1. Was ist Apollo News?
- Selbstbeschreibung: „alternatives“ Medium, in Wahrheit rechter Populismus mit pseudojournalistischem Anstrich.
- Funktion: Stimmungsmache gegen EU, Energiewende, Gewerkschaften, „Eliten“; Bespaßung für Publikum, das sich im „gesunden Menschenverstand gegen Klimawahnsinn“ bestätigt sehen will.
- Narrativ: „Wir werden von oben belogen und enteignet – nur Widerstand gegen Brüssel, Grüne und woke Kapitalmärkte rettet uns.“
- Zielgruppe: Jüngere, politikverdrossene Rechte, AfD-nahe, Auto-Fans, Ewiggestrige.
2. Weglassungen im Interview
- Globale Dynamik: Es wird so getan, als sei Elektromobilität nur „EU-Ideologie“. Dass China, USA, Indien massiv investieren, wird verschwiegen oder klein geredet.
- Technikmix: Nur E-Auto vs. Verbrenner. Keine seriöse Diskussion über Hybrid, synthetische Kraftstoffe vs. Effizienzverluste, Batterierecycling.
- Industrieinteressen: VW, Mercedes etc. haben längst Milliarden in E-Mobilität investiert, weil Absatzmärkte (China, USA, Kalifornien) Regulierung erzwingen. Das „kapitulieren vor NGOs“ ist ein Ablenkungsmanöver.
- Arbeitsplätze: Es wird behauptet, der Verbrenner sichere Jobs. Dass Zulieferer auch bei E-Autos neue Wertschöpfung aufbauen können, bleibt unerwähnt.
- Kostenwahrheit: Subventionen für E-Autos werden beklagt, Subventionen und Steuerprivilegien für Diesel, Kerosin etc. bleiben ausgeblendet.
3. Widersprüche
- Kapitalmarkt vs. Politik: Mal ist der Kapitalmarkt der Hauptschuldige (ESG zwingt Firmen), mal die EU (Green Deal), mal NGOs, mal Gewerkschaften. → Schuld wird immer nach außen verteilt.
- Energiekrise: Einerseits „Energiewende gescheitert“, andererseits „wir können CO₂-neutrale Kraftstoffe im großen Stil“ – völlig unklar, wo die dafür nötige erneuerbare Energie herkommen soll.
- Standortargument: „Alles wandert nach Osteuropa ab“ → aber gleichzeitig „Deutschland kann die Technologie halten“. Unentschieden.
- Zukunftsoptimismus: Erst „es ist 5 vor 12“ → dann „wir kriegen es noch hin“. Dramatisierung + Entwarnung = typisches populistisches Muster.
4. Invertieren (wer profitiert wirklich?)
- Das Interview verkauft: „Die EU hat schuld an der Auto-Krise“.
- Invertiert: Die Autoindustrie selbst hat jahrzehntelang Innovation verschlafen, Diesel-Skandal produziert, Lobbyarbeit gegen strengere Klimaziele betrieben – und jetzt die Quittung bekommen.
- Erzählung: „Kapitalmarkt zwingt zur Öko-Ideologie.“
- Invertiert: Kapitalmarkt verlangt Rendite. Firmen reagieren, weil Absatzmärkte Elektromobilität wollen. Ohne Nachfrage kein ESG.
- Erzählung: „Gewerkschaften haben verraten.“
- Invertiert: Gewerkschaften retten Arbeitsplätze durch Transformationsfonds. Ohne Subventionen wäre das Sterben viel schneller.
- Erzählung: „Verbrenner = Wohlstand, E-Auto = Jobkiller.“
- Invertiert: An Verbrennern hängen fossile Importe, Abhängigkeiten, Strafzahlungen. E-Auto-Produktion schafft neue Jobs (Batteriezellen, Ladeinfrastruktur), wenn man sie nicht verschläft.
5. Saftiger Konter für YouTube-Kommentar
Hier ein bissig-ironischer Text, den du so (oder leicht gekürzt) posten kannst:
„Apollo News verkauft wieder die alte Leier: Schuld sind Brüssel, NGOs und böse Kapitalmärkte – nie die Industrie selbst. 🤡 Fakt ist: Mercedes & Co. haben den Diesel-Skandal verzapft, Klimaziele bekämpft, Innovation verschlafen und sich verzockt. Jetzt tut man so, als sei man Opfer der ‚grünen Ideologie‘. In Wahrheit drückt der Weltmarkt auf Elektro – China, Kalifornien, Indien. Wer da nur am Verbrenner klebt, verliert.
Und während Apollo die Tränen um ‚unsere Schrauben-Zulieferer‘ trocknet, vergisst man: Diesel und Kerosin sind seit Jahrzehnten die am stärksten subventionierten Energieträger. Aber wehe, der Staat stützt mal Zukunftstechnologien.
Kurz: Nicht die EU hat die Autokrise erfunden – die Manager haben sie selbst herangezüchtet. Und Apollo News macht wie immer Propaganda fürs Stammtischpublikum: Opferrolle statt Verantwortung.“