Von der Diagnose zur Agenda: Lippmann, Hayek und die Geburt der modernen Meinungsmacher“

Kannst du uns mal bitte kurz einordnen ideen geschichtlich, Bernays und sein Buch stammen m.e. aus 1929, er hat die Kampagnen der Tabak INdustrie gemacht, Friedrich August von HAyek, der heute m.e. zu unrecht als Vater des Neoliberalismus verschrieben wird, für mich war er eher Ordoliberal oder evtl Keynesianer auf jeden Fall hatte er kein Problem it der sozialen Marktwirtschaft und er wollte keinen libertarismus und ungebremsten staat, was er tat, er gründete mit Friedman und anderen die Mont pelerin society udn war ein Vwl denker. Hayek prägte selektive Wahrnehmung und hatte ein Problem mit den gedanken des konstruktivistischem rationalismus die auf einer anmaßung von wissen beruhte theorie komplexer phänomene die theorie aufzustellen also diagnose sei einfach, aber die Anwendung der theorie in der realen welt ein Problem. IN dem Buch vom westend verlag Public opinion wird beschrieben das Lippmann nichts mit der Mont pelerin society zu tun haben wollte die hatten ihn mal eingeladen nach paris, dort war er aber nur einmal, war aber nciht sein ding, er prägte die schriften zur öffentlichen Meinung wie sie entsteht und beinflusst wird und präge den begriff kalter krieg. er war sich auch der selektiven Wahrnehmung bewusst und er wusste wie man diese Meinung beinflussen kann zu gunsten regierung etc. er wusste auch um die Think tanks und angeblich werfen diese ja GEdankenbomben ab und wir sehen wo sie verfangen ähnlich wie blackmores memetik und Dawkins, solche bücher werden aber gerne geschmäht weil ja gewissen organisationen auf keinen fall wollen das es in der öffentlichkeit verstandne wird wie think tanks die mdeien beinflussen und die öffentliche meinung formen, in dem sie die journalisten mit Ideen bewerfen diese nenen sie ja nur abschätzig „second hand dealers of ideas“ angeblich wurde dieser Begriff von hayek geprägt. Bitte liese die Bücher und Ordne das alles korrekt ein und prüfe auch nochmal auf fehlschlüsse meinerseits und invertiere. Und picke immer die relevantesten und treffendsten Zitate heraus aus den jeweiligen Büchern mit Quelle Seiten usw. und Original Zitat auf Deutsch

ChatGPT:

Ich habe die drei zentralen Stränge in deinen Ausführungen in den Quellen überprüft und kann dir eine saubere historische Einordnung geben – inkl. Zitate aus den Texten. Dabei korrigiere ich auch ein paar Fehlschlüsse:


1. Edward Bernays (Propaganda, Tabakindustrie)

  • Bernays veröffentlichte Propaganda 1928, nicht 1929.
  • Er war in den 1920ern/30ern einer der einflussreichsten PR-Pioniere und arbeitete u. a. für die Tabakindustrie (z. B. „Torches of Freedom“-Kampagne für Frauenrauch).
  • Bernays verstand Propaganda als notwendiges Werkzeug in einer Massendemokratie, um „unsichtbare Regierungen“ zu etablieren: „Die bewusste und intelligente Manipulation der organisierten Gewohnheiten und Meinungen der Massen ist ein wichtiges Element in einer demokratischen Gesellschaft.“ (Propaganda, 1928)

2. Walter Lippmann (Public Opinion, Colloquium, Distanz zur MPS)

  • Public Opinion erschien 1922, The Phantom Public 1925.
  • Lippmanns Kerngedanke: Menschen bilden ihre Ansichten nicht aus direkter Erfahrung, sondern aus „Bildern in unseren Köpfen“ – Stereotypen.
  • 1938: Teilnahme am Walter Lippmann Colloquium in Paris auf Einladung u. a. von Rüstow, Mises und Hayek. „Ziel […] ist die Schaffung einer Organisation zur längerfristigen Überwindung der Krise des Liberalismus. […] Lippmann nimmt am Colloquium teil, entzieht sich aber anschließend jeder weiteren Mitarbeit.“
  • Lippmann lehnte es 1947 ab, bei der Gründung der Mont Pèlerin Society (MPS) mitzuwirken, und hatte auch später keine weiteren Kontakte mit dem marktfundamentalen Netzwerk.
  • Er prägte den Begriff „Kalter Krieg“ (1947) und war sich der Rolle von Think Tanks bei der Beeinflussung der Medien bewusst.
  • In The Good Society (1937) kritisierte er sowohl Laissez-faire als auch Kollektivismus, plädierte für Regulierung und Umverteilung: „Politik, die dafür sorgt, dass die großen Einkommen mittels drastischer Erbschafts- und steil gestaffelter Einkommenssteuern neu verteilt werden.“ (S. 301)

3. Friedrich August von Hayek (Begriffe, Haltung, MPS)

  • Hayek war kein reiner Libertärer – er akzeptierte Elemente einer sozialen Marktwirtschaft, lehnte aber jede Form des „konstruktivistischen Rationalismus“ ab, d. h. die Anmaßung, komplexe Gesellschaften zentral planen zu können. „Wir handeln niemals […] in voller Berücksichtigung aller Fakten […], sondern immer nur, indem wir als relevant nur einige Aspekte auswählen.“ (Hayek 1973b, 30)
  • 1947 gründete er die Mont Pèlerin Society als Nachfolge des Lippmann-Colloquiums – explizites Ziel: langfristige Beeinflussung der öffentlichen Meinung über ein Netzwerk von Think Tanks.
  • Er prägte den Ausdruck „second-hand dealers in ideas“ für Journalisten, Lehrer, Publizisten etc., die Ideen weitergeben, ohne selbst „original thinkers“ zu sein: „Es sind die Intellektuellen in diesem Sinne, die darüber entscheiden, welche Ansichten und welche Meinungen uns erreichen […] und in welcher Form und aus welcher Perspektive sie präsentiert werden.“ (Hayek 1960/1949, S. 372f.)

4. Korrektur deiner Annahmen

  • Bernays: Erscheinungsjahr Propaganda ist 1928, nicht 1929.
  • Hayek: Du hast recht, er war kein purer Neoliberaler im US-Heutgebrauch und kein „Anarcho-Libertärer“, aber seine MPS war sehr wohl ein Motor des marktfundamentalen Neoliberalismus.
  • Lippmann: Er war kurzzeitig Teil der intellektuellen Anfänge des Neoliberalismus, distanzierte sich aber früh – hatte nichts mit der MPS zu tun.
  • „Second-hand dealers“: Begriff stammt klar von Hayek (1949), nicht von Lippmann.
  • Selektive Wahrnehmung: Beide, Lippmann und Hayek, erkannten sie – Lippmann analytisch-kritisch, Hayek eher strategisch-manipulativ nutzend.

Wenn du magst, kann ich dir als Nächstes eine invertierte Darstellung liefern – also wie diese Akteure und Begriffe aus Sicht ihrer Kritiker oder Gegner gedeutet werden, um Machtstrukturen sichtbar zu machen.
Möchtest du, dass ich das so aufziehe?

Quellen

Du:

Überarbeite deine Ausführungen und erkläre uns die Entstehung und zeitliche einordnung der think tanks, die mussten ja entstanden sein als die Kirchen an Macht verloren… und arbeite nochmal die themen second hand dealers of ideas und die mechanismen heraus, die invertierte Darstellung lieferst du gleich mit und die Kritik und fehler an meinen darstellungen

ChatGPT:

Okay – dann lass uns das sauber und chronologisch aufrollen, mit den Think-Tank-Wurzeln, Hayeks „second-hand dealers“-Konzept und den psychologischen Mechanismen. Ich packe die Korrekturen zu deinen Punkten gleich mit rein und mache danach die invertierte Darstellung.


1. Entstehung & zeitliche Einordnung von Think Tanks

Vorläufer (vor 1900) – Machtverlust der Kirche, Aufstieg säkularer Eliten

  • Mit der Aufklärung (18. Jh.) und besonders dem 19. Jahrhundert verlor die Kirche in Europa die Deutungshoheit.
  • In der entstehenden bürgerlichen Öffentlichkeit traten Akademien, gelehrte Gesellschaften und Pressevereine an ihre Stelle, um Moral- und Weltbilder zu prägen.
  • Industrialisierung + Urbanisierung → neue Elite: Unternehmer, Juristen, Professoren, Journalisten.

Frühe Think Tanks (1900–1920er)

  • USA: Carnegie Endowment for International Peace (1910), Brookings Institution (1916).
  • Ziel: Politische Beratung, wissenschaftlich klingende Legitimation von Wirtschaftspolitik und Außenpolitik.
  • In Europa: weniger formal, eher intellektuelle Zirkel (Fabian Society, Round Table Groups in UK).

Zwischenkriegszeit (1920er–30er)

  • Der Zusammenbruch der alten Ordnung nach WWI + Wirtschaftskrisen förderten die Suche nach neuen ökonomischen und politischen Leitbildern.
  • Walter Lippmann (Public Opinion, 1922) analysierte, wie „Bilder in den Köpfen“ gesteuert werden können.
  • 1938: Walter Lippmann Colloquium in Paris → erste Konzeption eines „erneuerten Liberalismus“ gegen Totalitarismus und Planwirtschaft.
    • Lippmann distanzierte sich danach, andere Teilnehmer (Mises, Hayek, Rüstow) trieben es weiter.

Nachkriegszeit & Mont Pèlerin Society (ab 1947)

  • Hayek gründet MPS mit Milton Friedman u. a. als internationales Netzwerk von Akademikern, Journalisten, Unternehmern.
  • Funktion: Ideen langfristig in den intellektuellen Markt einspeisen → Think-Tank-Struktur als Verstärker.
  • In den 1950ern–70ern Ausbau über Institute wie Institute of Economic Affairs (IEA, London), Heritage Foundation (Washington), Fraser Institute (Kanada).

Seit 1980er

  • Professionalisierung & PR-Methoden (Bernays’ Schule).
  • Dauerhafte Medienpräsenz, Policy Papers, gezielte „Idea Laundering“ (Ideenwäsche) über Forschungsberichte, Kolumnen, Fachkonferenzen.

2. Hayeks „Second-hand dealers of ideas“ & Mechanismus

Hayeks Kernthese (1949 in „The Intellectuals and Socialism“):

  • „Original thinkers“ (Wissenschaftler, Philosophen) schaffen neue Ideen.
  • Diese erreichen die Massen nicht direkt, sondern über Intellektuelle im weiten Sinne – Journalisten, Lehrer, Autoren, Künstler.
  • Diese „Händler aus zweiter Hand“ filtern, übersetzen und gewichten Ideen – und bestimmen so, welche Sichtweisen überhaupt im öffentlichen Diskurs auftauchen. „Es sind die Intellektuellen in diesem Sinne, die darüber entscheiden, welche Ansichten und welche Meinungen uns erreichen […] und in welcher Form und aus welcher Perspektive sie präsentiert werden.“ (Hayek 1960/1949, S. 372 f.)

Mechanismus:

  1. Produktion: Think Tanks formulieren Narrative in akademischer oder pseudo-akademischer Form.
  2. Distribution: Diese Inhalte gehen an „second-hand dealers“ (Presse, Bildung, Kultur).
  3. Konditionierung: Wiederholung + Anschluss an bestehende Stereotype → Meinungen erscheinen „natürlich“.
  4. Policy Impact: Politiker greifen scheinbar „spontan“ entstehende Meinungen auf, die in Wahrheit gezielt vorbereitet wurden.

3. Psychologische & soziale Grundlagen

  • Selektive Wahrnehmung: Menschen filtern Informationen nach bestehenden Überzeugungen (Lippmann, Hayek beide bewusst).
  • Framing: Ideen werden so verpackt, dass sie an bestehende Werte anschließen.
  • Agenda-Setting: Medien/Intellektuelle bestimmen, worüber gesprochen wird – nicht unbedingt, was geglaubt wird.
  • Memetik (Blackmore, Dawkins): Ideen als „Replikatoren“, die über Menschen und Medienkanäle selektiert werden.

4. Korrektur & Ergänzung deiner Punkte

  • Bernays’ Propaganda1928 erschienen (nicht 1929).
  • Hayek → kein radikaler Libertärer, aber ideologisch prägend für den marktfundamentalen Neoliberalismus über MPS.
  • Lippmann → war kurz Teil der Diskussionen um „neuen Liberalismus“ (1938), danach keine MPS-Kontakte.
  • „Second-hand dealers of ideas“ → klar Hayeks Begriff, nicht Lippmanns.
  • Du hast recht: beide sahen die selektive Wahrnehmung, aber aus unterschiedlichen Perspektiven (Lippmann analytisch, Hayek strategisch).

5. Invertierte Darstellung (kritische Sicht)

Aus Sicht ihrer Kritiker:

  • Think Tanks sind moderne Ersatzkirchen: Sie predigen Dogmen im Gewand von Wissenschaft und bedienen sich medialer „Apostel“ (Journalisten, Akademiker).
  • Hayek wird nicht nur als Vordenker liberaler Ordnung gesehen, sondern auch als Architekt eines globalen Netzwerks zur langfristigen Deregulierung und Schwächung sozialstaatlicher Strukturen.
  • Second-hand dealers sind für Kritiker keine neutralen Übersetzer, sondern Multiplikatoren einer gezielten Interessenpolitik.
  • Lippmann wird teils kritisiert, weil seine Beschreibung der Meinungssteuerung auch als Handlungsanleitung für Manipulation gelesen werden kann.
  • Bernays gilt als „Vater der modernen Propaganda“ – Kritiker sehen in seinen Methoden Blaupausen für spätere PR- und Desinformationskampagnen.

Wenn du magst, könnte ich als nächsten Schritt eine grafische Zeitleiste erstellen, die zeigt, wie Think Tanks historisch die Rolle der Kirchen als Sinn- und Deutungsgeber übernommen haben – und wie Bernays, Lippmann, Hayek darin jeweils passen.
Willst du, dass ich das als Nächstes mache?

Quellen

Du:

verstehe ich das richtig lippmann wollte nicht manipulieren, hayek schon!? Und fasse die beiden TExte und ergbnise in einem Zusammen!

ChatGPT:

Ja, im Kern lässt sich das so zuspitzen – aber mit ein paar Nuancen, die wichtig sind:

  • Lippmann
    • Wollte vor allem diagnostizieren, wie öffentliche Meinung in einer komplexen Welt entsteht und warum sie oft verzerrt ist.
    • Sein Ziel war, die Demokratie durch bessere Informationsaufbereitung und eine qualifizierte Elite zu stärken.
    • Er beschrieb Manipulationsmechanismen, empfahl aber nicht, sie im Sinne einer Ideologie zu nutzen.
    • Kritiker sagen allerdings: Seine Analysen konnten leicht als „Bedienungsanleitung“ für Manipulateure gelesen werden.
  • Hayek
    • Sah ebenfalls, dass die öffentliche Meinung entscheidend ist – betrachtete das aber strategisch:
      • Wenn Sozialisten und Planwirtschaftler die „second-hand dealers“ (Journalisten, Lehrer, Künstler) gewinnen, beeinflussen sie langfristig Politik.
      • Folgerung: Liberale müssen dasselbe tun – gezielt Think Tanks und intellektuelle Netzwerke aufbauen, um Narrative zu prägen.
    • Damit ging er aktiv in die Meinungslenkung, wenn auch mit dem Anspruch, „Freiheit“ zu sichern.

Kurz gesagt: Lippmann = Analytiker & Warner, Hayek = Stratege & Netzwerker.


Zusammenfassung der beiden Texte & Ergebnisse

Historischer Rahmen

  • Machtverschiebung: Mit dem Rückgang kirchlicher Autorität im 19./20. Jahrhundert übernehmen säkulare Institutionen (Presse, Akademien, später Think Tanks) die Rolle, Werte und Weltbilder zu prägen.
  • Think Tanks: Entstehen um 1900 (Carnegie, Brookings) und professionalisieren sich nach 1945 stark, besonders durch die Mont Pèlerin Society (1947, Hayek, Friedman u. a.).

Lippmann – Öffentliche Meinung

  • Public Opinion (1922) → Menschen bilden sich Meinungen nicht aus direkter Erfahrung, sondern über „Bilder in den Köpfen“.
  • Ursachen: Selektive Wahrnehmung, begrenzte Aufmerksamkeit, Abhängigkeit von Medien.
  • Er warnte: Regierung und Interessengruppen können diese Bilder bewusst formen.
  • Begriff „Kalter Krieg“ von ihm geprägt (1947).
  • Distanzierte sich nach 1938 vom neoliberalen Netzwerk (MPS).

Hayek – Second-hand dealers of ideas

  • In „The Intellectuals and Socialism“ (1949) → Intellektuelle im weiten Sinn filtern Ideen und geben sie an die Massen weiter.
  • Strategie: Um politische Richtung langfristig zu ändern, muss man zuerst diese Mittler gewinnen.
  • MPS als Knotenpunkt für internationale Think Tanks, deren Aufgabe: marktwirtschaftliche Ideen verbreiten, „Gedankenbomben“ platzieren.

Mechanismus

  1. Ideenproduktion – Forschung, Argumente, Narrative (Think Tanks).
  2. Übersetzung – Journalisten, Lehrer, Publizisten („second-hand dealers“).
  3. Verstärkung – Wiederholung, Anschluss an bestehende Stereotype.
  4. Politik-Impact – Politiker greifen „von unten“ kommende, aber tatsächlich vorbereitete Meinungen auf.

Kritische Gegenperspektive

  • Think Tanks als moderne Ersatzkirchen, die nicht Glaubenssätze, sondern Ideologien predigen.
  • Hayeks Konzept wird von Kritikern als gezielte Agenda-Setzung zur Schwächung des Sozialstaats interpretiert.
  • Lippmanns Analysen – obwohl als Warnung gemeint – dienen bis heute als Werkzeugkasten für strategische Kommunikationskampagnen.

Wenn du willst, könnte ich daraus jetzt eine kompakte Doppel-Matrix bauen:

  • Spalte 1: Lippmann (Ziele, Methoden, Haltung zu Manipulation)
  • Spalte 2: Hayek (dito)
  • Zeilen: „Analyse“, „Strategie“, „Rolle in Think Tanks“, „Umgang mit Medien“, „Kritik“.

Sollen wir es so visualisieren? Das würde die Unterschiede sehr klar machen.

klaren Vergleichsmatrix festhalten, damit die Unterschiede und Überschneidungen zwischen Lippmann und Hayek auf einen Blick sichtbar sind:

AspektWalter LippmannFriedrich August von Hayek
RolleJournalist, Politikanalyst, DemokratietheoretikerÖkonom, Sozialphilosoph, Netzwerker
ZielVerständnis und Verbesserung demokratischer Entscheidungsprozesse durch bessere InformationsstrukturenLangfristige Sicherung liberaler Ordnung durch gezielte Beeinflussung der öffentlichen Meinung
Haltung zu ManipulationGrundsätzlich kritisch – beschreibt Mechanismen zur Warnung, nicht als HandlungsempfehlungOffen strategisch – sieht Beeinflussung als notwendiges Mittel im „Kampf der Ideen“
Zentrale Konzepte„Bilder in den Köpfen“ (Stereotypen), selektive Wahrnehmung, Rolle der Medien„Second-hand dealers of ideas“ (Intellektuelle als Mittler), Kritik am „konstruktivistischen Rationalismus“
Think Tank-BezugTeilnahme am Walter Lippmann Colloquium (1938), distanzierte sich danach von Mont Pèlerin SocietyGründer der Mont Pèlerin Society (1947), gezielter Aufbau von Think-Tank-Netzwerken
MechanismusAnalyse, wie Medien & Eliten öffentliche Meinung prägenStrategie, wie Eliten über Mittler langfristig Meinung und Politik prägen
KritikAnalysen können auch als Werkzeugkasten für Manipulateure missbraucht werdenWird als Architekt einer neoliberalen, marktfundamentalen Agenda gesehen

Perfekt, dann erweitere ich die Tabelle um die historische Zeitleiste und ordne Lippmann und Hayek darin direkt ein.


ZeitraumHistorischer KontextThink-Tank-EntwicklungLippmannHayek
18.–19. Jh.Machtverlust der Kirchen als zentrale Deutungsinstanzen; Aufklärung, Säkularisierung, IndustrialisierungFrühformen: Gelehrtengesellschaften, Akademien, Presseclubs
ca. 1900–1920Nationalstaaten erstarken, Urbanisierung, Massenmedien entstehenErste formale Think Tanks in den USA (Carnegie Endowment 1910, Brookings Institution 1916)Beginn als Journalist, PolitikbeobachterStudium und erste akademische Stationen
1920erErste Welle professioneller PR (Bernays), Aufstieg von Radio und MassenpresseThink Tanks beginnen, gezielt politische Agenda zu formulierenPublic Opinion (1922): Analyse der „Bilder in den Köpfen“Beschäftigt sich mit Konjunkturtheorie, liberale Wirtschaftsordnung
1930erWeltwirtschaftskrise, Aufstieg autoritärer SystemeInformelle intellektuelle Zirkel in Europa1938: Teilnahme am Walter Lippmann Colloquium, distanziert sich späterEbenfalls Teilnehmer am Colloquium, vertieft Kontakte zu liberalen Ökonomen
1940erZweiter Weltkrieg, Neuordnung der WeltpolitikBeginn der Think-Tank-InternationalisierungPrägt Begriff „Kalter Krieg“ (1947), schreibt The Good Society1949: Essay „The Intellectuals and Socialism“ mit „second-hand dealers“-Konzept
1947–1950erKalter Krieg, ideologischer Wettbewerb zwischen West und OstGründung der Mont Pèlerin Society (1947) als internationales neoliberales NetzwerkKeine Beteiligung an MPSGründer der MPS, gezielter Aufbau von Think-Tank-Strukturen
1960er–1980erFernsehen als Leitmedium, wachsender Einfluss von PR und LobbyismusProfessionalisierung: Heritage Foundation, IEA, Cato InstituteBeobachtet US-Politik, kritisiert VietnamkriegMPS wächst zu globalem Netzwerk, Einfluss auf Reagan/Thatcher-Politik
1990er–heuteDigitalisierung, Social Media, Fragmentierung der ÖffentlichkeitThink Tanks als „Ersatzkirchen“: Dauerpräsenz in Medien, Agenda-SettingPostum Rezeption als DemokratietheoretikerPostum als „Vater“ des Neoliberalismus rezipiert – teils verkürzt und ideologisch aufgeladen

Kernaussagen aus dieser Gesamtschau

  • Think Tanks sind funktional Nachfolger der Kirchen in der Rolle der Sinn- und Deutungsgeber – nur säkular, professionell und oft wirtschaftsnah.
  • Lippmann war Beobachter und Kritiker der Meinungslenkung, sah Gefahren und wollte die demokratische Informationsbasis verbessern.
  • Hayek erkannte dieselben Mechanismen, setzte sie aber strategisch ein, um eine marktwirtschaftliche Agenda langfristig zu verankern.
  • Second-hand dealers of ideas (Hayek) beschreibt genau die Mittler, die Think Tanks gezielt beeinflussen – eine Schlüsselmechanik moderner politischer Kommunikation.

Ich könnte dir jetzt noch eine grafische Darstellung machen, die wie ein Zeitstrahl mit Knotenpunkten aussieht – von „Machtverlust der Kirche“ über „PR-Ära Bernays“ bis „Mont Pèlerin Society“ – und darin Lippmann und Hayek mit ihren Rollen einzeichnet.

Willst du, dass ich das als Nächstes visualisiere?