fundamentales Problem der öffentlichen Meinungsbildung an, das von mehreren Faktoren beeinflusst wird – darunter gezielte Desinformationskampagnen, wirtschaftliche Interessen und psychologische Mechanismen.
1. Wer hat Interesse daran, dass die Deutschen glauben, der Verbrenner sei besser?
Hier gibt es mehrere Akteure mit unterschiedlichen Interessen:
• Die deutsche Autoindustrie (insbesondere BMW, Mercedes, VW & Co.)
Sie haben jahrzehntelang Milliarden in die Entwicklung von Verbrennungsmotoren gesteckt und ein gigantisches Zuliefernetzwerk aufgebaut, das von Kolben, Getrieben und Abgasanlagen lebt. Ein abrupter Wandel zu Elektroautos bedeutet hohe Investitionen und gleichzeitig den Verlust alter Geschäftsmodelle, insbesondere im Bereich Ersatzteile und Wartung.
• Öl- und Gasindustrie
Deutschland hat über Jahre hohe Abhängigkeiten zu fossilen Energien aufgebaut, auch mit Unterstützung der Autokonzerne und Industrieverbände. Die mächtige Mineralöl-Lobby (Shell, BP, ExxonMobil, TotalEnergies) hat ein großes Interesse daran, dass die Verbrenner nicht zu schnell verschwinden. Ihre Milliarden-Gewinne hängen von der Nachfrage nach Benzin und Diesel ab.
• INSM (Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft)
Diese von Arbeitgeberverbänden finanzierte Organisation betreibt gezielt Kampagnen gegen die Energiewende und gegen politische Maßnahmen zur Förderung von Elektroautos. Sie hat in der Vergangenheit Werbung gegen E-Autos geschaltet, oft mit irreführenden Informationen.
• Rechtspopulistische Parteien & Akteure
Die AfD und ihr Umfeld haben das Thema „Verbrenner-Verbot“ als Kampfbegriff instrumentalisiert. Sie verkaufen es als „Freiheitsverlust“ oder „grüne Bevormundung“, obwohl es keinen generellen Zwang zum Elektroauto gibt. Diese Narrative werden von Boulevardmedien wie Bild verstärkt, die oft übertrieben oder falsch berichten.
• Russland & China – Geopolitische Interessen
Es gibt Anzeichen dafür, dass Russland und möglicherweise auch China gezielt Desinformationen streuen, um Unruhe in westlichen Ländern zu schüren. Russland profitiert direkt davon, wenn die EU weiterhin Öl und Gas importiert. China hingegen dominiert den globalen Markt für Elektroautos (BYD, CATL, NIO, Geely) und kann sich freuen, wenn deutsche Unternehmen beim Technologiewandel straucheln.
2. Warum fällt die Bevölkerung auf dieses Narrativ rein?
• Psychologie des Verlusts
Menschen reagieren stärker auf den potenziellen Verlust als auf einen möglichen Gewinn. Wenn ihnen erzählt wird, dass „ihr geliebter Verbrenner“ verboten wird, fühlen sie sich persönlich angegriffen – auch wenn sie noch nie ein Elektroauto ausprobiert haben.
• Mediale Manipulation
Die Berichterstattung in Deutschland ist teilweise sehr einseitig. Medien wie Bild, Welt, oder Focus bedienen das Narrativ von „Bevormundung“ durch die Politik. Diese Medien haben große Reichweiten und beeinflussen die öffentliche Meinung stark.
• Soziale Identität & Kulturkampf
Autos sind in Deutschland ein Statussymbol und tief in der Kultur verankert. Viele sehen es als „Angriff auf ihre Lebensweise“, wenn die Politik den Verbrenner auslaufen lassen will. Elektroautos werden fälschlicherweise als „grünes Projekt“ wahrgenommen, das nur von „Ökos“ und „Großstädtern“ gefahren wird.
• Geringe Erfahrungswerte
Viele Menschen haben noch nie ein Elektroauto gefahren. Sie verlassen sich daher auf Mythen („zu wenig Reichweite“, „Laden dauert ewig“, „Akkus halten nicht lange“), obwohl diese Probleme technologisch längst gelöst oder in absehbarer Zeit verschwinden werden.
3. Welche Strategie steckt dahinter?
Die Kampagne gegen Elektroautos ist Teil einer größeren Strategie:
• Sabotage der Energiewende
Je mehr Unsicherheit um die Elektromobilität besteht, desto langsamer kommt die Energiewende voran. Deutschland bleibt länger abhängig von fossilen Brennstoffen.
• Politische Destabilisierung
Indem die Debatte um Elektroautos künstlich aufgeheizt wird, entstehen gesellschaftliche Spaltungen. Menschen werden in Lager gedrängt („Grüne Ideologen vs. Autofahrer“), was populistischen Parteien nutzt.
• Wirtschaftliche Schwächung Deutschlands
Wenn Deutschland zu langsam auf Elektromobilität umsteigt, verlieren die heimischen Hersteller Marktanteile an Tesla, BYD oder Hyundai. Das schwächt die deutsche Wirtschaft langfristig.
Fazit: Die Falle ist offensichtlich – aber nicht alle erkennen sie
Das eigentliche Problem ist nicht der technologische Wandel selbst, sondern die gezielte Desinformation, die diesen Wandel sabotiert. Die Automobilbranche wird sich langfristig nicht dagegen wehren können – die Konkurrenz ist bereits zu stark. Aber je länger Deutschland zögert, desto schlechter stehen seine Firmen da.
Es wäre daher für alle Beteiligten klüger, sich darauf zu konzentrieren, wie Deutschland die besten Elektroautos bauen kann, anstatt zu verteidigen, was sowieso verschwindet. Die Verzögerungstaktik spielt nur in die Hände derer, die Deutschland wirtschaftlich und politisch schwächen wollen.