Klimajünger, Klimaaktivisten, Klimaalarmisten, Umweltaktivisten


Lieber [Name],

ich möchte Dir hier einmal meine Sicht auf ein paar wichtige Punkte zum Thema Klimapolitik, Medien, Geopolitik und die Rolle großer Parteien erläutern. Mir ist bewusst, dass Du Dich sehr für Umweltschutz und Klimathemen engagierst. Das ist grundsätzlich eine gute Sache. Allerdings habe ich den Eindruck, dass Du – wie viele andere auch – in eine bestimmte Denkblase geraten bist, in der nur noch ein enger Ausschnitt der Realität wahrgenommen wird.
Es wäre schade, wenn dadurch der Blick auf die komplexen Hintergründe und Wechselwirkungen verloren geht, die in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft eine Rolle spielen.
Wenn du das Wort „Vertrauen“ im politischen Kontext nutzt, schwierig, Politik besteht aus Lügen, Vereinfachungen komplexer Sachverhalte… Vertrauen habe ich da zu Niemandem. Und nur weil ich versuche in der Union die Leute von meiner Idee zu überzeugen, bedeutet das noch lange nicht das ich Sie auch wähle, ich muss mir immer strategisch Gedanken machen, wenn ich in einer Koalition sehen will oder in der Opposition und wie ich das erreiche. Schwarz Weiß gibt es hierbei nicht.

  1. Realpolitik versus Aktivismus
    • Politiker*innen stehen heute unter enormem Druck, schnell auf mediale Themen zu reagieren. Sie gestalten die Agenda nicht mehr allein; vielmehr werden sie von medialen Trends und Stimmungen vor sich hergetrieben.
      Das nennen manche
      „Agenda-Setting“
      oder
      Tektonische Verschiebung der neuen Informationsweltordnung“.
    • Bei einer großen Volkspartei wie der Union (CDU/CSU) oder auch der SPD bedeutet das, dass sie ständig Kompromisse finden und zugleich öffentlich bestimmte Signale senden muss, um Wähler*innen nicht zu verlieren. Manche Positionen – etwa zum Thema Migration – kann man kritisch sehen, aber sie sind oft Ausdruck realer Zwänge und Kompromisse.
    • Reine Aktivismus-Positionen, die alles radikal und sofort ändern wollen, kommen in der Praxis schnell an Grenzen, weil demokratische Prozesse Abstimmung und Mehrheiten erfordern. Das gilt übrigens in ähnlicher Weise auch für andere Parteien, sobald sie in Regierungsverantwortung kommen.
  2. Medien, Social Media und Manipulation
    • Du sprichst oft davon, dass bestimmte Parteien „böse“ oder „verantwortungslos“ seien. Bedenke jedoch, dass Du Dich selbst in einem Medienumfeld bewegst, das Dir womöglich stark gefilterte Informationen liefert. Algorithmen in sozialen Medien wollen Dich so lange wie möglich in Deiner „Timeline“ halten. Deshalb bekommst Du bevorzugt Inhalte zu sehen, die Deine bestehende Meinung bestätigen und die Dich emotional ansprechen. Das verstärkt Deinen Confirmation Bias.
    • Gleichzeitig existieren wirtschaftliche und geopolitische Interessen im Hintergrund, die versuchen, die öffentliche Meinung zu beeinflussen – sei es durch gezielte Lobbyarbeit oder durch bewusste Desinformation.
      Schon im Kalten Krieg gab es Versuche, westliche Gesellschaften in Umweltfragen zu beeinflussen. Heute finden ähnliche Mechanismen statt, nur oft wesentlich subtiler und über Social Media verbreitet.
  3. Die Rolle der Greentech-Industrie
    • Auch in der vermeintlich „grünen“ Branche gibt es ganz normale Geschäftsinteressen. Unternehmen – ob im Bereich Elektromobilität, erneuerbare Energien, Recycling oder sonst wo – wollen letztlich Gewinne erzielen. Dass diese Branche als besonders „nachhaltig“ vermarktet wird, gehört mit zur Strategie, um Kund*innen zu überzeugen und Investitionen zu sichern.
    • Keine Technologie ist frei von Problemen. Elektroautos produzieren beispielsweise in der Herstellung höhere CO₂-Emissionen als vergleichbare Verbrenner, weil ihre Batterien ressourcenintensiv sind. Zwar sind die Emissionen im Betrieb oft niedriger, doch wenn die technischen Komponenten (Leistungselektronik, Software, Konnektivität) schneller veralten oder kaputtgehen, kann das die Umweltbilanz verschlechtern. Das ist definitiv in 2024 noch der Fall.
    • Effizienzsteigerungen im kapitalistischen System haben uns in den letzten Jahrzehnten enorm vorangebracht: Wir brauchen heute oft weniger Rohstoffe und Energie für viele Produkte als noch vor 30 oder 40 Jahren. Dieser Trend kann durchaus positiv sein – er wird aber nicht selten instrumentalisiert, um politische Ziele zu untermauern. Die Theorien des Club of Rome sind in großen Teilen überholt und wiederlegt. Sie dienten auch Industrieinteressen und nicht „der menschenfreundlichkeit“
  4. Klimapolitik und Emissionsziele in der Praxis
    • Selbst Angela Merkel, die ja durchaus als eine Art „Klimakanzlerin“ galt, schrieb in ihrem Buch von Emissionsminderungen zwischen 50 und 80 % bis 2050. Das zeigt, dass es nie eine völlig unumstößliche 100-%-Zielvorgabe gab, sondern eine Spannbreite. Dass wir auf lange Sicht möglichst nahe an 0 Emissionen kommen sollten, ist zwar ein internationales Ziel (z.B. Net Zero 2050 das ist inkl Senken und Kompensation), aber viele Fachleute sagen auch, dass vollständige Dekarbonisierung in kürzester Zeit finanziell und technologisch kaum realistisch ist.
      Die „realen“ Vereinbarungen sind: Bis 2100 wird oder soll die Welt auf Null Emissionen sein. Wie aber der entzogene Kohlenstoff dann bereit gestellt wird ist vollkommen offen, deshalb lohnt es sich wenn man sich mit Stoffkreisläufen auseinandersetzt.
    • Der renommierte Ökonom William Nordhaus (DICE-Modell 2023) betont, dass Klimaschutz zwar zentral ist, aber eben auch wirtschaftlich tragfähig ausgestaltet werden muss. Es nützt wenig, ambitionierte Ziele auszurufen, wenn dafür kein bezahlbarer Weg existiert und sich dann Teile der Bevölkerung abwenden.
  5. Weitere ESG-Ziele und globale Zusammenhänge
    • Klimaschutz ist wichtig, aber es gibt noch andere Aspekte nachhaltiger Entwicklung (die sogenannten ESG-Ziele und die SDGs der UN). Dazu gehören soziale Gerechtigkeit, Bildungszugang, stabile Institutionen und vieles mehr. Einseitiger „CO₂-Fokus“ kann dafür sorgen, dass Themen wie Artenvielfalt, Wasserknappheit oder regionale Konflikte vernachlässigt werden.
    • Geopolitisch müssen wir berücksichtigen, dass Länder wie China massiv auf den Weltmarkt drängen – sowohl mit Verbrennern als auch mit neuen Energie-Fahrzeugen (NEV). Gleichzeitig erfolgt ein enormer Ausbau der Energiewirtschaft in China, teilweise mit Kohle, was global gesehen nicht unerheblich ist. Ein isolierter Blick auf Deutschland oder Europa hilft also nicht, wenn man das globale Gesamtbild verbessern will.
  6. Atomkraft als Streitpunkt
    • Es ist belegt, dass Russland und andere Akteure während des Kalten Krieges Desinformation über Atomkraft verbreitet haben, um westliche Gesellschaften zu verunsichern.
      Heute gibt es neue Kampagnen. Allerdings drehen sich die Diskussionen inzwischen um Versorgungssicherheit bei hohem Anteil erneuerbarer Energien. Verschiedene Expert*innen sagen, dass man eventuell einen kleinen Anteil Atomkraftwerke braucht, um die letzten 1–5 % Strombedarf zu decken und die Grundlast zu sichern. Andere sagen, das wird nicht mehr nötig sein, wegen Residuallast und weil die Kostendegression bei erneuerbaren so stark ist.
      https://www.sustainabilitybynumbers.com/p/low-carbon-tech-needs-much-fewer
    • Wer dies sofort abtut, weil es nicht ins eigene Weltbild passt, blendet wichtige technische und ökonomische Argumente aus.
      https://info.janitza.de/energyday25
  7. Warum Bücherlesen und Detailwissen wichtig sind
    • In den letzten 20 bis 30 Jahren hat sich viel entwickelt. Es lohnt sich, Quellen wie Bücher, umfassende Studien oder historische Analysen heranzuziehen, um zu verstehen, wie Entscheidungen in der Energie- und Klimapolitik zustande gekommen sind. Schnelle Schlagzeilen oder Aktivisten-Posts in Social Media sind oft zu verkürzt und emotional, um die Tiefendimension wirklich abzubilden.
    • Wer nur „auf die Schnelle“ Newsartikel und Posts konsumiert, läuft Gefahr, wesentliche Erkenntnisse zu übersehen. Gerade die Kombination von technischer, wirtschaftlicher, geopolitischer und soziologischer Perspektive ist entscheidend, um die Komplexität zu erfassen.
  8. Resümee
    • Es geht mir nicht darum, Dich oder andere davon zu überzeugen, dass man den Klimawandel ignorieren oder alle Klimamaßnahmen ablehnen sollte. Im Gegenteil, wir brauchen einen durchdachten, nachhaltigen Kurs.
    • Aber es ist wichtig zu verstehen, dass hinter den öffentlichen Narrativen – egal ob von „grünen“ Aktivist*innen oder konservativen Parteien – immer auch Interessen und Machtstrukturen stehen. Niemand ist völlig „unschuldig“ oder „reines Opfer“; es ist stets ein komplexes Wechselspiel von Lobbyismus, öffentlichen Stimmungen, Medienberichten und ökonomischen Anreizen.
    • Wer ausschließlich einer Seite glaubt und die andere als „Teufel in Menschengestalt“ verteufelt, sieht die Welt zu einseitig. Gerade wenn man selbst nur wenig Zeit hat (z.B. durch ein anspruchsvolles Studium), sollte man sich hüten, vorschnell zu urteilen.
    • Wenn Du Angst vor dem Klimawandel hast oder Dich von Katastrophenszenarien gelähmt fühlst, könnte es helfen, mehr in die Breite zu lesen: Untersuchungen zu Energieeffizienz, globalen Wirtschaftsprozessen, technologischen Innovationen, historischen Beispielen erfolgreicher Emissionssenkungen etc. Das kann ein realistischeres Bild liefern und Dir einen konstruktiveren Umgang mit den Herausforderungen ermöglichen.

Ich hoffe, Du siehst, dass es hier nicht darum geht, Dich anzugreifen. Ich halte es nur für bedenklich, wenn man sich auf eine Sicht verengt und andere Informationen kategorisch ausblendet. Bleibe bitte kritisch gegenüber allen Seiten – nur so werden wir langfristig zu sinnvollen und zukunftsfähigen Lösungen kommen.

Weitere Informationen findest du in folgenden Überlegungen.

Nachfolgend findest Du eine kompakte Zusammenstellung von Erkenntnissen und Diskussionsansätzen aus der Medienforschung, Kommunikationssoziologie und – soweit öffentlich zugänglich – aus Geheimdienstanalysen bzw. strategischer Kommunikation darüber, wie es zu tiefgreifenden Beeinflussungen in der öffentlichen Meinung kommen kann.
Natürlich kann man in einem kurzen Text nur ein grobes Gerüst skizzieren, aber die folgenden Punkte und Quellen geben zumindest einen Einblick, warum selbst
gebildete und an sich rationale Personen in Filterblasen oder sehr einseitige Narrative geraten können.


1. Algorithmische Verstärkung und „Filterblasen“

Zentrale These
Social-Media-Plattformen und Suchmaschinen liefern personalisierte Informationen auf Basis von Algorithmen, die User möglichst lange auf der Plattform halten sollen. Dieser Mechanismus verstärkt „bekannte“ oder „passende“ Inhalte, die zum jeweiligen Nutzungsverhalten passen. So entsteht ein fortlaufender Kreislauf von Bestätigungen („Confirmation Bias“).

Relevante Studien / Veröffentlichungen

  • Eli Pariser: The Filter Bubble (2011) – Ein Klassiker zum Thema, wenn auch aus den Anfangstagen des Phänomens.
  • RAND Corporation: Studien zum Thema „Truth Decay“ und wie algorithmische Verstärkung zu Polarisierung führt (u. a. Berichte von Jennifer Kavanagh und Michael D. Rich).
  • MIT-Studie (Vosoughi, Roy, Aral, 2018) in Science: „The spread of true and false news online“ – zeigt, wie falsche oder emotionalisierte Botschaften sich schneller verbreiten als sachliche Inhalte.

Hintergrund
Diese Mechanismen begünstigen Extreme und simplifizieren komplexe Sachverhalte („radikale Umweltbewegungen sind die Guten“, „alle Konservativen sind Klimaleugner“ usw.), ohne Raum für Differenzierung zu lassen. Gerade jemand, der in einer bestimmten Blase aktiv ist (z. B. Klima-Aktivismus), bekommt so kontinuierlich Futter, das seine vorgefasste Einstellung bestätigt und verstärkt.


2. Psychologische und soziologische Mechanismen

2.1. Kognitive Verzerrungen (Biases)

  • Confirmation Bias: Tendenz, Informationen zu suchen und zu interpretieren, die bestehende Überzeugungen bestätigen.
  • Group Polarization: Gruppen, die sich ähnlich denken, neigen dazu, in ihren Überzeugungen immer extremer zu werden.
  • Bandwagon Effect: Sich der Mehrheitsmeinung in der eigenen Blase anzuschließen, um nicht ausgegrenzt zu werden.

2.2. Spiral of Silence (Noelle-Neumann)

Ein klassisches Modell aus der Kommunikationsforschung:
Personen hüten sich, abweichende Meinungen zu äußern, wenn sie das Gefühl haben, damit in der Minderheit zu sein. Das kann zu einer scheinbar einheitlichen „Mainstream“-Meinung führen, weil sich Gegenstimmen nicht trauen, überhaupt zu Wort zu kommen.

2.3. Social Identity Theory

Menschen identifizieren sich mit Gruppen, die ihre Werte teilen. Gerade ideologisch aufgeladene Themen – wie Klimaschutz, Kapitalismus- oder Systemkritik – bieten starke Gruppenkohäsion.
Der „Wir gegen die“-Reflex (z. B. „Wir Klimaschützer gegen die fossilen Lobbyisten“) kann stärker sein als objektive Faktenchecks.
z.B. Hans Rosling, Lasst uns der Oma eine reinhauen. Der Instinkt der Schuldzuweisung
https://herzausfels.de/2023/03/18/instinkt-der-schuldzuweisung-last-uns-der-oma-eine-reinhauen/
https://herzausfels.de/2024/10/19/al-gore-hans-rosling-klima-alarmismus-statt-fakten/
https://herzausfels.de/2023/05/19/wie-ich-lernte-die-welt-zu-verstehen-rosling-hans/

Das die Welt bereits heute wieder besser ist als uns Medial suggeriert wird:
https://www.sustainabilitybynumbers.com/p/how-many-people-died-in-disasters
https://www.sustainabilitybynumbers.com/p/food-production-2024
https://www.sustainabilitybynumbers.com/p/amazon-2024
https://www.sustainabilitybynumbers.com/p/book-paperback?r=3hti4y&utm_campaign=post&utm_medium=web&showWelcomeOnShare=false


3. Strategische Kommunikation und „kognitive Kriegsführung“

3.1. „Active Measures“ / Desinformation (Historisches Beispiel)

  • Sowjetische Desinformationskampagnen im Kalten Krieg (oft als „Active Measures“ bezeichnet) waren darauf ausgerichtet, westliche Demokratien zu destabilisieren und zu polarisieren.
    Ein Beispiel war die gezielte Verbreitung von Gerüchten gegen die NATO oder gegen Atomenergie. –> Heute nutzen die PR Strategien exakt das Gegenteil! Nämlich das Beharren auf Atomenergie und fossiler Energie.
  • Operation „Infektion“ (1980er Jahre): Verbreitung der Falschmeldung, das HIV-Virus sei in US-Labors entwickelt worden. So wurde Misstrauen gegen westliche Wissenschaft und Regierungspolitik gesät.

Heutzutage wird ein ähnliches Vorgehen beobachtet, nur über digitale Kanäle und teils subtiler (sog. „Hybrid Warfare“).

3.2. Heutige Formen: „Cognitive Warfare“ und „Reflexive Control“

  • Reflexive Control (ein Begriff aus der russischen Militärdoktrin): Man beeinflusst gezielt die Entscheidungen oder Wahrnehmungen einer Zielgruppe, indem man deren kognitive Muster und Erwartungen kennt.
  • Geheimdienstnahe Experten (z. B. Dokumente von NATO StratCom COE, dem NATO-Zentrum für strategische Kommunikation) betonen, dass selbst ein Streuen von zunächst unverdächtigen Narrativen langfristig das Weltbild einer Zielgruppe prägen kann, ohne dass diese es bemerken.
    https://euvsdisinfo.eu/disinformation-cases/
    https://cemas.io/
  • Auch westliche Denkfabriken wie das Atlantic Council, das Center for European Policy Analysis (CEPA) oder diverse Dokumente des EU vs. Disinfo-Projekts beschreiben Methoden russischer und chinesischer Desinformation bzw. Informationsoperationen.

Wichtig: Solche Mechanismen laufen nicht immer top-down gesteuert ab, sondern verknüpfen sich mit existierenden Ideologien (Anti-Kapitalismus, Anti-Amerikanismus, Systemkritik; auch Umwelt oder Klimaaktivismus LGN/EXTINCTRebellion, Juststopoil, Occupywallstreet) und werden von Aktivistengruppen teils unbewusst weitergetragen.


4. Warum auch „Schlaue“ anfällig sind

4.1. Expertenblindheit vs. Fachfremde Themen

  • Ein Mathematikstudent mag in seinem Fach hochkompetent sein, aber politische Kommunikation und geopolitische Strategien sind ein völlig anderes Gebiet. Zudem kann gerade eine hohe Intelligenz bei Nicht-Spezialisten dazu führen, dass sie ihre eigenen Filterblasen rhetorisch besonders überzeugend verteidigen können („Smart but biased“).
  • Hochintelligente Personen haben häufig mehr Mittel, Informationen zu rationalisieren, die sie in ihr Weltbild integrieren wollen (→ Motivated Reasoning).

4.2. Selektive Mediennutzung

  • Viele Studenten nehmen vor allem kurze Informationshäppchen auf (Social-Media-Posts, kurze Artikel, YouTube-Clips).
    Bücher oder tiefergehende Studien, die wichtige historische und kontextuale Details liefern, kommen oft zu kurz.
  • Sie fühlen sich „informiert“, tatsächlich ist die Perspektive aber stark verengt.

4.3. Gruppendruck und „moral high ground“

  • Die Klimabewegung (Fridays for Future, Letzte Generation etc.) stellt den Klimaschutz als moralisch alternativlos dar. Wer nicht mitzieht, gilt schnell als „unverantwortlich“ oder „rückständig“.
    Gerade junge, idealistisch gesinnte Menschen wollen ungern gegen eine scheinbar edle Moralposition argumentieren.
    Das hier aber auch Massenmanipulation dahinter steckt und knallharte Wirtschaftsinteressen, das scheinen Sie komplett zu ignorieren.

5. Historischer und soziokultureller Kontext: Warum Deutschland?

  • Deutsche Geschichte: Traumatisierungen nach dem Zweiten Weltkrieg, die Protestbewegungen der 68er, die AKW-Bewegung in den 70er und 80er Jahren, die Friedensbewegung gegen NATO-Nachrüstungsbeschlüsse usw. – all das hat ein tiefes „Misstrauens-Gen“ in Teilen der Bevölkerung gegenüber Großindustrie, Militär, Establishment erzeugt.
  • Anti-Atomkraft-Geschichten: Es ist inzwischen historisch belegt, dass einige Gruppierungen in dieser Bewegung (neben vielen authentischen Akteuren) von ausländischen Diensten beeinflusst oder zumindest finanziell unterstützt wurden. Dieses Misstrauen in (westliche) Technologie und Kapitalismus hat sich in Teilen verfestigt.
  • Wirtschaftswunder & Wohlstand: Viele junge Leute haben in einer Phase des relativen Wohlstands gelebt, ohne unmittelbar zu sehen, wie hart dieser erarbeitet werden musste und wie wichtig Industrien oder Technologien für den Aufbau waren. Dadurch entsteht eine gewisse Geschichtsblindheit („Das war immer schon so gut“).

6. Konkrete Hinweise für weitere Lektüre

  1. Noelle-Neumann, Elisabeth: Die Schweigespirale
    • Grundlagenwerk zu Meinungsbildungsprozessen und wie Menschen konform gehen, wenn sie die Mehrheit gegen sich vermuten.
  2. Robert Cialdini: Influence: Science and Practice
    • Klassische Psychologie der Beeinflussung, erklärt Prinzipien wie Reziprozität, Knappheit, soziale Bewährtheit usw.
  3. NATO StratCom COE (Riga) – Veröffentlichungen zum Thema „Cognitive Warfare“ und Desinformation
    • Auf deren Website sind einige Studien öffentlich abrufbar.
  4. RAND Corporation: Berichte zu „Truth Decay“, Fehlinformation und gesellschaftlicher Polarisierung
    • Untersuchungen, wie unterschiedlichste Gruppierungen (Staaten, NGOs, Ideologen) über Social Media Einfluss nehmen.
  5. Cass R. Sunstein: #Republic: Divided Democracy in the Age of Social Media
    • Betrachtet Filterblasen und Social Media aus einer verfassungspolitischen Perspektive.
  6. Berichte europäischer Sicherheitsbehörden
    • Regelmäßig veröffentlichen verschiedene Dienste oder Ministerien Berichte zu hybriden Bedrohungen und Desinformation (z. B. Bundesamt für Verfassungsschutz, BfV; Europol-Analysen).

7. Fazit: Wie entsteht ein „Widerspruchs-loser Glaube“?

  1. Medienlogik + Echo-Kammer
    • Algorithmische Verstärkung und Bestätigungsfehler sorgen dafür, dass widersprüchliche Informationen kaum noch ins Weltbild gelangen.
  2. Soziale und ideologische Einbettung
    • Wer sich in einer Bewegung engagiert und dort Anerkennung erhält, ist viel eher geneigt, den gemeinsamen Narrativen zu folgen.
  3. Fehlende Zeit für Tiefenrecherche
    • Gerade bei Studierenden in anspruchsvollen Fächern bleibt oft keine Zeit, verschiedene Informationskanäle differenziert zu prüfen. Man nimmt schnell verdauliche Info-Häppchen aus dem eigenen Umfeld.
  4. Moralische Überhöhung
    • „Wir retten das Klima und damit die Welt“ lässt Abweichungen als unethisch erscheinen. Das verstärkt Gruppendenken und verhindert kritische Selbstreflexion.
  5. Geschichts- und Kontext-Entkopplung
    • Ohne Verständnis für historische Pfade (Energiewende, industrieller Aufbau, geopolitische Einflüsse) erscheint jede Gegenargumentation wie „alte Denke“ oder „Lobbyismus“.
  6. Strategische Einflussnahme / Desinformation
    • Akteure (staatlich wie nichtstaatlich) nutzen aktiv vorhandene Ideologien und Narrative, um ihre Ziele (Destabilisierung, Polarisierung) zu verfolgen.

Abschließende Anmerkung

Es ist kein Zeichen von Dummheit, in so eine Einflussschleife zu geraten.
Es passiert sogar häufig gerade Menschen, die intellektuell oder moralisch stark motiviert sind. Das Ergebnis ist, dass sie bestimmte Aspekte überbetonen und andere Aspekte komplett ausblenden, sodass ein komplexes Bild auf eine einzige „Wahrheit“ zusammengestaucht wird.

Um solche Einflüsse zu erkennen und zu hinterfragen, braucht es:

  • Vielfalt in den Quellen: bewusst aus unterschiedlichen Lagern lesen, Studien konsultieren, die eigene Gegenposition recherchieren.
  • Sachliche Diskussion: Auch mal Autoritäten in der eigenen Blase in Frage stellen (selbst wenn sie moralisch sehr überzeugt auftreten).
  • Historisches Verständnis: wie haben sich Debatten, Technologien und politische Prozesse in den letzten Jahrzehnten entwickelt?
  • Reflexion eigener Vorurteile: Prüfen, ob man nicht selbst unbewusst dazu neigt, das zu glauben, was ins Weltbild passt.

All das kann erklären, wie ein junger Mensch trotz hoher Intelligenz und Fachwissen in einem Bereich (z. B. Mathematik) für einseitige oder teils radikalisierte Narrative in einem anderen Bereich empfänglich wird.

Im Folgenden einige grundsätzliche Überlegungen dazu, wie Organisationen wie Correctiv oder der Volksverpetzer in der Medienlandschaft wirken können, wie man zwischen legitimer, faktenbasierter Kritik und einseitiger (oder gar alarmistischer) Kampagnenarbeit unterscheidet und warum diese Grauzonen gerade im Bereich Klima-, Energie- und Migrationspolitik so schwer voneinander zu trennen sind. Dabei ist es hilfreich, einen Schritt zurückzutreten und sich generelle Mechanismen der politischen Kommunikation, der NGO-Landschaft und des Informationsumfelds anzusehen.


1. NGOs, Fact-Checking-Plattformen und ihre Narrative

1.1. Selbstverständnis und Finanzierung

  • Fact-Checker wie Correctiv oder VP verstehen sich häufig als neutrale oder gemeinnützige Instanzen, die gegen Desinformation vorgehen.
  • Gleichzeitig haben sie (wie jede Organisation) thematische Schwerpunkte und Wertvorstellungen. Sie wählen aus, welche Themen sie behandeln, wie sie sie aufbereiten und welche Tonalität sie wählen.
    Gatekeeper Mechanismus; und Second Hand Dealership of Ideas (Lippmann, Hayek)
  • Ihre Finanzierung stammt oft aus Stiftungen, Spenden oder Förderprogrammen, bei denen es gelegentlich politische oder weltanschauliche Schwerpunkte gibt (z. B. liberal-progressive Stiftungen, parteinahe Stiftungen etc.).
    Das muss nicht automatisch Manipulation bedeuten, führt aber in der Praxis dazu, dass gewisse Themen intensiver behandelt werden als andere.

1.2. Potenzielle Einseitigkeit und Selektionsfilter

  • Themenfokus: Wenn NGOs schwerpunktmäßig gegen rechte Desinformation vorgehen (oder gegen angebliche Lobbyisten in der Industrie), geraten andere problematische Phänomene womöglich aus dem Blick.
  • Sprache und Framing: Die Art und Weise, wie Sachverhalte dargestellt werden („Merz ist ein BlackRock-Lobbyist“, „BASF ist nur nützlich für Großkapital“, usw.) kann polarisierend wirken.
    https://correctiv.org/aktuelles/wirtschaft/2025/01/28/bester-mann-der-grosskonzerne-das-lobby-netzwerk-von-friedrich-merz/
  • Vereinfachung vs. Komplexität: Gerade im Aktivismusmodus werden oft vereinfachte Schlagworte oder Narrative benutzt.
    Dies kann dazu führen, dass wichtige Zusammenhänge (z. B. positive Errungenschaften eines Großkonzerns, technologischer Fortschritt, globale Lieferketten) in den Hintergrund rücken.

Ergebnis: Diese NGOs mögen durchaus richtige Faktenchecks betreiben und echte Desinformation entlarven – gleichzeitig können sie durch ihre Auswahl und Art der Darstellung unwillkürlich (oder teils bewusst) bestimmte Narrative verstärken, in denen Unternehmen oder konservative Politiker pauschal negativ erscheinen.


2. Alarmismus vs. legitime Kritik

2.1. Woran erkennt man „Alarmismus“?

  • Übersteigerte Sprache und Katastrophenrhetorik: Schlagzeilen à la „Das Ende der Welt naht, wenn wir nicht sofort X tun“ oder „Die Unternehmen zerstören alles“.
  • Undifferenzierte Schuldzuweisungen: Einzelne Politiker*innen oder Konzerne werden als personalisierte Hauptverursacher sämtlicher Probleme dargestellt (z. B. „BASF = Klimakiller schlechthin“).
  • Ausblenden von Komplexität: Alarmistische Akteure ignorieren oft gegenläufige Daten oder reziproke Zusammenhänge (z. B. dass eine funktionierende Chemie- und Düngemittelindustrie elementar für die globale Lebensmittelversorgung ist).

2.2. Woran erkennt man „berechtigte Kritik“?

  • Konkrete Belege und belastbare Quellen: Wird nachvollziehbar dargelegt, was genau an einem Politikkurs oder an einer Unternehmenspraxis kritikwürdig ist? (z. B. Studien, Bilanzen, Zahlen)
  • Eingehen auf Gegenargumente: Wird ersichtlich, dass die Organisation oder Person sich mit den typischen Gegenpositionen auseinandergesetzt hat und diese sachlich widerlegen kann?
  • Angebot praktikabler Lösungsansätze: Gibt es Vorschläge, wie man ein Problem so angehen könnte, dass technische, soziale und wirtschaftliche Realitäten berücksichtigt werden?

2.3. Beispielszenario: Korrektiv vs. Friedrich Merz / BASF

  • Berechtigte Kritik:
    • Aufzeigen, dass ein Politiker wie Friedrich Merz durch frühere berufliche Tätigkeiten und Netzwerke Interessenkonflikte haben könnte.
    • Kritische Fragen zur Rolle großer Konzerne in der Klimapolitik (Lobbyismus, Innovationsbremsen usw.).
  • Einseitigkeit/Alarmismus:
    • Wenn pauschal behauptet wird, Merz sei „nur“ ein Handlanger großer Konzerne und es dabei keinerlei Differenzierung gibt, was er politisch konkret vertritt.
    • Wenn BASF ausschließlich als Umweltsünder oder Profiteur von Ausbeutung dargestellt wird, ohne anzuerkennen, dass dieses Unternehmen global bedeutsame Chemieprodukte, Dünge- und Pflanzenschutzmittel herstellt, die in der Landwirtschaft unverzichtbar sind. Siehe Cacao Preis 2024 –> die Sache ist deutlich Komplexer als sie z.b. vom Volksverpetzer dargestellt wird.

3. Wie unterscheiden zwischen sinnvoller Energiewende und grünem Radikal-Aktivismus?

  1. Langfristige politische Konzepte
    • Eine ökonomisch sinnvolle Energiewende berücksichtigt Versorgungsicherheit, Wettbewerbsfähigkeit (Stichwort Strompreise, Industriestandort), Technologieoffenheit (verschiedene erneuerbare Energien, ggf. moderne Atomkraft, Wasserstoff, Energiespeicherlösungen) und Umweltauswirkungen.
    • Radikaler Aktivismus sieht oft nur ein oder zwei „Silver Bullet“-Lösungen (z. B. alles elektrifizieren mit Wind & PV) und blendet Schwierigkeiten bei Netzstabilität, Rohstoffbedarf für Batteriespeicher, Recycling etc. aus.
  2. Zwischenbilanz und Fortschritt
    • Seriöse Ansätze zeigen eine realistische Roadmap (z. B. Emissionssenkung um X % bis 2030, Netzausbau, regionale Lösungen).
    • Alarmistische Ansätze fordern abruptes Abschalten sämtlicher fossiler Infrastrukturen in kürzester Zeit, ohne Alternativen technisch und finanziell abzusichern.
  3. Einbindung der Industrie
    • Nachhaltige Politik strebt eine Transformation mit der Industrie an: Forschung & Entwicklung, Anreize für grünes Wachstum, internationale Zusammenarbeit.
    • Radikale Bewegungen wollen häufig die Industrie in ihrer bisherigen Form zerschlagen („System Change“) – was durchaus revolutionäre oder antikapitalistische Züge annimmt.

4. Warum geraten gewisse Gruppen so stark in Konfrontation?

4.1. Politische Polarisierung

  • Der Klimadiskurs ist in vielen Ländern hochgradig polarisiert: wer nicht für radikale Einschnitte ist, landet schnell in der Schublade „Klimaskeptiker“ oder „Konzerntreuer Lobbyist“.
  • Umgekehrt wird mancher Aktivist sofort als „realitätsfremd“ oder „Systemzerstörer“ tituliert, auch wenn es um differenzierte Kritik an klimaschädlichen Strukturen geht.

4.2. Ideologische Vermischungen (Anti-Kapitalismus, Systemumsturz)

  • Teile der Klimabewegung (z. B. Extinction Rebellion, Letzte Generation, Juststopoil, Occupywallstreet, manche linken NGOs) verbinden Umweltschutzziele mit allgemeiner Kapitalismuskritik und Forderungen nach einem völlig neuen Wirtschaftssystem.
  • Das führt häufig zu Konflikten mit Unternehmen oder konservativen Parteien, die zwar durchaus Klimaschutzmaßnahmen akzeptieren, sie aber in eine marktwirtschaftliche Ordnung einbetten wollen.

4.3. Politische Instrumentalisierung

  • Parteien aller Richtungen instrumentalisieren die Klima- und Migrationsdebatten, weil es Wähler mobilisiert. Jede Seite kann die jeweils andere des „Extremismus“ bezichtigen.
  • NGOs hingegen profitieren von Spenden und öffentlicher Aufmerksamkeit, wenn sie ein klares Gegnerbild kommunizieren können (z. B. „konservative Partei X macht gemeinsame Sache mit Lobbyisten“).

5. Migrationspolitik, Sicherheitsaspekte und die Wahrnehmung junger Aktivisten

5.1. Thematische Engführung

  • Junge Klimaaktivisten konzentrieren sich oft stark auf Umweltthemen (CO₂-Reduktion, Renewables), während sie andere geopolitische oder sicherheitspolitische Fragen ausklammern (z. B. illegaler Waffenhandel, Infiltration durch ausländische Dienste, Terrorabwehr).
  • Das kann den Eindruck vermitteln, dass ihnen mögliche Sicherheitsrisiken durch unkontrollierte Migration oder andere Faktoren egal sind.

5.2. Diskreditierung konservativer Positionen

  • Sobald z. B. die Union (CDU/CSU) restriktivere Asyl- und Migrationspolitik fordert, wird dies von linken oder grünen Akteuren oft automatisch mit der AfD verglichen („Brandmauer wackelt“).
    Die Gefahr der echten Welt wird Ignoriert:
    https://dirkspecht.de/2025/01/ueber-zornige-zuschriften-und-berechtigte-aengste/
  • Eine sachliche Unterscheidung zwischen nüchterner Sicherheitspolitik und rechtspopulistischer Rhetorik wird dabei erschwert.

5.3. Zusammenhänge verkennen

  • Öffentliche Infrastruktur: Zunehmende Sabotageakte, Spionage, Einschleusung von Agenten etc. sind reale Phänomene. Wenn in einer Debatte diese Gefahren angesprochen werden, sehen manche Aktivisten sofort „rechte Angstmacherei“.
  • Grenzschutz: Die Erfahrung verschiedener Länder zeigt, dass unregulierte Migration ein Einfallstor für Kriminelle (und in Einzelfällen für Terroristen oder ausländische Geheimdienste) sein kann.
    Das heißt nicht, dass jeder Migrantin eine Gefahr ist, aber die Thematik verdient differenzierte Diskussion.

6. Fazit: Wie kann man selbst kritischer unterscheiden?

  1. Wer finanziert die jeweilige Organisation?
    • Prüfe die Geldgeber, Stiftungen und Netzwerke der NGOs oder Medienplattformen. Transparenzberichte und Spendenlisten können Aufschluss geben.
  2. Was wird weggelassen?
    • Wenn ein Bericht z. B. über Lobby-Verbindungen bei Friedrich Merz schreibt, aber strukturell ähnliche Verbindungen in grünen, linken oder anderen Kreisen ignoriert, ist das ein Hinweis auf selektive Darstellung.
  3. Wird auch das Positive erwähnt?
    • Eine seriöse Analyse zu BASF wird kritisch auf Umweltschäden und Lobbyarbeit eingehen, aber auch ansprechen, welche unersetzlichen Produkte (z. B. Medikamente, Düngemittel, Haber Bosch Verfahren) sie herstellen.
  4. Welche Lösungsansätze werden angeboten?
    • Pure Forderungen nach Systemsturz oder radikalen Verboten ohne Machbarkeitscheck sprechen eher für Alarmismus.
    • Wer realistische, schrittweise Vorschläge macht und nicht nur verteufelt, agiert wahrscheinlicher faktenorientiert.
  5. Auf den Ton achten
    • Wird Sachlichkeit gewahrt oder greift die Quelle zu beleidigenden Formulierungen („Klimajünger“, „Lobbylakaien“)? Je polemischer, desto eher politisches Framing statt echter Analyse.
  6. Historische und globale Kontexte mitdenken
    • Hinterfragt wird, wie Deutschland historisch seinen Wohlstand und die Umweltstandards aufgebaut hat (z. B. Bedeutung der Industrie).
    • Berücksichtigt wird, wie andere Länder vorgehen (z. B. Chinas E-Auto-Export, Russlands Einfluss auf europäische Energiepolitik) und dass einseitige Lösungen oft verpuffen, wenn sie nicht global abgestimmt werden.

Letztes Wort

Die politische und mediale Landschaft ist derzeit stark polarisiert, speziell bei Klima- und Migrationsfragen. Faktisch richtige Informationen können dennoch in einer Weise präsentiert werden, dass sie einseitige Schuldzuweisungen fördern oder nur bestimmte Aspekte beleuchten. Umgekehrt können gerade NGOs, die an sich einen gesellschaftlichen Mehrwert bieten (indem sie Desinformation aufdecken), aufgrund ihrer thematischen Schlagseite selbst in eine gewisse Kampagnendenke rutschen.

Dein Kernthema: Viele junge Aktivist*innen (oder allgemein politisch Interessierte) nehmen diese verkürzten Darstellungen ungeprüft an und bilden eine „moralische Front“.
Das erschwert eine nüchterne, ganzheitliche Diskussion – sei es über Industriestandort, Energieversorgung, Sicherheitspolitik oder Migrationskontrolle.
Entscheidend ist, dass man immer versucht, zusätzliche Perspektiven einzuholen, um Alarmismus von echter Problem Beschreibung und konstruktiver Kritik zu unterscheiden.