werden.
    • Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Stop-Loss-Marken.
  1. Verkaufskriterien:
  • Gewinnmitnahmen:
    • Teilverkäufe bei Erreichen bestimmter Gewinnziele.
    • Bewertung, ob weiteres Kurspotenzial besteht.
  • Fundamentale Gründe:
    • Verkauf bei Verschlechterung der Fundamentaldaten oder negativer Nachrichtenlage.
    • Überprüfung der ursprünglichen Investmentthese.
  1. ETF-Investitionen:
  • Breite Diversifikation:
    • Weltweite ETFs einbeziehen, inklusive Schwellenländer.
    • Verschiedene Sektoren und Themen-ETFs zur Risikostreuung nutzen.
  • Kosteneffizienz:
    • Auswahl von ETFs mit niedrigen Verwaltungskosten (TER).
    • Achten auf Liquidität und Tracking-Error.
  1. Portfolioverwaltung:
  • Regelmäßige Überprüfung:
    • Quartalsweise Analyse des Portfolios.
    • Anpassungen basierend auf Marktbedingungen und persönlichen Zielen.
  • Dokumentation:
    • Alle Investmententscheidungen und deren Gründe dokumentieren.
    • Lernprozesse festhalten und für zukünftige Entscheidungen nutzen.

Vergleich der beschriebenen Strategie (Thieme Schuster) mit Dollar-Cost-Averaging

Sie möchten wissen, wie die zuvor beschriebene Strategie – gezieltes Kaufen nach starken Kursrückgängen – im Vergleich zum Dollar-Cost-Averaging (DCA) abschneidet und wo die Chance auf höhere Renditen liegt.

Dollar-Cost-Averaging (DCA):

  • Prinzip: Bei DCA investieren Sie regelmäßig einen festen Geldbetrag in eine oder mehrere Anlagen, unabhängig vom aktuellen Kurs.
  • Vorteile:
  • Risikoausgleich: Durch den regelmäßigen Kauf glätten Sie die Auswirkungen von Marktschwankungen und reduzieren das Timing-Risiko.
  • Einfachheit und Disziplin: Die Strategie ist einfach umzusetzen und fördert regelmäßiges Sparen.
  • Kostenmittelwert-Effekt: Sie kaufen mehr Anteile, wenn die Kurse niedrig sind, und weniger Anteile, wenn die Kurse hoch sind.

Ihre beschriebene Strategie (Gezieltes Kaufen nach Kursrückgängen):

  • Prinzip: Sie investieren gezielt in qualitativ hochwertige Aktien oder ETFs, wenn deren Kurse um bestimmte Prozentsätze gefallen sind.
  • Vorteile:
  • Potenzial für höhere Renditen: Durch den Kauf zu niedrigeren Kursen könnten Sie von einer Erholung stärker profitieren.
  • Disziplinierter Ansatz: Klare Kriterien für Kauf und Verkauf können emotionale Entscheidungen reduzieren.
  • Fokus auf Fundamentaldaten: Durch die Auswahl von Unternehmen mit soliden Kennzahlen erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit einer positiven Entwicklung.

Vergleich und Renditechancen:

  1. Timing-Risiko:
  • DCA: Minimiert das Timing-Risiko, da Sie regelmäßig investieren und nicht versuchen, den Markt zu timen.
  • Gezieltes Kaufen: Erhöht das Timing-Risiko, da Sie auf bestimmte Kursrückgänge warten. Wenn diese nicht eintreten, könnten Sie Chancen verpassen oder zu lange in Cash bleiben.
  1. Markteffizienz:
  • Effiziente Märkte: In effizienten Märkten sind alle verfügbaren Informationen bereits in den Kursen eingepreist. Daher ist es schwierig, durch Timing-Strategien dauerhaft Überrenditen zu erzielen.
  • Verhaltensbiases: Allerdings können Märkte auch von Emotionen getrieben sein, was zu Über- oder Unterbewertungen führt. Hier könnte Ihre Strategie Vorteile bieten. Grade in Zeiten von Social Media und tektonischer Verschiebung der Informationslagen
    https://herzausfels.de/2025/01/10/new-information-world-order/
  1. Mathematische Überlegungen:
  • DCA-Effekt: Durch regelmäßiges Investieren kaufen Sie automatisch mehr Anteile bei niedrigen Kursen und weniger bei hohen Kursen, was den Durchschnittspreis optimiert.
  • Kauf nach Rückgängen: Wenn Sie nach Kursrückgängen kaufen, investieren Sie mehr Kapital, wenn die Kurse niedrig sind. Theoretisch können Sie so von einer stärkeren Erholung profitieren.
  1. Historische Daten:
  • Studien zu DCA: Einige Studien zeigen, dass eine Einmalinvestition im Durchschnitt bessere Renditen erzielt als DCA, da Märkte tendenziell steigen. DCA kann jedoch das Risiko reduzieren.
  • Timing-Strategien:
    Historisch gesehen haben nur wenige Anleger durch Market Timing dauerhaft den Markt geschlagen.

Potenzielle Nachteile Ihrer Strategie:

  • Cash-Positionen: Während Sie auf Kursrückgänge warten, bleibt Ihr Kapital uninvestiert und erwirtschaftet keine Rendite.
  • Verpasste Chancen: Märkte können längere Zeit ohne signifikante Rückgänge steigen, was zu verpassten Renditen führt.
  • Psychologische Faktoren: Das Warten auf den „richtigen“ Zeitpunkt kann Stress verursachen und zu Fehlentscheidungen führen.

Potenzielle Vorteile von DCA:

  • Konsequentes Investieren: Sie sind stets im Markt investiert und profitieren von langfristigen Aufwärtstrends.
  • Emotionale Neutralität: Durch den automatisierten Ansatz reduzieren Sie emotionale Einflüsse auf Ihre Investmententscheidungen.

Fazit:

  • Renditechancen: Es ist nicht garantiert, dass das gezielte Kaufen nach Kursrückgängen höhere Renditen erzielt als DCA. Während theoretisch das Potenzial besteht, hängt der Erfolg stark von der Fähigkeit ab, Markttiefs zu erkennen und rechtzeitig zu investieren.
  • Risikomanagement: DCA bietet eine risikoärmere Methode, um über Zeit Vermögen aufzubauen, insbesondere für Anleger, die keinen großen Einmalbetrag investieren möchten.
  • Anlagehorizont und Ziele: Ihre persönliche Situation, Ihr Anlagehorizont und Ihre Risikotoleranz spielen eine entscheidende Rolle bei der Wahl der Strategie.

Empfehlungen für Ihre Entscheidungsfindung:

  1. Selbstreflexion:
  • Risikotoleranz einschätzen: Wie reagieren Sie auf Marktvolatilität? Können Sie mit längeren Phasen un-investierten Kapitals umgehen?
  • Zeit und Engagement: Haben Sie die Zeit und das Interesse, den Markt regelmäßig zu beobachten und Entscheidungen zu treffen?
  1. Kombination beider Strategien:
  • Hybridansatz: Sie könnten einen Teil Ihres Kapitals regelmäßig über DCA investieren und einen anderen Teil für gezielte Investitionen nach Kursrückgängen reservieren.
  • Flexibilität bewahren: Passen Sie Ihre Strategie an die Marktbedingungen und Ihre persönlichen Erfahrungen an.
  1. Weiterbildung:
  • Finanzwissen vertiefen: Je besser Sie die Märkte und Anlagestrategien verstehen, desto fundierter können Sie Entscheidungen treffen.
  • Verhaltensökonomie berücksichtigen: Verstehen Sie, wie psychologische Faktoren Ihre Investmententscheidungen beeinflussen können.
  1. Professionelle Beratung:
  • Finanzberater konsultieren: Ein unabhängiger Finanzberater kann Ihnen helfen, eine Strategie zu entwickeln, die auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Abschließende Gedanken:

Es gibt keine Einheitslösung, die für alle Anleger am besten ist. Während das gezielte Kaufen nach Kursrückgängen theoretisch höhere Renditen bieten kann, geht es mit erhöhtem Timing-Risiko und potenziellen Opportunitätskosten einher. DCA bietet einen einfachen und disziplinierten Ansatz, um langfristig Vermögen aufzubauen, reduziert aber möglicherweise die Chance auf Überrenditen.

Letztendlich hängt die beste Strategie von Ihren persönlichen Zielen, Ihrem Risikoprofil und Ihrer Bereitschaft ab, Zeit und Energie in die Verwaltung Ihres Portfolios zu investieren. Es ist wichtig, eine Strategie zu wählen, mit der Sie sich wohlfühlen und die Sie konsequent umsetzen können.

GRAHAM Methode

Die Graham-Methode für Dividendenaktien basiert auf den Prinzipien des „Value Investing“, wie sie von Benjamin Graham, dem Vater der modernen Wertpapieranalyse, entwickelt wurden. Die Methode richtet sich insbesondere an langfristige Anleger, die qualitativ hochwertige Aktien mit stabilen Dividendenrenditen suchen. Hier sind die wesentlichen Punkte der Graham-Methode für Dividendenaktien:


1. Fokus auf finanzielle Stabilität

Graham legt großen Wert auf die finanzielle Stabilität eines Unternehmens, insbesondere:

  • Schuldenquote: Die langfristigen Schulden sollten nicht höher sein als das 1,5-fache des Eigenkapitals.
  • Liquiditätsprüfung: Die aktuelle Bilanz (z. B. das Verhältnis von Umlaufvermögen zu kurzfristigen Verbindlichkeiten) sollte solide sein.

2. Dividendenhistorie

Graham bevorzugt Unternehmen, die über einen längeren Zeitraum stabile oder wachsende Dividenden gezahlt haben. Kriterien sind:

  • Mindestens 10 Jahre ununterbrochene Dividendenzahlungen.
  • Eine kontinuierliche Steigerung der Dividenden zeigt finanzielle Gesundheit und Aktionärsfreundlichkeit.

3. Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Ein niedrigeres KGV zeigt an, dass die Aktie möglicherweise unterbewertet ist:

  • Graham empfiehlt ein KGV von unter 15.
  • Dabei sollte auch der langfristige Durchschnitt des Gewinns über mehrere Jahre betrachtet werden, um zyklische Schwankungen zu berücksichtigen.

4. Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV)

Das Kurs-Buchwert-Verhältnis sollte niedrig sein:

  • Graham bevorzugt Unternehmen mit einem KBV unter 1,5.
  • Alternativ: Das Produkt aus KGV und KBV sollte nicht höher als 22,5 sein. (Bekannt als die Graham-Formel: KGV×KBV≤22,5KGV \times KBV \leq 22,5).

5. Sicherheitsmarge

Graham betont die Bedeutung der Sicherheitsmarge („Margin of Safety“), um das Risiko zu minimieren:

  • Die Aktie sollte deutlich unter ihrem inneren Wert gehandelt werden.
  • Das gibt dem Anleger Spielraum für Fehler in der Bewertung oder Marktvolatilität.

6. Wachstumsperspektiven

Auch wenn Graham Dividendenaktien für Stabilität und Einkommen schätzt, sollten die Unternehmen ein moderates Wachstum aufweisen:

  • Ein durchschnittliches Gewinnwachstum von mindestens 3–5 % pro Jahr über die letzten 5–10 Jahre.

7. Diversifikation

Graham empfiehlt, das Risiko zu streuen, indem man in mindestens 10 bis 30 verschiedene Aktien investiert. Dabei sollte auf Branchenvielfalt geachtet werden.


Vorteile der Graham-Methode bei Dividendenaktien

  • Stabilität: Fokus auf finanziell solide Unternehmen mit zuverlässigen Dividenden.
  • Langfristige Rendite: Kombiniert Dividenden und Kurssteigerungen durch unterbewertete Aktien.
  • Risikoreduzierung: Die Sicherheitsmarge schützt vor Fehlbewertungen und Marktabschwüngen.


Die Graham-Methode ist besonders geeignet für Anleger, die Wert auf eine solide Basis legen und langfristig investieren wollen. Sie bietet eine strukturierte Herangehensweise, um unterbewertete Aktien mit stabilen Dividenden zu finden.

Irrtümer über Aktien:

indirekte Vorteile für das Unternehmen, die aus dem Handel mit seinen Aktien resultieren.
1. Erhöhung des Aktienkurses und Marktkapitalisierung: Wenn viele Investoren Aktien eines Unternehmens kaufen, steigt in der Regel der Aktienkurs. Ein höherer Aktienkurs erhöht die Marktkapitalisierung des Unternehmens. Dies kann das Vertrauen von Investoren und Kreditgebern stärken und die Wahrnehmung der finanziellen Stabilität des Unternehmens verbessern.
2. Verbesserte Bonität: Ein höherer Aktienkurs und eine stärkere Marktkapitalisierung können die Bonität eines Unternehmens erhöhen. Kreditgeber betrachten ein starkes Aktienprofil oft als Zeichen für ein gesundes und stabiles Unternehmen, was zu besseren Kreditkonditionen führen kann.
3. Günstigere Bedingungen für Kapitalerhöhungen: Wenn ein Unternehmen in der Zukunft Kapital durch die Ausgabe neuer Aktien aufnehmen möchte, kann ein höherer Aktienkurs dazu führen, dass es weniger neue Aktien ausgeben muss, um die gewünschte Kapitalmenge zu erzielen. Dies minimiert die Verwässerung für bestehende Aktionäre.
4. Einsatz von Aktien als Akquisitionswährung: Unternehmen können ihre eigenen Aktien nutzen, um andere Unternehmen zu erwerben. Ein höherer Aktienkurs erhöht die Kaufkraft dieser Aktien, was Akquisitionen erleichtern kann.
5. Mitarbeiterbindung und -motivation: Aktienoptionen und -beteiligungen sind gängige Instrumente zur Mitarbeiterbindung. Ein steigender Aktienkurs erhöht den Wert dieser Beteiligungen und kann die Motivation und Loyalität der Mitarbeiter steigern.
6. Höhere Liquidität und Marktattraktivität: Ein aktiver Handel und eine hohe Liquidität der Aktie machen sie für institutionelle Investoren attraktiver. Dies kann zu einer breiteren Investorenbasis und weiterem Kapitalzufluss führen.
7. Einfluss von ETFs: ETFs, die Aktien eines Unternehmens enthalten, erhöhen die Nachfrage nach diesen Aktien. Diese konstante Nachfrage kann den Aktienkurs stabilisieren oder steigern, was die oben genannten Vorteile unterstützt.
Fazit: Während der direkte Kauf von Aktien oder ETFs dem Unternehmen kein unmittelbares Kapital zuführt, können die indirekten Effekte eines steigenden Aktienkurses und einer erhöhten Marktkapitalisierung die finanzielle Position des Unternehmens stärken. Dies kann zu besseren Finanzierungsmöglichkeiten, erhöhtem Investorvertrauen und anderen strategischen Vorteilen führen.

Kritische Zusammenfassung zu vielen „Finanz-YouTubern“

1. Halbwissen und Fehldarstellungen

• Viele dieser Finanz-YouTuber ziehen gerne Autoritäten wie Hayek oder Mises aus der Österreichischen Schule heran, vergessen dabei aber deren zentrale Erkenntnis: Niemand kann alles wissen; Informationen sind immer nur selektiv verfügbar. Dennoch tun sie oft so, als hätten sie den vollen Durchblick.

• Ein klassisches Beispiel ist die Behauptung, die EZB würde „Geld drucken“. In Wirklichkeit entsteht ein Großteil der Geldmenge über die Kreditvergabe von Geschäftsbanken. Solche Detailfehler werden aber gerne als absolute Wahrheiten präsentiert.

2. Pauschale Kritik an Staat und EU

• Diese YouTuber schießen häufig gegen die EU, die EZB und Politiker*innen (z. B. Christine Lagarde) und stellen sich selbst als Opfer angeblich falsch geführter Geld- und Finanzpolitik dar.

• Gleichzeitig leben sie jedoch selbst in einem Solidarsystem, das ihnen viele Vorteile bietet. Dass ein Mindestmaß an Regulierung und Umverteilung nötig ist, damit es breiten Bevölkerungsschichten gut geht und nicht nur einer kleinen Elite, wird gerne ausgeblendet. Stattdessen wird ein vereinfachtes Bild vom „freien Markt“ gezeichnet, das alle Probleme lösen soll.

3. Unrealistische Zukunftsprognosen

• Viele stellen apokalyptische Szenarien auf („Der große Crash kommt garantiert!“), ohne einzuräumen, dass Prognosen die Zukunft betreffend immer schwierig sind.

• Sie verwenden oft marktradikale Argumente, die durchaus Positionen der AfD oder ähnlicher Parteien relativieren oder stützen. Dabei betonen sie, sie wüssten, wohin die Reise geht. Eine echte inhaltliche Auseinandersetzung mit den Unsicherheiten und Komplexitäten der globalen Finanzwelt findet selten statt.

4. Kalkulierte Empörung und Verkaufsmasche

• Hinter vielen der „kritischen“ YouTube-Kanäle steckt letztlich ein Geschäftsmodell: Man empört sich lautstark über „die da oben“, um Klicks zu generieren und Reichweite zu bekommen.

• Nach der Schaffung eines Gefühls der Angst oder Unsicherheit wird gern ein „Retter-Produkt“ präsentiert: etwa ein Finanzcoaching, ein spezieller Aktienkurs, eine VIP-Mitgliedschaft, ein E-Book oder andere vermeintliche Insider-Tipps.

• Tatsächlich lüftet kaum jemand freiwillig sein komplettes Erfolgsgeheimnis – denn wenn das Wissen frei zugänglich wäre, würde man selbst keinen exklusiven Vorteil mehr haben.

5. Ähnlichkeiten zu früheren Teleshopping-Formaten

• Genau wie bei den alten Verkaufssendungen, in denen übertrieben angepriesen wurde, wie gut ein Staubsauger oder Küchengerät sei, wird heute ein vermeintlich „geheimes“ Finanzprodukt beworben.

• Der Unterschied: Statt einer moderierten TV-Show haben wir nun YouTube-Videos, die sich als „unabhängige Infoquelle“ ausgeben, in Wirklichkeit aber häufig reines Marketing sind.

6. Gefahren durch Plattformökonomie

• Die digitale Welt ermöglicht es quasi jedem, binnen Minuten ein Millionenpublikum zu erreichen – auch zum Zwecke von Desinformation, Betrug oder Abzocke.

• Die Schwelle, um Menschen in die Irre zu führen oder zu manipulieren, ist bedenklich niedrig. In Wohnzimmern gedrehte Videos können Betrugsmaschen oder fragwürdige Versprechen millionenfach verbreiten.

7. Fazit: Vorsicht, gesunder Menschenverstand und Faktencheck

• Die große Kluft zwischen dem, was viele Finanz-YouTuber behaupten, und dem, was sie tatsächlich belegen können, sollte jeden skeptisch stimmen.

• Wer sich informieren will, sollte verschiedene Quellen miteinander vergleichen, selbst nachrecherchieren und sich nicht von markigen Überschriften oder Crash-Prophezeiungen blenden lassen.

• Die Komplexität der Finanzmärkte lässt sich nicht in Schwarz-Weiß-Mustern abbilden. Schon gar nicht in ein paar Minuten YouTube-Video – gleich, wie überzeugend der Moderator auftreten mag.

So entsteht der Eindruck, dass diese Finanz-YouTuber letztlich wenig Substanz bieten, dafür aber umso mehr Show und letztlich nur eines wollen: ihre eigenen Produkte und Dienstleistungen verkaufen. Für Zuschauer*innen lohnt es sich daher, genau hinzuschauen, Quellen zu prüfen und sich nicht in vermeintliche Crash- oder Super-Insider-Geschichten ziehen zu lassen.

Nach der „perfekten“ Strategie zu suchen, um Aktienfonds und Anleihen auszusuchen und zu bewerten, ist ein hohes Ziel – die Kapitalmärkte bleiben letztlich immer komplex und mit Unsicherheiten behaftet. Allerdings kann man einen strukturierten Prozess nutzen, um eine möglichst fundierte Auswahl zu treffen. Unten findest du einen Schritt-für-Schritt-Ansatz, der sich sowohl an den Grundprinzipien institutioneller Anleger (z. B. BlackRock, Vanguard) als auch an deren bekannten Tools (z. B. BlackRocks „Aladdin“-Plattform) orientiert.

1. Zielfestlegung und Rahmenbedingungen

1. Anlageziel und Zeithorizont bestimmen

• Wie lange soll das Geld investiert bleiben (5, 10, 20 Jahre)?

• Wofür wird das Geld später benötigt (Rente, Hauskauf, Vermögensaufbau)?

2. Risikoprofil definieren

• Wie viel Schwankung (Volatilität) kann oder will man aushalten?

• Institutionelle Investoren (wie Pensionskassen) planen sehr langfristig und nutzen Stresstests, um sicherzustellen, dass sie jederzeit liquide sind.

3. Liquiditätsbedarf berücksichtigen

• Soll ein Teil des Geldes kurzfristig verfügbar sein (z. B. Notgroschen)?

• Anleihen/Anleihenfonds bieten tendenziell mehr Stabilität, während Aktienfonds stärkeren Schwankungen unterliegen.

Ergebnis: Du hast klare Ziele, ein definiertes Risikoprofil und eine Vorstellung davon, welchen Anteil du in Aktienfonds und welchen in Anleihenfonds investieren willst.

2. Top-Down-Analyse: Markt- und Wirtschaftsbetrachtung

1. Makroökonomische Faktoren

• Zinsen, Inflation, Konjunkturindikatoren (z. B. PMI, BIP-Wachstum)

• Währungsschwankungen und geopolitische Risiken

2. Branchen und Regionen

• Wo stehen Branchen (Tech, Healthcare, Energie, etc.) im Zyklus?

• Wie entwickeln sich Regionen (USA, Europa, Schwellenländer)?

Institutionelle Investoren wie BlackRock oder Vanguard haben große Research-Abteilungen, die laufend Daten auswerten. BlackRocks „Aladdin“ (Asset, Liability, Debt and Derivative Investment Network) ist eine Plattform, die sämtliche Portfolios, Marktdaten und Risikoparameter in Echtzeit analysiert – im Prinzip ein gigantisches Risikomanagement- und Analysetool.

Ergebnis: Du gewinnst ein erstes Gefühl dafür, wo Chancen und Risiken im Markt liegen. Das hilft dir, deinen Fokus (z. B. regionale Gewichtung, Branchenfokus) zu setzen.

3. Fonds- und Anleihenauswahl: Die eigentliche Selektion

3.1 Auswahl von Aktienfonds (aktiv oder passiv)

1. Passiv (Indexfonds/ETFs)

• Vorteile: Niedrige Kosten, hohe Transparenz, einfache Handelbarkeit.

• Anbieter: Vanguard (Pionier der Indexfonds), BlackRock (iShares-ETFs), Xtrackers (DWS/Deutsche Bank) usw.

• Kriterien:

• Index-Zusammensetzung (Breit gestreuter Welt-ETF, Sektor-ETF, Regionen-ETF usw.)

• Gesamtkostenquote (TER): Je niedriger, desto besser.

• Handelsvolumen, Tracking Error (Abweichung vom Index).

2. Aktiv gemanagte Fonds

• Vorteile: Können (theoretisch) den Markt schlagen, spezifische Strategien (Value, Growth, thematische Schwerpunkte).

• Nachteile: Höhere Kosten (Managementfee, Ausgabeaufschlag), Performance hängt stark vom Fondsmanagement ab.

• Kriterien:

• Track Record: Wie stabil ist die Performance über verschiedene Marktphasen?

• Manager-Team: Bekanntheit, Expertise, Kontinuität.

• Fondsvolumen: Zu kleines Volumen birgt manchmal Liquiditätsrisiken, zu großes Volumen kann die Flexibilität beeinträchtigen.

Tipp: Große Anbieter wie BlackRock und Vanguard sind bei passiven Lösungen (ETFs) fast unschlagbar in Sachen Preis und Tracking. Bei aktiven Fonds lohnt ein Blick auf Gesellschaften, die auf bestimmte Strategien spezialisiert sind (z. B. Fidelity, T. Rowe Price, Wellington).

3.2 Auswahl von Anleihen und Anleihenfonds

1. Direkte Anleihen vs. Anleihenfonds/ETFs

• Direkte Anleihen: Man kauft einzelne Unternehmens- oder Staatsanleihen. Vorteil: Klarheit über Kupon und Rückzahlungstermin. Nachteil: Höheres Klumpenrisiko und man braucht Fachwissen zu Bonität, Laufzeit, Zinsänderungsrisiko.

• Anleihenfonds/ETFs: Bieten Diversifikation. Fondsmanager oder ein Index streuen über viele Emittenten.

2. Wichtige Kriterien bei Anleihen(­fonds)

• Laufzeit (Duration): Langlaufende Anleihen reagieren stärker auf Zinsänderungen.

• Bonität: Investment Grade (relativ sicher, aber niedriger Kupon) vs. High Yield (höheres Risiko, höhere Rendite).

• Währung: Fremdwährungsrisiko kann Gewinne oder Verluste verstärken.

3. Nachhaltige Anleihen

• Green Bonds, Social Bonds – hier ist das Segment wachsend.

• Genau prüfen, ob der „nachhaltige“ Label wirklich fundiert ist (Stichwort: Greenwashing).

Tipp: Auch hier dominieren große Anbieter wie BlackRock oder Vanguard, da sie eine Vielzahl von Rentenfonds und -ETFs anbieten. Wer gezielt aktiv gemanagte Strategien sucht, schaut nach renommierten Rentenfonds-Häusern (z. B. Pimco).

4. Fundamentale Bewertung und Kennzahlen

Ob nun Aktien- oder Anleihenfonds, eine weitere Vertiefung geschieht anhand von Kennzahlen:

1. Kostenstruktur:

• Total Expense Ratio (TER) bei ETFs und Fonds.

• Ausgabeaufschlag (bei aktiv gemanagten Fonds).

• Performance Fee (manche Fonds haben eine erfolgsabhängige Vergütung).

2. Historische Performance:

• Nicht nur 1-Jahres-Performance anschauen, sondern mind. 3–5 Jahre.

• Wie hat sich der Fonds in Krisenzeiten geschlagen? (z. B. 2008, 2020)

• Vergleich mit einer angemessenen Benchmark.

3. Risikomaße:

• Volatilität (Schwankungsintensität)

• Drawdown (maximaler Wertverlust in einem Zeitraum)

• Sharpe Ratio (Rendite pro Risikoeinheit)

4. Portfoliozusammensetzung (bei Aktienfonds/ETFs):

• Top-Holdings, Sektorverteilung, regionale Aufteilung.

• Bei Anleihenfonds: Bonitätsstruktur, Laufzeiten, Zinskupon-Durchschnitt.

Anmerkung: Professionelle Investoren nutzen dabei Tools wie Aladdin von BlackRock, die sich auf Risikoanalyse, Stresstests und Performance-Szenarien spezialisiert haben. Dort wird jedes Wertpapier und jedes Portfolio mathematisch modelliert, um mögliche Risiken (Zinsänderung, Kreditrisiko, Marktabstürze etc.) zu simulieren.

5. Portfolio-Konstruktion und -Überwachung

5.1 Diversifikation

• Assetklassen mischen: Aktien, Anleihen, ggf. Immobilien, Rohstoffe usw.

• Innerhalb einer Klasse mehrere Fonds, ETF-Regionen oder Bond-Segmente kombinieren.

5.2 Rebalancing

• In regelmäßigen Abständen (z. B. jährlich) das Portfolio wieder auf die gewünschte Gewichtung zurücksetzen.

• Grund: Wenn Aktien stark steigen, kann sich das Portfolio ungewollt zu einem „High-Risk-Portfolio“ verwandeln.

5.3 Laufende Marktbeobachtung

• Wirtschaftsdaten, Zinsentscheide, geopolitische Ereignisse (z. B. Konflikte, Handelskriege).

• Bei signifikanten Veränderungen im Marktumfeld kann eine Anpassung sinnvoll sein – aber nicht jeder Kursrückgang erfordert sofortiges Umschichten.

5.4 Umgang mit Emotionen

• Große Vermögensverwalter handeln nach systematischen Modellen und kühl kalkulierten Risikoparametern.

• Privatleute laufen Gefahr, in Panik zu verkaufen oder in Euphorie zuzukaufen – meist zum schlechtesten Zeitpunkt.

• Eine disziplinierte Strategie mit klaren Regeln ist Gold wert.

6. Fazit: Eine „perfekte“ Strategie gibt es nicht, aber eine sehr solide

1. Ziele und Risikoprofil klar definieren.

2. Makro- und Branchenanalyse nutzen, um eine Grob-Allokation (Aktien vs. Anleihen) zu wählen.

3. Fonds selektieren (aktiv vs. passiv), Kosten, Performance und Risiko sorgfältig vergleichen.

4. Große Player (BlackRock, Vanguard) liefern oft günstige, diversifizierte und liquide Produkte (ETFs), während aktive Spezialisten Chancen bei Marktanomalien bieten können.

5. Werkzeuge wie Aladdin dienen institutionellen Investoren als umfassende Analyse- und Risikomanagementplattform. Kleinanleger können das in abgespeckter Form durch kostenlose Tools (Portfolio-Tracker, Morningstar, JustETF, diverse Analystenreports) nachahmen.

6. Diversifikation, Rebalancing und Disziplin – der Dreiklang, der langfristig den Erfolg fördert.

Kurz: Ein strukturiertes, rationales Vorgehen ist das, was große Player wie Vanguard (mit seiner Low-Cost-Philosophie) und BlackRock (mit umfassender Risikoanalyse) erfolgreich macht. Wer sich als Privatperson daran orientiert und dabei die Kosten, das eigene Risikoprofil und das Marktumfeld im Blick behält, ist auf einem guten Weg zu einer sehr soliden Anlagestrategie.