Mike Allen
Hallo, Mittwoch! Smart Brevity™: 1.880 Wörter … 7 Minuten Lesezeit. Redaktion: Bryan McBournie.
1 großes Thema: Die Informations-Giganten
Illustration: Sarah Grillo/Axios
Drei massive, gleichzeitige tektonische Verschiebungen verändern dramatisch, wie die USA und die Welt in den kommenden Jahren Informationen erhalten und konsumieren werden, schreiben Jim VandeHei und Mike Allen in einer „Behind the Curtain“-Kolumne:
- Vertrauen in traditionelle Medien verschwindet.
- Die Quellen, aus denen Menschen Informationen beziehen, haben sich auf Dutzende Ökosysteme verteilt.
- Die weltweit mächtigsten sozialen Plattformen — X (ehemals Twitter), Facebook, Instagram — überwachen Informationen oder Sprache nicht mehr.
Warum das wichtig ist: In dieser neuen Informationsweltordnung haben Personen mit den größten Plattformen und Anhängerschaften mehr Macht denn je, die Realität zu formen. Das ist ein grundlegender Wandel, wie Realitäten in Echtzeit entstehen.
Die Entscheidung von Meta, die Faktenprüfung zurückzufahren, zeigt diesen Wandel deutlich.
- Vor wenigen Jahren hatten Plattformen wie Twitter, Facebook und Instagram noch robuste Teams, die Nachrichten überwachten und Inhalte entfernten, die als hasserfüllt, falsch oder Desinformation eingestuft wurden.
- Gleichzeitig hatten Nachrichtenorganisationen damals mehr Glaubwürdigkeit, was es ihnen ermöglichte, Desinformation aufzudecken und der Öffentlichkeit zu korrigieren.
Jetzt sind die Teams der Plattformen aufgelöst, und traditionelle Medien verlieren weiter an Glaubwürdigkeit.
- Währenddessen ist das gemeinsame Fenster, durch das die meisten Amerikaner die Welt betrachteten (TV, Zeitungen, Radio), in Dutzende Fragmente zersplittert, abhängig von den persönlichen Vorlieben der Konsumenten.
📈 Aufsteigende Mächte:
- Elon Musk (211 Millionen Follower auf X), Mark Zuckerberg (118 Millionen Follower auf Facebook, 15 Millionen auf Instagram) und andere Führungskräfte großer Plattformen haben eine enorme Reichweite. Trump hat 97 Millionen Follower auf X (wenn er zurückkehrt) und erreicht Millionen durch Truth Social, dessen Inhalte auf X gespiegelt werden.
- Neue Medien, insbesondere konservative, profitieren von dieser Dynamik.
- Gleichzeitig nutzen bösartige Akteure wie Russland und China die geringe Kontrolle, um Desinformation zu verbreiten.
🧠 Realität: Musk, Trump und Zuckerberg profitieren nicht nur von dieser Entwicklung, sondern gestalten sie aktiv mit.
- Musk versucht, diese Macht zu nutzen, um Meinungen in den USA, Großbritannien und Deutschland zu beeinflussen, die seinen politischen und geschäftlichen Interessen dienen.
- Zuckerberg wendet eine ähnliche Strategie an und macht Facebook & Co. MAGA-freundlicher, indem er weniger Kontrolle über Inhalte ausübt.
🔮 Was man beobachten sollte:
- Die Washington Post kämpft in diesem Umfeld: Talentverluste und interne Konflikte erschweren die Anpassung.
- Amazon-Gründer Jeff Bezos möchte die Zeitung zu einer Plattform für „ganz Amerika“ machen und mehr auf soziale Medien setzen.
Warum das wichtig für Sie ist: Die Verantwortung liegt nun bei Ihnen, vertrauenswürdige Informationsquellen zu finden. Das erfordert mehr kritische Prüfung, sowohl von Publikationen als auch von Personen, denen Sie auf sozialen Medien folgen.
2. 🤖 Die neue Welt der KI ohne Regeln
Illustration: Aïda Amer/Axios
Die technologische Entwicklung hin zu „alles ist erlaubt“ kommt in einem entscheidenden Moment für KI, schreibt Axios-Redakteur Scott Rosenberg.
Warum das wichtig ist: Die Normen für KI entstehen in einem politischen und kulturellen Umfeld, das feindlich gegenüber Regulierung ist.
🔭 Ausblick:
- In den ersten Jahren technologischer Umbrüche herrscht oft kreative Freiheit, bevor die Strukturen sich verfestigen.
- KI befindet sich derzeit in dieser Phase, und die nächsten 3-4 Jahre werden Gewinner und Verlierer bestimmen. Gleichzeitig entstehen soziale und ethische Standards für den Umgang mit KI.
Fazit: Die allgemeine Zurückhaltung der Tech-Branche bei Inhaltsmoderation deutet darauf hin, dass ethische Standards in der KI-Entwicklung auf Widerstand stoßen werden.
3. 💡 Axios-Briefings: Trumps Washington im Fokus
Marc Caputo, einer der besten vernetzten Reporter in der MAGA-Welt, gibt am Montag Einblicke in die ersten Tage der Präsidentschaft von Trump. Melden Sie sich hier an.
4. 📷 Schnelle Waldbrände erschrecken L.A.
Foto: David Swanson/AFP via Getty Images
In Kalifornien brennen mehrere Waldbrände. Mehr als 30.000 Menschen wurden evakuiert, und 3.000 Hektar Land sind betroffen. Besonders gefährdet ist die wohlhabende Nachbarschaft Pacific Palisades.
- Notfallfahrzeuge wurden durch Verkehrsstaus blockiert.
- Prominente wie der Lakers-Coach JJ Redick mussten evakuiert werden.
5. ⚠️ Scoop: Warnung vor Gaza-„Katastrophe“
Foto: Abed Rahim Khatib/Anadolu via Getty Images
US-Beamte warnen das Übergangsteam von Trump vor einer bevorstehenden humanitären Krise in Gaza. Eine neue israelische Gesetzgebung wird die Arbeit der UN-Hilfsorganisation für Palästinenser erheblich erschweren.
Warum das wichtig ist: Gaza steht nach einem Jahr Krieg kurz vor dem Zusammenbruch, und es gibt keine tragfähigen Alternativen zur Unterstützung der Bevölkerung.
6. 🗳️ Demokraten halten Kontrolle in Virginia
Foto: Bob Brown/Richmond Times-Dispatch via AP
Die Demokraten haben ihre Mehrheit im Landesparlament von Virginia knapp gehalten. Dies könnte die konservative Agenda von Gouverneur Glenn Youngkin in seinem letzten Amtsjahr einschränken.
7. 🏛️ Jimmy Carter liegt im Kapitol aufgebahrt
Foto: Andrew Harnik/AP
Der frühere Präsident Jimmy Carter liegt im Kapitol aufgebahrt. Die Öffentlichkeit kann bis morgen Abschied nehmen. Seine Staatsbeerdigung findet in der National Cathedral statt.
8. 🐼 Panda-Wirtschaft in Washington D.C.
Foto: The Watergate Hotel
Mit der Ankunft zweier Pandas im Smithsonian National Zoo boomt die Panda-bezogene Wirtschaft in D.C. Lokale Geschäfte und Hotels bieten thematische Angebote an, darunter Panda-Bars, -Leckereien und -Pakete.
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Three massive, concurrent tectonic shifts are reordering in dramatic ways how America and the world will get, and consume, information in the years ahead, Jim VandeHei and Mike Allen write in a „Behind the Curtain“ column:
- Trust in traditional media is vanishing.
- Where people are getting information has shattered into dozens of ecosystems.
- The world’s most powerful social platforms — X, Facebook, Instagram — no longer police speech or information.
Why it matters: In this new information world order, the people with the largest platforms and followings hold more power than ever in shaping reality. That’s a seismic shift in how realities are formed in real time.
Meta’s decision to dial back fact-checking, announced yesterday, captures the sea change.
- A few short years ago, Twitter (before it was X), Facebook and Instagram had robust teams monitoring news and information — and pulling down posts that were hateful or deemed fake or misinformation. On top of that, news organizations had more credibility than today — allowing them both to expose misinformation, and also help correct it for the public.
- Now, the platforms‘ fact-checking teams have been dismantled, and traditional media is more delegitimized with a lot of consumers.
While that was happening, the common window through which most Americans learned about the country and the world — TV, newspapers, radio — was shattered into dozens of shards of glass, based on consumer’s personal preferences.
- So as President-elect Trump — a huge beneficiary of this new reality — takes office, the way we get informed has been upended in ways most have not fully reckoned with.
📈 Rising powers:
- Elon Musk (211 million followers on X), Mark Zuckerberg (118 million followers on Facebook, 15 million on Instagram) and others running the biggest, most influential platforms, and attracting the biggest personal followings. Trump has 97 million followers on X, if he ever returns in earnest. Plus his posts from his own platform, Truth Social (8.5 million followers), are instantly mirrored and amplified on X by official Trump accounts, fan accounts and news organizations.
- New media entities, especially on the right, benefit from the new dynamics.
- Any media company or person with a big following that trusts them to help make sense of the world around them (the mission of Axios). Tech execs tell us this shifting reality presents new opportunities for trusted names in media to help readers navigate the information landscape.
- Most worrisome, malicious actors who want to spread misinformation at scale with scant policing. Russia, China and others are quite adept at this and now face less resistance.
🧠 Reality check: Trump, Musk, and Zuckerberg are beneficiaries — but are proactive architects, not passive winners.
👀 Eye on the prize: Musk is trying to use this power to shape public opinion in the U.S., Britain and Germany in ways that help his political and business interests. Musk and Trump are of one mind on most topics — giving each more power.
- Zuckerberg is basically using the Musk playbook: Align with and back Trump, make plain his company is moving in a more MAGA-friendly direction, and stop policing his platforms in ways that bother either Trump or his supporters.
- Friends of Zuckerberg tell us this is what he long wanted to do, but felt he couldn’t for internal and external reasons. Now it’s easy.
Beyond replacing fact-checking, Meta also said it will bring back more political content to its platforms and end restrictions on certain topics „out of touch with mainstream discourse,“ Zuckerberg said in his announcement video, „like immigration and gender.“
- It also will adjust filters scanning for policy violations to tackle only illegal and „high severity“ violations. Those include topics like terrorism, child sexual exploitation, drugs, fraud and scams.
- The company’s U.S. content review team will move to Texas from California. Zuckerberg said that will help Meta „build trust to do this work in places where there is less concern about the bias of our teams.“ X last year announced the creation of a safety unit in Texas.
🔮 What to watch: One company struggling in this new environment is The Washington Post, which is bleeding talent and facing an internal revolt.
- We hear Amazon founder Jeff Bezos, who owns The Post, wants to make it a publication for „all of America,“ with a heavy emphasis on social media, not traditional media popularity.
- Relatedly, The Post said yesterday that it’ll abandon longtime efforts to promote its scoops to TV and other legacy outlets, to expand „beyond traditional media to reach new audiences.“
Why it matters to you: The burden now falls on you to find sources of information you trust for reliable truth. That means better scrutinizing not only the publications you choose, but the individuals you follow on social media. That’s a lot to ask — but it’s the new necessity.
- Share this column … Axios‘ Sara Fischer and Scott Rosenberg contributed reporting.